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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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8. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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Vom Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0354

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STATTGEHABTE AUKTIONEN o VOM KUNSTHANDEL

Nil perfonifiziert, Zeit Ludwigs XIV. (verl.
25 000 fs.), Hrn. Charles Davis: 49 000 fs. —
Nr. 75. Vier maurifche nackte, gefeffelte Sklaven,
verkleinerte Reproduktion der Sklaven an der
Statue von Ferdinand I. von Medicis in Livorno,
franzöfifche Arbeit, Zeit Ludwigs XIV. (verl.
25000 fs.), Hrn. Stern Goldfchmidt: 26000 fs. —
— Nr. 76. Alte braunpatinierte Bronzevafe mit
vier Hirfchköpfen (verl. 12000 fs.), Hrn. Selig-
mann: 10000 fs. — Nr. 79. Zwei große Leuchter,
Zeit Ludwigs XVI., beftehend aus Satyr und
Satyrin in grüner Bronze (verl. 25000 fs.), Hrn.
Seligmann: 39000 fs. — Nr. 80/81. Zwei Leuchter,
Zeit Ludwigs XVI., vergoldete Bronze (verl.
8000 fs.), Hrn. Halligny: 19000 fs.

Marmorgegenftände. Nr. 84. Zwei Adler,
natürl. Größe, aus weißem Marmor, italienifch,
16. Jahrh., Hrn. Stern Goldfchmidt: 7800 fs. —
Nr. 85. Zwei Büften römifcher Herrfcher aus
rotem Porphyr, italienifche Arbeit, 16. Jahrh.
(verl. 5000 fs.), Hrn. Brodard: 6500 fs.

Möbel, Tapifferien. Nr. 89. Zwei Hoch-
zeitstruhen, Zeit Ludwigs XIV., Ebenholz mit
inkruftiertem Zinn und Einlegearbeit Boulle,
Schildpatt und Kupfer (verl. 25000 fs.), Hrn.
Seligmann: 64100 fs. — Nr. 91. Möbel, Zeit
Ludwigs XIV., mit zwei Türen, Einlegearbeit
Boulle, rotes Schildpatt und Kupfer (verl. 8000 fs.),
Hrn. Lefortier: 6200 fs. — Nr. 97. Große Kom-
mode, Zeit Ludwigs XVI., mit zwei großen
Schubladen, zwei Türen und einer Reihe von
drei kleinen Schubladen, ftammt aus dem Ver-
kauf des Schloffes Montbard und foll Buffon
gehört haben (verl. 60000 fs.), Hrn. Ducrey:
91000 fs. — Nr. 100. Kaminfchirm, Zeit Lud-
wigs XVI., gefchn. Holz, mit Seide garniert (verl.
6000 fs.), Hrn. Guiraud: 800 fs. — Nr. 101/102.
Salon, Zeit Ludwigs XVI., gefchn. Holz, weiß
gemalt, garniert mit Damaftfeide, zehn Fauteuils
und ein Kanapee (verl. 30000 fs.), Hrn. Selig-
mann: 37000 fs. — Nr. 103. Zwei Lehnfeffel,
Zeit Ludwigs XVI., gefchni^tes und vergoldetes
Holz, Brokatellüberzug (verl. 8000 fs.), Hrn.
Mannheim: 5600 fs. — Nr. 106. Großer vier-
feitiger Tifch aus bronzeverziertem Mahagoni-
holz (verl. 6000 fs.), Mme. la Duchesse de Tal-
leyrand: 7000 fs. — Nr. 108/109. Zwei große
Tapifferien, Ende 16. Jahrh., mit Motiven aus
der römifchen Gefchichte (verl. 30000 fs.), Hrn.
Romeuf: 36000 fs.

WIEN Aus der am 3. und 4. April bei Gil-
hofer & Ranfehburg ftattgehabten Verweigerung
der Manufkripte und Bücher aus der Sammlung
Lanna, deren wefentlidie Refultate an diefer
Stelle noch nachgetragen werden follen, inter-
effieren vor allem einige für den Marktwert

bemerkenswerte Preife für moderne Kunftpubli-
kationen. Wir nennen da in erfter Linie Klin-
gers „Brahms - Phantafie“, die die Leipziger
Kunfthandlung P. H. Beyer & Sohn um den
Preis von 4600 Kr. erftand. Es handelte fich
dabei um ein wundervolles Exemplar in vor-
züglichen Abdrücken auf Japan. Menzels Illu-
ftrationen zu den Werken Friedrich des Großen
erreichten nur 400 Kr.; während Goyas „Capri-
chos“ in der erften Ausgabe für 1750 Kr. ver-
weigert wurden. Unter den Buchpublikationen
darf das Jahrbuch der Kunftfammlungen des
Allerhöchften Kaiferhaufes Band 1-26 mit den
entfprechenden Beilagen mit dem erzielten Preife
von 3500 Kr. wohl befonders erwähnt werden.
Die für die Handfchriften und Büchereinbände
gezahlten Preife erreichten zum Teil eine un-
gewöhnliche Höhe.

VOM KUNSTHÄNDEL

BERLIN Das bekannte Münchner Hofanti-
quariat Julius Böhler hat foeben in Berlin
eine Zweigniederlassung eröffnet. Als Gefell-
fchafter diefer Unternehmung verzeichnet das
Handelsregifter die Herren Julius Böhler sen.,
Antiquitätenhändler, München, Julius Böhler
jun., Antiquitätenhändler, München, Otto Böh-
ler, Kaufmann, München.

FRANKFURT a. M. Die Firma J. Rofen-
baum, Hoflieferant, hat — wie fchon aus unfe-
rem großen Bericht erfichtlich — bei der Auktion
Lanna eine Anzahl befonders wertvoller Ob-
jekte erworben, darunter folgende Hauptftücke:

1. Das wundervolle Kehlheimer Steinporträt,
König Ludwig II. von Ungarn 1606—1626 dar-
ftellend, für 16800 M.

2. Das Augsburger Silbergefäß mit Ornamenten
nach Virgil Solis, 16. Jahrhundert, für 5600 M.

3. Den prächtigen Kölner Emailkrug mit den
drei Porträts Carl V. und Ferdinand I. und feiner
Gemahlin Anna, ca. 1530, für 12900 M.

4. Ein farbiges Emailglas, fi9n*ert Johann
Scheper 1666 (geb. in Harburg und geft. 1670 in
Nürnberg), für 6400 M.

5. Die in keiner anderen Sammlung vor-
handene Porzellangruppe eines „Liebesgenius“
von Joh. Peter Melchior für 4800 M.

PARIS Die Kunfthandlung L. Wannieck,
Paris, 5, Rue d’Enghien, verfendet foeben einen
Katalog mit vortrefflichen Reproduktionen der
in ihrem Befiß befindlichen Kunftwerke. Die
genannte Firma ift im Jahre 1902 in China be-
gründet worden und hat erft 1909 in Paris eine

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