Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

DOI Heft:
5. Heft
DOI Artikel:
Gesellschaften und Vereine
DOI Artikel:
Personalien
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0215

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
PERSONALIEN

Profeffor Fritz Baer, Vorfißender; Hans Heider,
Schriftführer; Äug. Heer, F. Horadam, K. Horn.
Rud. Petuel, Kurt Rüger, H. Schuld, B. Steinmetz
Der Luitpold-Gruppe neu angefchloffen haben
fich die Herren: Guftav Büchner, Otto Bruenauer,
Carl Felber, Dr. Rudolf Gönner, Richard Gut-
fchmidt, Max Hein-Neufeldt, Oskar Kreuzer,
Älfred Marxer, Hermann Pampel, Otto Pippel,
Alfons Purtfcher, Walter Schackenberg, Rudolf
Schwarz, Willy Tiedjen und Frl. Lucy Pelling-
Hall.

PÄRIS Hier hat fich eine Societe fran^aise
de reproductions de manuscrits ä pein-
tu re gebildet, die es fich zur Hufgabe ftellt,
franzöfifche Manufkripte, Miniaturen und alte
Drucke, Flugfchriften ufw. in Fakfimiledrucken zu
reproduzieren. Präfident der Gefellfchoft ift Baron
Eugene Fould-Springer, Vizepräfident: Emile
Picot, Henri Omont, I. Sekretär: Graf Älexandre
de Laborde, Gefchäftsführer Jules Guiffrey, Paul
Durrien, Henri Martin. Jahresbeitrag 25 Franken
für das Bulletin der Gefellfchaft, 100 Franken
für die Publikationen. O. G.

Vafari Society. Diefe Gefellfchaft macht
es fich zur Äufgabe, Handzeichnungen alter
Meifter in vollendeter Wiedergabe zu veröffent-
lichen und zwar in jährlich erfcheinenden Map-
pen zu je 30—35 Blatt. Bis jeßt find fechs Teile
erfchienen — der letzte, Nr. 6, gelangte foeben
zur Äusgabe — die aber nunmehr bis auf den
leßt erfchienenen fchon gänzlich vergriffen find.
Der Mitgliedsbeitrag inkl. portofreier Zufendung
der erfcheinenden Publikationen ift 22 M. pro
Jahr; Beitrittserklärungen aus Dentfchland und
Öfterreich-Ungarn find an die Vertreter der Ge-
fellfchaft: Ämsler & Ruthardt, Kgl. Kofkunft-
händler, Berlin W 8, Behrenftr. 29 a zu richten.

PERSONALIEN

FRITZ VON UHDE "f" Äm Morgen des
25. Februars ift Friß von Uhde dem Leiden
erlegen, das ihn feit Monaten fchon an die
Krankenftube feffelte. Mit ihm ift einer der
bedeutendften Maler und Künftler der Gegen-
wart von hinnen gegangen, ein Mann, deffen
Kunft Ausdruck einer Zeitepoche war und deffen
Name internationalen Klang befaß. Welche Rolle
er in der neueren deutfchen Kunft gefpielt
hat darf heute ja als allgemeiner bekannt vor-
ausgefeßt werden, zumal Uhde wie kaum einem
anderen Meister des Impreffionismus das Glück
zu Teil wurde populär zu werden. Zum großen
Teil verdankt er dies wohl feinen frühen, religi-

öfen Bildern, in denen er es verbanden hat, uralte
chriftliche Themen in völlig neuer, unferer Zeit
und Sinnesart angepaßter künftlerifcher Faffung
zu bieten. Später hat er fich immer mehr vom
Gegenftändlichen entfernt und rein malerifchen
Zielen zugewandt und mit Liebermann, Zügel
und einigen wenigen anderen figuriert er in der
erften Reihe der Eindrucksmaler des jungen
Deutfchlands fowohl, wie auch des Auslandes.
Von Geburt ein Sachfe ift er doch künftlerifch
ganz in die Münchener Schule einzureihen,
aus der heraus er fich entwickelt hat und der
er bis zum Ende treugeblieben ift. Geboren
ift Uhde am 22. Mai 1848 in Wolkenburg. Er
wollte fchon von Anfang an Künftler werden und
bezog darum auch die Akademie in Dresden.
Da ihm dort aber durch die Öde der Lehr-
methoden alle Luft zum Malen genommen wurde
wurde er Ofßzier bei der Kavallerie und machte
als solcher den Feldzug 1870/71 mit. Als Ritt-
meifter nahm er jedoch eines Leidens wegen
feinen Abfchied und befchloß fich wieder ganz
der Kunft zu widmen. Er ging zuerft nach
München, dann nach Paris, wo er wie Liebermann
bei Munkacsy lernte. Später ftudierte er auch
in Holland. Im großen und ganzen aber war
er fein eigener Lehrer, wenn er auch manches
von Franzosen befonders übernommen und für
feine Zwecke verarbeitet hat. Seit den 1880er
Jahren lebte er dauernd in München.

* *

*

Aus Paris wird uns anfchließend gemeldet:
Die Äcademie des Beaux-Ärts hat 24 Stunden
nach dem Tode Friß von Uhdes den Münchner
Meifter zum korrefpondierenden Mitglied ge-
wählt. Die gefamte Parifer Preffe hat dem
Verftorbenen warme Nachrufe gewidmet.

AMSTERDAM Hm 7. Februar nachmit-
tags ftarb hier Profeffor Pieter Dupont, feit
1902 Lehrer an der Rijksakademie. Dupont
ift 1870 geboren und war zunächft von 1884 bis
87 Bahnbeamter in Ämfterdam. Hierauf nahm
er feinen Abfchied und befuchte den Zeichen-
unterricht an der Normalfchule und fpäter bis
1894 die Akademie für bildende Künfte. 1896
verließ er feine Vaterftadt, um nach Paris zu
gehen, wo er vier Jahre blieb. Von 1900—02
lebte er in zwei kleinen Provinzftädten Frank-
reichs; dann kam er nach Ämfterdam zurück,
um an der Akademie Unterricht zu erteilen.
Seine Bedeutung als Künftler liegt auf dem Ge-
biet des Grabftichels, den er der Radiernadel
vorzog, weil jener es von ihm verlangte, daß
er fich über den Zweck eines jeden Striches
Rechenfchaft ablege. So fchuf er fich einen Stil,

189
 
Annotationen