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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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2. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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Vom Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0107

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STATTGEHABTE AUKTIONEN o VOM KUNSTHANDEL

PIETER DE HOOCH, Beßrer A. Preger, Haag
Interieur Zurzeit leihweife im Mauritshuis

teil diefer etwa 500 Nummern umfaffenden
Sammlung, für die das Publikum lebhaftes In-
tereffe zeigte. Das Gefamtergebnis betrug
153240 fs. Einzeln feien hervorgehoben:

Nr. 27. Zwei chinefifche Porzellanvafen: 700 fs.

— Nr. 60. Ein japanifches Porzellangefäß mit
Blumen, Vögeln und Felfen: 440 fs. — Nr. 71.
Zwei große indifche Porzellanvafen im japani-
fchen Stil: 600 fs. — Nr. 80. Zwei Teller aus
rouennaifer Porzellan an H. Fraenckel: 1200 fs.

— Nr. 106. Runde zifelierte Geldbüchfe, Stil
Louis XVI., auf dem Deckel eine Miniatur der
Herzogin von Angouleme (verl. 3500 fs.), an
Rofenau: 4600 fs. — Nr. 164. Hochrelief in Holz,

XVI. Jahrh., Der Kreuztragende: 270 fs. — Nr. 200
und 201. Zwei große Rahmen aus der Zeit
Ludwigs XIV. (1,30x1,40): 1505fs. und 2000 fs.

— Nr. 204. Kleiner Rahmen aus dem italienifchen

XVII. Jahrh., mit Amoretten dekoriert: 2200 fs.

— Nr. 209. Standuhr in Kupfer, Ep. Ludwig XIV.:
1220 fs. — Eine Reihe ähnlicher Uhren im Preife
zwifchen 600 und 2000 fs. Unter den Möbeln
befanden fich vornehmlidi fchöne Stühle aus der
Zeit Ludwigs XIV., XV. und XVI., die per Stück
mit 300 bis 600 fs. bezahlt wurden. Eine An-
zahl Spiegel aus den gleichen Epochen wurden
für 500—1000 fs. abgefe^t, während die Tifche,
Schränke und Sofas aus dem XVII. und XVIII.
Jahrhundert am heißeften umftritten wurden und
Preife bis über 2000 fs. erzielten. Unter den
Tapifferien fanden fidihübfdie, aber keine erft-
rangigen Stücke. Den höchften Preis brachte

Nr. 414, eine flämifche Tapifferie aus dem
XVIII. Jahrhundert in der Art des Teniers:
7200 fs.

Am 22. Dezember wurden Bilder von Albert
Doupat ausgeboten, die, 62 an der Zahl,
10500 fs. brachten. Eine fchöne Kollektion von
90 Schmuckfachen aus dem XVII. und XVIII. Jahr-
hundert, Ringe und religiöfe Kreuze, erzielten
am 23. Dezember 15267 fs. Am 24. Dezember
endlich brachte eine Sammlung von 70 alten
Gravüren 7995 fs. Zwifchen Weihnachten und
Neujahr fanden eine Reihe kleinerer Auktionen
ftatt, die einzeln durchzugehen zu weit führen
würde, zumal es fich bei ihnen zum Teil um
Verfuchsballons von Händlern handelte.

VOM KUNSTHÄNDEL

EIN FÄST UNBEKANNTER PIETER
DE HOOCH Das hier abgebildete Gemälde
von P. de Hooch war bereits früher bekannt,
und man wußte, daß es fich in der Sammlung
Ch. T. Yerker in New-York befindet. Hofftede
de Groot hat es in feinem Befchreibenden Ver-
zeichnis, Band I, unter Nr. 193 erwähnt, aber
keine Befchreibung von ihm gegeben. Bei der
Verweigerung obiger Sammlung gelangte es in
den Befi§ der Kunfthandlung Pr eg er im Haag
und kam fomit in fein Heimatland zurück. Auf
die koloriftifchen Eigenarten des Gemäldes habe
ich bereits in Heft 24 des vorigen Jahrganges
aufmerkfam gemacht. Die Kompofition und bis
zu einem gewiffen Grade die Tonabftufungen
gehen aus der Abbildung hervor. K. E.

BRÜSSEL Eine Büfte des heil. Martin,
welche fich im Befiße des kleinen bei Limoges
gelegenen Städtchens Soudeilles befand,wurde
vom hiefigen Antiquitätenhändler Dubigk für
die Summe von 41000 fs. erftanden. Durch die
pariamentarifche Erörterung diefes Handels,
welchen ein franzöfifcher Deputierter und ein
Staatsbeamter vermittelt hatte, ift jetjt feftgeftellt,
daß die echte Büfte, ein Werk in Limoger Schmelz
aus dem 14. Jahrhundert, fchon vor einiger Zeit
nach Amerika verkauft worden, während die,
mit welcher der hiefige Händler hineingelegt
wurde, eine Kopie der erfteren ift.' F. M.

NYMWEGEN Die Kunfthandlung Prakke
fendet der Redaktion unter Hinweis auf das
hier abgebildete Stück eines von Hofftede de
Groot (lt. der bereits in Heft 24 erfolgten Mit-
teilung) als Bol angefprochenen Gemäldes, das
fich in ihrem Befiß befindet, folgende Zufchrift:
„Unter Bezugnahme auf das von K. E. in Heft 24

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