Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

DOI Heft:
3. Heft
DOI Artikel:
Vermischtes
DOI Artikel:
Literatur
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0135

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VERMISCHTES ° LITERATUR

Baumgarten und Adolf Amberg, beide in
Berlin; 2. Hans Poehlzig und Theod. von
Goofen, beide in Breslau; 3. Bildhauer Karl
Burger und Architekt Wilhelm Kirchbauer,
beide in Hachen; 4. Maler Pechftein, Bild-
hauer H. Schmidt und Architekt A. Wünfche,
alle in Berlin; 5. Profeffor Wilhelm Kreis in
Düffeldorf.

Die Ausftellung diefer Konkurrenz wird am
11. Februar feierlich eröffnet. Wie man fich im
einzelnen zu der Entfcheidung des Preisrichter-
komitees bezw. zu dem künftlerifchen Ergebnis
diefes Wettftreites zu ftellen hat, wird man erft
nach Befichtigung fagen können.

LONDON Prof. Steinmanns Artikel im
Januarheft der „Monatshefte f. Kunftwiffenfchaft“,
in dem er von der Auffindung eines Gains-
boroughporträts der englifchen Königin
Charlotte zu Ludwigsluft berichtet, hat hier
großes Intereffe und eifrige Kontroverfen erregt.
Die „Morning Poft“ z. B. fchreibt darüber:
„Wenn das Datum (1764—65, wie Profeffor
Steinmann annimmt) korrekt ift, kann das Bild
kaum die Königin Charlotte darftellen. Damals
lebte Gainsborough (wie das Steinmann ja auch
felber ausführt), noch in Bath, wo er bis 1774
blieb. Nicht vor 1777 aber erhielt er
einen Auftrag vom Hofe. Am 21. März
diefes Jahres fchrieb er einen Brief an den
Hon. Mr. Stratford, in dem er fagt: „Wenn ich
je zum Ritter gefchlagen werden oder etwas
in St. James (dem kgl. Hofe) zu tun bekommen
füllte, fo müßte das durcn Ihr Intereffe für
mich und Ihre einzigartige Freundfchaft zu mir
gefchehen.“ Im gleichen Jahre fchickte dann
der Künftler Porträts des Herzogs und der
Herzogin von Cumberland auf die Ausftellung
der Royal Academy. Und diefen Bildern folgten
dann viele Porträts der königlichen Famile, und
auch die Königin Charlotte faß ihm nun oft.“

F.

MÜNCHEN Die Zeitfchrift „Kunft und
Künftler“ wußte unlängft von einem Konflikt
zwifchen München und Berlin zu berichten,
den das geringe Entgegenkommen des preußi-
fchen Kultusminifteriums anläßlich der Altwiener
Ausftellung heraufbefchworen haben foll. Dazu
ift zu bemerken, daß man in München, wenn
man auch von dem die Verleihung einiger
Bilder abfchlägig beantwortenden Befcheid
nicht gerade entzückt war, doch nicht daran
gedacht hat, den Berliner Behörden die Be-
rechtigung zu ihrem Vorgehen abftreiten zu
wollen oder gar „auf Rache zu finnen“. Man
weiß hier ebenfo, wie in Berlin, daß durch mehr-
fachen Transport von und nach Ausheilungen

die Kunftfchäße nicht eben beffer werden und
es hat fich deswegen ja auch fchon eine Reihe
deutfcher Mufeen entfdiloffen, vonjeßt an prin-
zipiell nichts mehr auszuleihen. Der bayrifche
Kultusminifter hat felbft im vorigen Jahre die
leihweife Überlaffung einiger Rubensbilder an
die Brüffeler Weltausftellung abgelehnt.

ROM Die feit langem alle deutfchen Kreife
Roms befchäftigende Frage, wo die Gratisateliers
der deutfchen Stipendiaten untergebracht wer-
den füllen, geht nun dank der großartigen Muni-
fizenz des Geh. Kommerzienrates Eduard Ärn-
hold in Berlin ihrer günftigen Löfung entgegen.
Der genannte Mäcen hat für den gedachten
Zweck eine halbe Million Mark geftiftet und
von diefer Summe foll ein paffendes Terrain
vor der Porta Pia an der Via Nomentana ge-
kauft und darauf Ateliers gebaut werden. Da-
mit wird zugleich die Integrität der Villa Bona-
parte in erfreulichfter Weife definitiv feftgeleqt.

L. P.

WEIMÄR Henry van de Velde, der be-
kannte deutfche Architekt, hat foeben den Auf-
trag erhalten, in Paris ein großes Theater-
gebäude mit zwei getrennten Bühnen und zwei
Zufchauerräumen zu errichten. Ebenfo be-
merkenswert ift ein an Prof. Peter Behrens,
den Berliner Architekten, ergangener Auftrag,
den die Firma Mannesmann auf die Errichtung
umfangreicher Verwaltungsgebäude in Düffeldorf
erteilt hat.

WIEN Im Rahmen der von der Direktion des
k. k. öfterreichifchen Mufeums für Kunft und
Induftrie veranftalteten Vorträge fprach Dr. Georg
Swarzenski, Direktor des Städelfchen Kunft-
inftitutes in Frankfurt a. M., am 19. Januar in
überaus anregender Weife über das intereffante
Thema: „Kunftwert und Marktwert.“

LITERÄTUR

Soeben ift im Verlage von Bruno Caffirer,
Berlin, unter dem Titel: Karl Blechen, fein
Leben und feine Kunft. Von G. J. Kern
die erfte dokumentarifch begründete Monographie
diefes bedeutenden Meiftersdesl9.Jhrh. er fchienen.
DerVerfaffer hat in jahrelanger Arbeit ein über-
rafchend reiches Material gefammelt und damit
ein künftlerifches Lebenswerk neu wieder auf-
bauen können, das bisher nicht zum dritten Teil
bekannt war. Aber auch die Kenntnis der
Lebensumftände, die bei Blechen für die Beur-
teilung feines künftlerifchen Werdeganges außer-
ordentlich wichtig find, hat Kern in manchem

Der Cicerone, III. Jahrg., 3. Heft. 10

111
 
Annotationen