Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911
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1. Heft
DOI article:Rundschau - Sammlungen
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SAMMLUNGEN
[che Prähiftorie und Volkskunde befchränkt, fon-
dern auch kunftgewerbliche Gegenftände aller
Art gefammelt, die er zum Teil von [einen weiten
Reifen mitgebracht, zum Teil im braunfchweigi-
fchen Kunfthandel und auf auswärtigen Auk-
tionen erftanden hatte. Vieles davon diente
ihm zur Ausftattung [einer Häuslichkeit, anderes,
wie z. B. Stobwaffer-Arbeiteri, [ammelte er in
erfter Linie [einer braunfchweigifchen Herkunft
wegen. Leider [tand ihm auf diefem Gebiete
nicht immer jene Erfahrung und Sachkenntnis
zur Seite, die ihm bei der Anlegung [einer
graphifchen Sammlung [o wertvolle Dienfte
leifteten, [odaß [ich auch unter den, dem Her-
zoglichen Mufeum zugefallenen Gegenftänden
manches von zweifelhafter Echtheit oder von
nur geringem Kunftwert befindet, was zu dauern-
der Aufteilung im Mufeum kaum geeignet fein
dürfte.
Am reichften ift die Keram ik vertreten. Äußer
einer kleinen Gruppe deutfcher Steinzeuggefäße
aus den Töpferwerkftätten von Raeren bzw.
Köln, Siegburg und Naffau, einigen Fayence-
Steingutvafe, Fabrik Braunfchweig,
von Steiß in Kaffel Herzogi. Mufeum
Fürftenberger Braunfchweig,
Deckelväschen Herzogi. Mufeum
gefäßen und in Blau bemalten Fayencekacheln,
einer kleinen Anzahl älterer und moderner Ge-
fäße undFliefen islamifcher Herkunft, ift es eine
größere Gruppe von Steingutarbeiten Wedgwoods
und [einer Nachahmer, unter denen eine große,
grau und braun gefprenkelte Vafe mit ver-
goldeten Auflagen, ein Erzeugnis der Steißfchen
Fabrik zu Kaffel, [owie ein ebendaher ftammen-
des kleines, von drei Delphinen getragenes Ge-
fäß befonders hervorgehoben [eien. Vor allem
aber find es Porzellane aus verfchiedenen deut-
fchen und ausländifchen Fabriken, unter denen
ihrer Zahl wie ihrer Bedeutung nach die Für-
ftenberger Erzeugniffe an erfter Stelle [tehen.
Von ihnen [eien erwähnt zunächft eine Reihe
fein modellierter Biskuitbüftchen, darunter als
das Hauptftück eine durch die Sorgfalt der Arbeit
wie durch ihre Lebenswahrheit befonders aus-
gezeichnete Büfte der Prinzeffin Friederike Älber-
tine, Äbtiffin von Steterburg, ferner das hübfch
bemalte Figürchen einer Bäuerin, [odann mehrere
Vafen, darunter ein Deckelväschen auf Sockel mit
zwei farbigen Landfchaften auf [eegrünem Fond
und reicher Vergoldung, fowie endlich zahlreiche
19
[che Prähiftorie und Volkskunde befchränkt, fon-
dern auch kunftgewerbliche Gegenftände aller
Art gefammelt, die er zum Teil von [einen weiten
Reifen mitgebracht, zum Teil im braunfchweigi-
fchen Kunfthandel und auf auswärtigen Auk-
tionen erftanden hatte. Vieles davon diente
ihm zur Ausftattung [einer Häuslichkeit, anderes,
wie z. B. Stobwaffer-Arbeiteri, [ammelte er in
erfter Linie [einer braunfchweigifchen Herkunft
wegen. Leider [tand ihm auf diefem Gebiete
nicht immer jene Erfahrung und Sachkenntnis
zur Seite, die ihm bei der Anlegung [einer
graphifchen Sammlung [o wertvolle Dienfte
leifteten, [odaß [ich auch unter den, dem Her-
zoglichen Mufeum zugefallenen Gegenftänden
manches von zweifelhafter Echtheit oder von
nur geringem Kunftwert befindet, was zu dauern-
der Aufteilung im Mufeum kaum geeignet fein
dürfte.
Am reichften ift die Keram ik vertreten. Äußer
einer kleinen Gruppe deutfcher Steinzeuggefäße
aus den Töpferwerkftätten von Raeren bzw.
Köln, Siegburg und Naffau, einigen Fayence-
Steingutvafe, Fabrik Braunfchweig,
von Steiß in Kaffel Herzogi. Mufeum
Fürftenberger Braunfchweig,
Deckelväschen Herzogi. Mufeum
gefäßen und in Blau bemalten Fayencekacheln,
einer kleinen Anzahl älterer und moderner Ge-
fäße undFliefen islamifcher Herkunft, ift es eine
größere Gruppe von Steingutarbeiten Wedgwoods
und [einer Nachahmer, unter denen eine große,
grau und braun gefprenkelte Vafe mit ver-
goldeten Auflagen, ein Erzeugnis der Steißfchen
Fabrik zu Kaffel, [owie ein ebendaher ftammen-
des kleines, von drei Delphinen getragenes Ge-
fäß befonders hervorgehoben [eien. Vor allem
aber find es Porzellane aus verfchiedenen deut-
fchen und ausländifchen Fabriken, unter denen
ihrer Zahl wie ihrer Bedeutung nach die Für-
ftenberger Erzeugniffe an erfter Stelle [tehen.
Von ihnen [eien erwähnt zunächft eine Reihe
fein modellierter Biskuitbüftchen, darunter als
das Hauptftück eine durch die Sorgfalt der Arbeit
wie durch ihre Lebenswahrheit befonders aus-
gezeichnete Büfte der Prinzeffin Friederike Älber-
tine, Äbtiffin von Steterburg, ferner das hübfch
bemalte Figürchen einer Bäuerin, [odann mehrere
Vafen, darunter ein Deckelväschen auf Sockel mit
zwei farbigen Landfchaften auf [eegrünem Fond
und reicher Vergoldung, fowie endlich zahlreiche
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