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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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7. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0295

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RUNDSCHAU — sämmlungen

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGHN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGLICHES MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM
DER BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGLICHES MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG /
KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STÄDTISCHES MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG /
MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU FRANKFURT a. M. /
KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSELDORF / ALTONÄER
MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG.

BÄSEL Im erften Handzeichnungsfaal der
ÖFFENTLICHEN KUNSTSAMMLUNG ift an
Stelle der modernen Blätter diefer Tage eine
Anstellung des geftochenen Werkes von Martin
Schongauer getreten. In neuer überaus forg-
fältiger Montierung geben diefe Stiche einen
auffchlußreichen Einblick in SchongauersSchaffen;
befißt doch die Basler Sammlung Schongauers
Oeuvre bis auf drei weniger wichtige Blätter
und in teilweife hervorragend fchönen Ab-
drucken. — Die Schabkunftausftellung im Kupfer-
ftichkabinett ift von einer Kollektion Aquatinta-
blätter abgelöft worden, die befonders die aus-
gezeichneten Fakfimiles des Preftelfchen Kreifes
bringt, dann auch farbenreiche Nachbildungen
nach Gemälden und befonders fchöne Blätter
des Zürchers F. Hegi. J. C.

BERLIN Im KGL. KUPFERSTICHKABINETT
ift eine kleine Aüsftellung von Neuerwerbungen
aus dem Gebiet der modernen Graphik eröffnet
worden, welche ausgezeichnete Arbeiten von
Whiftler, Strang, Seymour Haden, den englifchen
Künftlerbrüdern Maurice und Edward Detmold,
Zorn, Slevogt, Kollwiß, Olde u. a. enthält. Be-
fonders bemerkenswert ift eine Kollektion fel-
tener Radierungen und Lithographien Max
Liebermanns, fämtlich Gefchenke des Bank-
direktors Julius Stern an das Kupferftichkabinett.

Svs.

BRUSSEL Die Schenkung der Sammlung
des hier verftorbenen Holländers Jonkheer
de Grez, von der in der leßten Nummer ge-
fprochen war, ift nunmehr der Mufeumskom-
miffion von Vertretern des generöfen Donators
übermittelt worden. Es handelt fich um nicht
weniger als viertaufend Handzeichnungen,
Sepias, Aquarellen und Stiche aus dem 17. Jahr-
hundert, unter denen fo ziemlich alle großen
Namen der holländifchen Meifter mit Rembrandt
und der flämifchen Schule mit Breughel d. Ä.
angefangen, vertreten find, fodann einige Blätter
franzöfifcher (I. W. Watteau) und italienifcher

Maler, von modernen nur etwas von Bosboom.
Der Grundftock diefer Sammlung wurde zur Re-
volutionszeit, diefer für Ankauf einzig glänzen-
den Periode, durch den holländifchen Arzt Dr.
Ingenkusz gelegt, fodann kam fie an Jofeph de
Grez, den Vater des jeßt verftorbenen Johann
de Grez, der fie bedeutend vermehrte, indem er
auf den holländifchen Verweigerungen u. a. von
Dupper, Blockhuyfen, Ploost van Amstel, die
beften Blätter erftand. Der Donator war darauf
bedacht, fie weiter zu vergrößern und wurde
hierbei durch den Rat des Dr. Bredius unter-
ftüßt; er war vor etwa fünfzehn Jahren von
Holland nach Brüffel überfiedelt, ein Entfchluß,
zu dem u. a. auch die hohe Befteuerung in feinem
Heimatslande beigetragen hat. Seine Witwe hat
die Sammlung, die eine bisher beftandene Lücke in
unferem Mufeum ausfüllen und dem Studium
der holländifch-flämifchen Malerei fehr zuftatten
kommen wird, mitfamt den Möbeln, in dem fie
fyftematifch geordnet untergebracht war, dem
Mufeum übergeben, das fie zunächft gruppen-
weife dem Publikum zugänglich machen wird.

F.M.

BUDAPEST Wir berichten diefes Mal in
kurzen Worten vom neueften Zuwachs der
Galerie alter Meifter, um darauf fpäter ein-
gehender zurückzukommen. Herr Frangois
Kleinberger verehrte der Sammlung das fehr
impofante Werk „Tod der Maria“ von Hans
Holbein d. Ä. (Reproduziert in Kurt Glafers Hans
Holbein d. Ä., Tafel IV.) Herr Julius Böhler,
Hofantiquar in München, fchenkte dem Mufeum
ein Schweinefchlachten von Heinrich Bogaert,
Herr Marcell v. Nemes eine fehr fchöne Markt-
fzene von Joachim Beukelaer und Herr Dr. Her-
mann Stern ein Stilleben (Fifche) von Jakob
Gillig. Angekauft wurde ein Bildnis der Lady
Thornhill von William Hogarth. T.

KOPENHAGEN Unter dem Titel „Det

DanskeKunftinduftrimufeumsVirkfomhed
1910“ verfendet der Direktor Emil Hannover

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