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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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5. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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Vom Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0228

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STATTGEHÄBTE AUKTIONEN o VOM KUNSTHANDEL

Nr. 109. Fragment eines Teppichs aus Seide
in der Ecke [eines Saums mit einem großen
grünen Medaillon verziert. Perfifche Kunft,
\6. Jahrh.: 270 fs.

Perfifche Miniaturen. Nr. 110. Vornehmer
Herr in einer Landfchaft fißend, der eine Frau
in feinen Ärmen hält, 15. Jahrh.: 1600 fs. —
Nr. 111. Ritter vom Pferde geftiegen fpielt auf
der Viola, 16. Jahrh.: 200 fs. — Nr. 113. Ge-
flügelte Figur mit rinderähnlichem Körper, 16.
Jahrh.: 1100 fs. — Nr. 115. Elephantenjagd,
zwei Miniaturen, 17. Jahrh.: 610 fs. — Nr. 120.
Porträt eines Sultans, der ein Nargileh raucht,
17. Jahrh.: 120 fs. — Nr. 121. Porträt eines
Hindu-Sultan, der [ich auf feinen Säbel ftüßt,
17. Jahrh.: 1300 fs. — Nr. 122. Sultan, der mit
feinem Großvezir fpricht, 17. Jahrh.: 90 fs.

* *

*

Äm 14. Februar fand eine [ehr lebhafte Ver-
weigerung von Daumierfchen Lithographien
ftatt, die wider Erwarten ftark befucht war.
Durch die ftarke und intereffierte Beteiligung
ftiegen die Preife außerordentlich hoch; im
ganzen wurden für 125 Nummern 27550 Franken
erzielt; darunter find anzumerken: Nr. 9. Le
Ventre legislatif: 405 fs. — Nr. 10. Ne vous y
frottez pas: 215 fs. — Nr. 11. Rue Transnonain:
430 fs. — Nr. 17. Les Envies de Madame. I. Zu-
ftand, Ävant-la-lettre: 400 fs. — Nr. 19. Ton,
ton, ton, 1. Zuftand, Ävant-la-lettre: 421 fs. —
Nr. 24. Die Vergnügen der Fifcherei, 1. Zuftand,
Ävant-la-lettre: 235 fs. — Nr. 25. Eingang eines
großen Eifenbahntunnels, 1. Zuftand, Ävant-la
lettre: 505 fs. — Nr. 26. Gros, gras et ... Con-
ftitutionnel: 95 fs. — Nr. 28. Verfchiedene offi—
ziöfe Ädvokaten: 85 fs. — Nr. 31. Die Loge,
großartiger, einzig bekannter Äbzug, Hrn. Dela-
croix: 1000 fs. — Nr. 32. Ädvokaten und Kläger,
pl. 3, 1. Zuftand, Ävant-la-lettre: 450 fs. — Nr. 36.
Die Badenden, 13 pl.: 50 fs. — Nr. 47. Les
Bons bourgeois, 6 Stück: 60 fs. — Nr. 50. Cari-
caturana (Robert Macaire) Vollftändige Folge
von 100 kolorierten PL: 1000 fs. — Nr. 52. Die
Eifenbahnen, pl. 5, 1. Zuftand, Ävant-la-lettre:
360 fs. — Nr. 54. Id. pl. 9: 900 fs. — Nr. 78.
Der Garten auf der Terraffe, Unveröff. Stück,
2. bekannter Äbzug: 100 fs. — Nr. 94. Phyfio-
nomien vom Juftizpalaft, 1. Zuftand, Ävant-la-
lettre: 330 fs. — Nr. 98. Profeffeurs et moutards:
pl. 15, 1. Zuftand, Ävant-la-lettre: 300 fs. —
Nr. 100. Wenn man Pech hat, pl. 7, 1. Zu-
ftand, Ävant-la-lettre: 170 fs. — Nr. 105.

Robert Macaire, 10 Stück: 50 fs. — Nr. 117.
Tout ce qu’on voudra, pl. 48, 1. Zuftand,

Ävant-la-lettre: 135 fs. — Hieran fchloß
fich eine ebenfalls fehr. bewegte Verfteigerung

von Lithographien von Touloufe-Lau-
trec, die 10200 Franken bei 80 Nummern er-
gab; darunter: Nr. 144. Lender in Büfte, Far-
bendruck: 62 fs. — Nr. 156. Cecy Loftus, auf
Chinapapier: 226 fs. — Nr. 157. Ida Heath tan-
zend: 115 fs. — Nr. 170. Mlle Eifa, genannt La
Viennoife, Farbendruck, gezeichnet, geftempelt
und nummeriert: 250 fs. — Nr. 172. Der Wal-
zer im Moulin-Rouge, Farbendruck, gezeichnet,
numeriert und geftempelt: 210 fs. — Nr. 174.
La Clownesse assise (Mlle Cha-U-Ka-O), in
Schwarz: 500 fs. — Nr. 180. Le Repos (Die
Ruhe): 50fs. — Nr. 181. Ermattet, in rot: 300fs.
Nr. 183. Die Toilette, zweifarbig: 65 fs. — Nr.

185. Konverfation, Farbendruck: 141 fs. — Nr.

186. Das Faß oder die englifche Charrette,
Farbendruck, gezeichnet und numeriert: 200fs.
Nr. 190. Ä La Souris (Montmartre): Frau Pal-
myre: 145 fs. — Nr. 198. Trainer überwacht
die Promenade von drei Pferden, in Blau ge-
druckt: 110 fs. — Nr. 199. Frau im Bett mit ihrem
Hund fpielend: 130 fs. — Nr. 206. Pois vert, in
Grün gedruckt: 80 fs. — Nr. 215. Eros vanne
(ermüdet), zwei Äbzüge auf Japanpapier: 170 fs.

VOM KUNSTHÄNDEL

DER VERKAUF VON REMBRÄNDTS „LAND-
SCHAFT MIT DER MÜHLE“. Der bereits an-
gedrohte Verkauf der großartigften Rembrandt-
Landfdiaft ift diesmal wirklich befchloffen. Dem
Marquis of Landsdowne, dem glücklichen Be-
fißer des Bildes, das bereits feit hundert Jahren
in Bowood, der Refidenz der Landsdowne hängt,
ift für diefen Schaß eine bisher nicht genannte,
aber ganz enorme Summe geboten worden „die
weit alle Preife überfteigt, die je in England für
ein einzelnes Bild bezahlt worden find“. Der
Marquis will aber der Nation die Gelegenheit
geben, das Bild zu erwerben, und hat es zum
gleichen Preis der National Gallery angeboten.
Er felber ift bereit^ 5000.— zum Ankaufspreis bei-
zutragen. Die Äuffichtsräte der National Gallery find
von der Sache verftändigt worden und werden
wohl bald deswegen zu einer Beratungzufammen-
treten. Von der Regierung ift unter denjenigen
fchwierigen finanziellen Verhältniffen wenig oder
gar nichts zu erwarten. Nur ein Mäzen kann,
wie im Falle des Holbeinporträts, das Bild
England und der Nation retten. Diefe Rem-
brandtmühle gehörte einft der berümthen Or-
leanskollektion an und wurde 1788 Eigentum
des damaligen Marquis of Landsdowne für die
Summe von 800 gs.

DÄRMSTÄDT Der Großherzog von Heffen
und bei Rhein hat foeben den Inhaber der be-

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