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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

DOI issue:
Nr. 19
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Aus Werkstatt und Praxis
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0179

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1909 -aa JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST ■ - —-— iei

Das Oxydieren des Silbers.
Zum Oxydieren des Silbers ist das folgende Rezept
zu empfehlen: 20 Gramm Salmiak, 20 Gramm Kupfervitriol
und 10 Gramm Salpeter werden gut gemischt, zu feinem
Pulver zerstossen und in etwas Essigsäure aufgelöst. Das
Ganze wird leicht erwärmt, wonach die ebenfalls erwärmten
Gegenstände ein bis zwei Minuten eingelegt werden. Dann
werden die Stücke gut aufgetrocknet und mit Kreide leicht
nachgebürstet. Stellen, die heller gehalten sein sollen,
werden mit feinem Bimssteinpulver abgerieben.
Wie sind die ausgenutzten Vergoldungsbäder nieder-
zuschlagen?
Um die in ausgenutzten Vergoldungsbädern noch ent-
haltenden Metallteile wiederzugewinnen, dampft man die
Flüssigkeit ein, den Rest vermischt man mit Bleiglätte
und trocknet den Rückstand.
Dann schmilzt man das Ganze
in einem Tontiegel unter Bei-
gabe der gleichen Gewichts-
menge Soda und etwas pul-
verisierter Holzkohle. Der
König oder Barren wird am
besten einer Scheideanstalt
zur weiteren Bearbeitung
übergeben. Kleinere Mengen
alter Vergoldung giesst man
in Sägemehl und fügt solches
den sonstigen Abfällen zu,
bei grösseren Mengen wird
empfohlen, solche ohne jede
Präparierung zur Gewinnung
des Rückstandes in einer Korb-
flasche den Scheideanstalten
einzuschicken.
Die Herstellung
einer guten Tulamasse.
In einem genügend grossen
Graphittiegel werden 110 g
Kupfer und 50 g Silber ge-
schmolzen, wobei innerhalb
einer halben Stunde all-
mählich 500 g Schwefel und
etwa 60 bis 65 g Blei zu-
gesetztwerden. Die Schmelz-
masse ist fleissig umzurühren,
wozu man ein tönernes Stäb-
chen benutzt. Um
eine gleichmässige
Mischung zu er-
halten, schmilzt man
die Tulalegierung
zweimal und giesst
in einer geölten,
offenen Form aus.
Nach dem Erkalten

wird der Guss in einem Mörser zu feinem Pulver zer-
kleinert. Das Pulver wird dann mit Salmiak zu einem
steifen Brei angerührt. Vor dem Tulieren ist der Gegen-
stand mit Boraxlösung zu bestreuen und auszuglühen.
Die Tulamasse wird danach aufgetragen und in der Löt-
rohrflamme glatt geschmolzen, bei grösseren Stücken be-
nutzt man die Lötpistole.
Bereitung verschiedener Kitte für Bestecksachen.
2 Teile Pech und 1 Teil Ziegelmehl oder 2 Teile
pulverisiertes Kolophonium und 1 Teil Ziegelmehl werden
gut vermischt und heiss gemacht, worauf das erwärmte
Besteckheft damit ausgefüllt wird. Man bestreicht das
Heft vorher mit einem dicken Brei von Schlemmkreide,
damit man etwa überfliessenden Kitt leicht entfernen kann,
es ist auch ratsam, das Heft nicht ganz voll zu füllen.
Die Angel der Klinge muss
vor dem Hereindrücken eben-
falls erwärmt werden.
Vielfach wird noch eine
Mischung von 4 Teilen Kolo-
phonium mit 1 Teil Schwefel
vermengt, der noch Eisen-
feilung, feiner Sand oder
Ziegelmehl zugesetzt wird.
Herstellung eineshaltbaren
Zaponlacks.
Die vernierten Alfenide-
waren erhalten häufig dadurch
ein unschönes Aussehen, weil
an einzelnen Stellen der Za-
ponlack abgeblättert ist. Um
die Gegenstände wieder ver-
käuflich zu machen, ist es
notwendig, einen neuen Lack-
überzug herzustellen. Hierzu
nimmt man 2 Gramm farb-
lose Zelluloidabfälle, die mit
20 Gramm Aceton übergossen
werden. Das betreffende Ge-
fäss ist gut zu schliessen
und einige Tage zurück-
zustellen, bis sich das Ganze
zu einer klaren dickflüssigen
Masse gelöst hat; in der
Zwischenzeit muss das Ge-
fäss häufiger geschüttelt
werden. Nunmehr
sindnoch78Gramm
Amylacetat hinzu-
zufügen, worauf die
Lösung zum Klären
noch einige Wochen
stehen bleiben muss,
bevor derZaponlack
gebrauchsfertig ist.







Silbersüjmud?

von Tlj. Farmer, Pforjljeim
 
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