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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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23. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0999

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AUS DER SAMMLERWELT UND VOM KUNSTHANDEL

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LONDON Am 1. und 2. November kamen
bei Meffrs. Sotheby einige Schwarz-weiß-
blätter alter und neuer Meifter zum Ver-
kauf: Dürers „Jungfrau mit Knaben und Äffen“
brachte £ 51 (Gutekunft); feine kleine Paffion,
£ 40 (Maggs); fein „Wappen mit einem Toten-
fchädel“ £ 47 (Colnaghi); Schöngauer „St. Hiero-
nymus das chriftliche Heer unterftüßend“ £ 74
(Colnaghi); Meryon „LeStryge“, 2. Zuftand £52,
MuirheadBone „Demolition ofSt.James’Hall “^"31.

Am 3. November verweigerten Meffrs.
Sotheby ein paar englifche Kunftdrucke
in Farben. Es erzielten: „The Cottage Door“
von G. Keating nach F. Wheatley £ 56 (Col-
naghi). Bei Meffrs. Puttick & Simpfons
wurden am gleichen Tage ebenfalls englifche
Kunftdrucke verkauft: „Mrs. Tickle“ von John
Conde nachR.Cosway brachte62gs (Hllis & Smith);
„Mrs. Jackfon von und nach demselben, 70 gs.

Am 7. und 8. November wurden bei Meffrs.
Sotheby die Bücher und Manufkripte des Earl
of Kinnoull verfteigert: Piranesis „Opere“,
Band I—IV, Roma 1756 ufw., zufammen 29Bände
in 26 mit hunderten von Tafeln, koftete £\7\
(Quaritch); ein Band Gedichte verfchiedener
Verfaffer aus dem 17. Jahrhundert ^ 110 (Dobell);
„Ptolomaeus Cosmographia Latine Reddita, Ulm,
Johann Reger, 1486, ^114 (Leighton).

Am 15. November gelangte bei Meffrs.
H odgfon in Chancery Lane mit einer intereffan-
ten Autographenfammlung ein Brief Goethes
an feinen Herzog zum Verkauf, der fich auf fein
Leben in Rom bezieht. Er wurde für £ 49 los-
gefchlagen (Hornftein).

Über die Huthauktion bringen wir ein aus-
führliches Memorandum wegen Platzmangels
erft in der näcbften Nummer. F.

ÄUS DER SÄMMLERWELT
UND VOM KUNSTHÄNDEL

ZUR STATISTIK DER MUSEUMS-
ANKÄUFE DEUTSCHER UND AUS-
LÄNDISCHER BILDER In der leßten
Nummer der „Mu feumskunde“ hat Direktor
Koetfchau das Refultat einer Enquete veröffent-
licht, die zifferngemäß über den Import franzö-
fifcher Kunft in Deutfchland berichtet. Koetfchau
hat an die Vorftände der bedeutendften deutfchen
Galerien die Frage gerichtet, wieviel deutfche
und wieviel ausländifche Bilder fie in den letzten
zehn Jahren gekauft und wieviel fie für beide
bezahlt haben. Das Refümee diefer direkten
Rundfrage ift kurz das folgende: Während von
der Anfrage die Nationalgalerie und die Münch-
ner Neue Pinakothek ihrem Programm nach und
ebenfo die Dresdener Galerie ihrer befchränkten
Mittel wegen faft auszufchalten find, hat das
Kaifer-Friedrich-Mufeum 18 deutfche Gemälde
für 60250 M. gekauft, das Keftner-Mufeum in
Hannover 45 deutfche Bilder für 88000 M., beide
Mufeen aber kein einziges ausländifches Werk.
Im ganzen haben zwölf öffentliche Mufeen,
nämlich außer den genannten das Wallraf-
Richarß-Mufeum in Köln, das Kaifer-Wilhelm-
Mufeum in Krefeld; das Städtifche Mufeurn in
Elberfeld, das Städelfche Inftitut und die Städti-
fche Galerie in Frankfurt, das Städtifche Mufeurn
in Leipzig, das Kaifer-Friedrich-Mufeum in Mag-
deburg, die Kunfthalle in Mannheim und die
Gemäldegalerie in Stuttgart 759 deutfche Bilder
im Werte von 3262630 M. erworben und 291
Bilder für 913818 M. gefchenkt erhalten. Diefen
deutfchen Bildern ftehen 73 durch Kauf erwor-
bene und 67 gefchenkte ausländifche Bilder ge-
genüber, von denen die erfteren einen Wert
von 672965 M., die letzteren einen folchen von
317345 M. darftellen. Danach betragen die ge-
kauften ausländifchen Bilder gerade 13.5 Prozent
der gekauften deutfchen. Für ein deutfches Bild
wurde im Durcbfchnitt 5000 M. ausgegeben, für
ein ausländifches 9000 M., was natürlich ift, wenn
man bedenkt, daß nur ausländifche Kunftwerke
von höchfter Qualität für deutfche Mufeen in
Frage kommen.

BERLIN Bekanntlich befaßt fich die Reichs-
druckerei fchon feit Jahren damit, muftergültige
Reproduktionen nach Stichen und Holzfchnitten
alter Meifter herzuftellen und folche zu billigen

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