Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

DOI Heft:
8. Heft
DOI Artikel:
Rundschau - Sammlungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0334

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
RUNDSCHÄU— SAMMLUNGEN

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGLICHES MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM
DER BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGLICHES MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG /
KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STÄDTISCHES MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG /
MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE - MUSEUM ZU FRANKFURT a. M. /
KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSELDORF / ALTONAER
MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG.

BERLIN Das KGL. KUPFERSTICHKABINETT
hat foeben eine Adrian van Oftade-Ausftellung
eröffnet, welche das gefamte radierte Werk
des Künftlers fowie eine Reihe von Handzeich-
nungen vereinigt. Unter den Radierungen be-
finden [ich auch einige von dem bekannten
Sammler Herrn Paul Davidfohn hergeliehene,
nicht im Befiß des Kabinetts befindliche Drucke.

* * Svs.

*

In der GEMÄLDEGALERIE DES KAISER
FRIEDRICH-MUSEUMS ift ein höchft interef-
fantes Frühwerk Rembrandts, ein „Raub der
Europa“, von 1632 als Leihgabe des Herrn
Leopold Koppel ausgeftellt. Svs.

LONDON London wird in Bälde ein neues
Mufeum, ein STADTMUSEUM, nach dem Mufter
des Parifer Musee Carnavalet erhalten, das der
Gefchichte, Kultur und Kunft Londons gewidmet
fein wird. Ein Mäcen hat die dazu nötige
Summe dem Minifter Harcourt zur Verfügung
geftellt, und als Nucleus ift fchon die Hilton
Pricekollektion (Hilton Price war der Direktor
der Society of Antiguaries) angekauft worden.
Ständige Lehen von Bildern, Illuftrationen ufw.
find dem neuen Mufeum fchon feitens des Königs
und vieler anderer verfprochen worden. Zu-
nächft werden einige Zimmer des Kenfington
Palaftes zum Mufeum umgeftaltet werden. Zum
Direktor des neuen Mufeums ift Mr. Gay Laking
ernannt worden. Bedauern muß man, daß die
umfaffende Gardinerkollektion Londoner Illuftra-
tionen ufw. für das neue Inftitut nicht mehr er-
worben werden kann.

Dem BRITISCHEN MUSUEM find die auf dem
Gute des verdorbenen Mr. G. E. Dering ge-
fundenen Altertümer römifchen und altbritifchen
Urfprungs von der Tochter des Verftorbenen
zum Gefchenk gemacht worden. Von diefen
Altertümern war im „Cicerone“ erft kürzlich
die Rede.

Der verftorbene Politiker Sir Charles Dilke
hat der NATIONAL PORTRAT GALLERY und

anderen öffentlichen Anftalten eine Reihe von
Porträts als Erbe hinterlaffen, darunter die des
Mr. und Mrs. Fawcett von Madox Brown und
das J. Chamberlains von Fr. Holl.

Der CORPORATION ART GALLERY IN MAN-
CHESTER ift von Profeffor M. E. Sadler das
Wachsoriginal des „Lycides“, einer archaifieren-
den Statue von Havard Thomas, zum Gefchenk
gemacht worden. Diefe Statue erregte vor
einigen Jahren großes Auffehen in London, da
die Royal Academy fie nicht ausftellen wollte.

F.

NÜRNBERG Im GERMANISCHEN MUSEUM
wurde eine Marmorbüfte des in Berlin verftor-
benen Kommerzienrats Johannes Kahlbaum
auf geftellt. Sie foll dem Andenken an das reiche
Vermächtnis dienen, das jener dem Mufeum
durch leßtwillige Verfügung zukommen ließ.
Wenn eine Stiftung als bedeutfam im wirk-
lichen Sinne des Wortes bezeichnet werden
darf, fo ift es diejenige des Kommerzienrats
Johannes Kahlbaum. Nicht nur ift die Anftalt
dadurch in den Befiß einer umfangreichen Mün-
zen- und Medaillenfammlung, welche ihre alten
Beftände in willkommenfter Weife ergänzt, ge-
langt, fondern es ift ihm auch eine ftattliche
Anzahl wertvollerHausgeräte, ir.sbefondere Zinn-
fachen, Handwerksaltertümer und Waffen, zu-
gefallen. Die Münzen- und Medaillenfammlung
umfaßt rund 4030 europäifche Gold- und Silber-
münzen des Mittelalters und der Neuzeit in
durchweg guter Erhaltung. Sie wird, mit dem
Namen des Stifters bezeichnet, für fich gefondert
aufgeftellt bleiben. Auch unter den Altertums-
gegenftänden befinden fich viele hervorragende
Stücke. Hingewiefen fei vor allem auf den
wertvollen Zinnfehaß der Wismarfchen Zünfte.

PÄRIS Dem LOUVRE ift abermals eine reiche
Stiftung zugefallen. Der foeben verftorbene
Bankier Graf Ifaac de Camondo hinterließ diefer
Sammlung feine beträchtlichen Schüße an alter
und neuer Kunft und dazu ein Kapital von

304
 
Annotationen