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Die Republik — 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.44147#0858

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Was feierlich gelobten sie uns mit heil'gcm Schwur,
Sie haben uns gelassen davon nicht eine Spur!
Die ihren Cid gebrochen, verrathcn uns so ost,
Von denen haben Treue, Befreiung wir gehofft.
Die wie ein boshaft mordend, dreiköpfig llngehcn'r
Die junge Freiheit schänden, die wir erkauft so theu'r!
Die in verruchten Lüsten vergeuden unser Blut,
Die Hetzen uns're Brüder ans uns mit wilder Wnth i
Sie leben! ja, sie leben! die Mörder, stolz und frei!
Sie leben! und wir dulden gelassen Tyrannei!
Geschützt von Henkersknecht'n, sie morden Alles hin,
Sie morden uns're Kämpfer in Wien und in Berlin!
Sie jagen die Vertreter fort wie ein scheues Wild;
Die Kerker und Vogteien, sie sind davon erfüllt!
Wer frei ein Wort gesprochen, wer bei dem Volke stand,
Alsbald wird er gefesselt, weil er verriet!) das Land I
Nicht frei die Schrift, nicht frei mehr das Wort und der Verkehr!
Nur weit und breit noch Henker, Richtstätten ringsumher!
Wie eine hcil'ge Nehme, so haust das Fürstenthnni:
O Volk, warum so feige, warum so feig und stumm?!
Fühlst nicht des Russen Knute, nicht des Kroaten Strang?
Verzweifel! nicht? bleibst ruhig, und stehest zu so bang?
So bange noch! Verzweiflung darf keine Bange sein :
Wild rasend muß sie muthig nach letzter Rache schrei'»!
Jetzt keine Barrikade! kein Schutz vor grausem Schlund!
Stürz' dich hinein verzweifelt in der Entscheidungsstund!
Tyrannen, nur sie herrschen! o blindes Volk sieh' her!
Verzweifle! sonst verschlinget dich ein Barbarcnhecr!
Heidelberg.

Anzeige als Quittung.
Für die Hinterlassenen Robert Blums ist bei der Redaktion
dieser Blätter cingcgangen:
Von Hrn Ntg.2 fl. — kr.
Von Ungenannt . . . . . 1 fl. — kr.
Von Hör in Heiligkreuzsteinach . . — fl. 12 kr.
Von R. mit dem Motto: . . . — fl. 24 kr.
Wenn Friedrich Wilhelm, Ferdinand, von Wür-
mern längst zerfressen.
Wenn Windischgrätz und Jellachich vermodert
und vergessen.
Wenn keine Unterdrücker mehr des Volkes Rechte
kränken: —
Dann wird man noch in später Zeit dein, Rob.
Blum, gedenken!
Von der kl. Anna . . . . — ft. 6 kr.
Von Friedrich saus der Sparbüchse) ._. — fl. 8 kr._
Summa 3 fl. 50.
Wofür im Namen der Familie Blum herzlich dankt und um
weitere Beiträge bittet. Die Red.

Hcidclbcrgcr ötadt - L h ra ter.
Sonntag, 10. Dezember:
P f e f f e r - R ö s e l
oder:
Die Frankfurter Messe im Jahre 1207.
Schauspiel in 5 Aufzügen von CH Birch Pfeiffer.
Zl. Spahn.

Oeffentliche und Privatbekanntmachungen.

Gartenverpachtnng.
Das dahier beim KarlSthor liegende städ-
tische Allmcntgärtchcn wird
Donnerstag, 14. Dez. l. I.
Nachmittags 3 Uhr,
auf hiesigem Rathhause in dreijährigen Pacht
gegeben.
Heidelberg, den 5. Dez 1848.
Bürgermeister
Winter.
Bachmann.

Zwangsversteigerung.
Auf richterliche Zugriffsvcrfügung wird dem
Maurer Joseph Zick von Schlierbach
Freitag, den 12. Januar k. I.
Nachmittags 3 Uhr,
auf hiesigem Rathhausc ein in Schlierbach
ober der Leimengrube liegender Erbbestands-
acker, eins. Heinrich Zobel und Valent. Ehr-
mann, 3 Viertel 25 R. enthaltend, verstei-
gert und wenn der Schätzungspreis erreicht
wird sogleich zugeschlagen
Heidelberg, den 6. Dez. 1848.
Bürgermeister
Winter.
Bachmann.

Rohrbach.
Im Wege gerichtlichen Zugriffs werden wir
Samstag den 3. Februar 1849,
Nachmittags 1 Uhr,
dem Christoph Hoffmann alt, nachbeschrie-
bene Liegenschaften öffentlich versteigern und
zuschlagen, wenn der Schätzungspreis gebo-
ten ist.
1) Ein Vrtl. 10 Rth. Acker im Geisberg,
eins- Tobias Zobel.
2) 77 R. 99 Fuß do. auf der Hard, eins.
M. Lcwingcr.

3) 1 Vrtl. 7. R. do- im Hasenleiscr, eins.
Peter Astor.
4) 34 Rth. do im Eisberg, eins Philipp
Hank.
5) 23 Rth do. in der Beinde, eins. Ludw.
Winter.
6) 33 R. do. in der Benderswinde, eins.
G. Scherz Wiw.
7) Ein halbes Wohnhaus, Scheuer und
Stall nebst Pflanzgarten, in der Kuh-
gaß neben David Schmitt.
Rohrbach, 5. Dez. 1848.
Bürgermeisteramt
Eisengre in.
Feigenbntz.

Rohrbach. Im Wege gerichtlichen Zu-
griffs werden den 3. Januar 1849, Nach-
mittags l Uhr den KUrl Vollweiler s Ehe-
leuten öffentlich versteigert:
1) Ein Viertel Acker in der Krometswies
neben M. Lowinger, geschätzt zu 65 fl.
2) Ein Viertel Acker am Schneckcupsad,
neben Joh. Ziegler, geschätzt zu 20 fl-
Der endgültige Zuschlag erfolgt, wenn der
Schatzungspreis geboten ist.
Rohrbach, 21. Nov. 1848.
Der Bürgermeister
Eisen gre in.
Fcigenbutz.

Bekanntmachung.
Montag, 11. Dez, Morgens 9 Uhr, wer-
den auf dem Main-Neckar-Bahnhofe in Hei-
delberg verschiedene Baurequisiten undHaus-
geräthe einer öffentlichen Versteigerung aus-
gesetzt werden.
Mannheim, 4. Dez.
Gr. Wasser- u. Straßenbau-Inspektion.
Dyck erhoff.

Bekcrsrntmacbuug.
Wegen Abschluß der Bücher und Stellung
der Jahresrechnung wird die Sparkage nach
Mittwoch den 13. d. geschlossen und erst am
Freitag den 5. Jannar 1849 wieder geöffnet.
Cs können daher in diesem Monat nur noch
den 8. und 13. Gelder eingelegt oder zurück-
verlangt werden.
Heidelberg, 3. Dez 1848.
Sparkasse-Verrechnung.

Harmonie.
Die stimmberechtigten Mitglieder wer-
den hiermit zu der Plenarversammlung,
wölche statutengemäß Sonntag den IO.
Dez. 1848, Nachmittags 4 Uhr, abge-
halten wird, eingeladen Auch macht
man dieselben aufmerksam, daß an dem-
selben Tag die Wahlen der Gesellschaft-
beamten beginnen.
Der Vorsteher:
L. Ritzhaupt

Große süße Zwetschgen
zu 6 und 7 kr. pr. Pfund, nebst anderem
Dürrobst bei
I. Löfftad.

WirthschaftS-Eröffnung.
Von heute an ist die Wirtschaft im faulen
Pelz wieder eröffnet-
Alle Sorten Lampcndochte,
feinst krystallisirtes und gewöhnliches Lampenöl
bei I. Löfflad.

Rediairt unter Verantwortlichkeit von G. M. Renner

Druck von Renner L» Wolff in Heidelberg.
 
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