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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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Sauerlandt, Max: Die Fayencemanufaktur von Abtsbessingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0030

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DIE FÄYENCEMÄNUFÄKTUR VON HBTS-

BESSINGEN Von MÄX SÄUERLÄNDT

Mit 10 Abbildungen und zahlreichen Marken

Äbtsbeffingen ift ein unbedeutendes Dorf etwa
. drei Meilen füdweftlich von Sondershaufen. In
dem alten Flurnamen „Scherbental“ und in verblaßter
mündlicher Überlieferung haben fich die lebten Erinne-
rungen an einen ehemaligen größeren keramifchen
Betrieb im Orte felbft noch bis zum heutigen Tage
erhalten. Äuf folchem Flörenfagen mag denn auch
die vorgeblich Sicheres harmlos mit zugeftanden Un-
gewiffem mifchende Notiz in Äpfelftedts Befchrei-
bender Darftellung der älteren Bau- und Kunftdenk-
mäler des Fürftentums Schwarzburg-Sondershaufen
zurückgehen.1

Diefe Notiz fcheint die einzige in der Literatur
vorhandene Erwähnung der Fabrik zu fein, denn
auch von den älteren Hiftoriographen und Chroniften
des hochfürftlichen Haufes Schwarzburg, die über die
Fabrik im Dorotheenthal bei Ärnftadt2 fchä^enswerte
Mitteilungen machen, kennt keiner eine ähnliche Ma-
nufaktur in Äbtsbeffingen. Äuch die von Äpfelftedt
für ihre Exiftenz vorgebrachten Gründe aber find er-
fichtlich kaum ftichhaltig: Die Gabelmarke kann für

Äbb. 1. Vafe mit gelbem Fond und
Blaumalerei, ehemals in der Kirche
S. Crucis in Äbtsbeffingen (Marken-
tafel 1). Höhe 24,5 cm. Schloß Gehren

jeden andern fchwarzburgi-
fchen Ort mit gleichem Recht

1 l.Heft: Die Unterherrfchaft,
Sondershaufen 1886, S. 11. „Er-
wähnenswert find zweiderKirche
gehörige Vafen, welche derfelben
1756 nach einer Infchrift an der
unteren Seite des Fußes von
J. G. Kiel verehrt (?) wurden und
befonders infofern von Intereffe
find, als fie aus der von 1739
bis 1769 dort beftandenen Por-
zellanmanufaktur ftammen. Dar-
auf deutet wenigftens (!) die Ga-
bel {ip) aus dem fürftlichen Wap-
pen, die fich an der unteren
Seite des Fußes befindet.“ (Folgt
eine Befchreibung der Vafen,
vgl. im Text weiter unten, Äbb. 1.)

2 Vgl. den Äuffaij „Die Fay-

Äbb. 2. Zehntüllenvafe mit Blaumalerei. Höhe 17,5 cm (Marken- encemanufakturim Dorotheenthal
tafel 7) Mufeum für Kunft und Kunftgewerbe Halle a. S. beiÄrnftadt“, Ciceronell, S.639ff.

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