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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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PERSONALIEN o VERMISCHTES

chifch-fizilifche Monumente behandelt und grund-
legende Arbeiten über die pergamenifche Gigan-
tomachie, die Ausgrabungen von Baalbek und
viele andere Themen veröffentlicht. Als Nach-
folger Conzes wurde er erft vor wenigen Jahren
von Freiburg i. B., wo er als ordentlicher Pro-
feffor gewirkt hatte, nach Berlin berufen. Svs.

* *

*

In Berlin ftarb der Kuftos der Vorderafiatifchen
Abteilung der Kgl.Mufeen, Dr. Leopold Mef-
ferfchmidt, erft vierzig Jahre alt, der fich durch
viele wertvolle Arbeiten, insbefondere das große
Werk über die hethitifchen Infchriften einen
Namen gemacht hat. Sein Tod bedeutet für
die Wiffenfchaft wie für die Kgl. Mufeen einen
fchmerzlichen Verluft. Svs.

* *

*

Als Nachfolger des verdorbenen Prof. Ferd.
Laban ift Dr. Wilhelm Waetzoldt, bekannt
als Verfaffer der „Kunft des Porträts“ (Ferd.
Hirt & Sohn, Leipzig) vom 1. Mai an zum
Bibliothekar bei den Kgl. Mufeen in Berlin er-
nannt worden.

BUDAPEST Der bisherige Hilfskuftos am
Mufeum der bildenden Künfte Dr. Simon
Meller wurde zum Kuftos und Leiter des
Kupferftichkabinetts ernannt, desgleichen Dr. Jo-
feph Wollanka zum Kuftos der antiken Ab-
teilung. * *

*

Dr. Gabriel von Terey, dem Leiter des
Mufeums wurde kürzlich vom deutfehen Kaifer
das Kommandeurkreuz des Kronenordens ver-
liehen.

LONDON Diefer Tage ftarb, 76 Jahre alt,
der Religionsmaler F. J. Shields, deffen Haupt-
werk die Ausmalung der Friedenskapelle im
Bayswater Road (nahe dem Hyde Park), Lon-
don, ift. Shield war Bufenfreund Roffettis und
ein Anhänger der Prärafaeliten und ihrer Kunft,
namentlich der des Burne Jones. Die Fresken
der Friedenskapelle laffen auf einen in künft-
ierifcher wie religiöfer Beziehung unferen „Na-
zarenern“ naheftehendenGeift fchließen. F.

PARIS An Stelle von Bonvard ift Bonnier
zum Direktor „des Services d’architecture et des
promenades de Paris“ ernannt worden. G.

WEIMAR Der bisherige Hilfsarbeiter am
Goethe-Nationalmufeum, Dr. Hans Timotheus
Kröberift zum Affiftenten diefer Sammlung er-
nannt worden.

WIEN Nach der Demiffion des Oberbaurates
Andreas Streit wurde in einer außerordentlichen
Generalverfammlung der Genoffen fchaft bildender
Künftler Wiens der Bildhauer Piofeffor Julius
Weyr mit großer Stimmenmehrheit zum Vor-
ftand gewählt.

VERMISCHTES

BERLIN ln Berliner Architektenkreifen foll
ftarke Unzufriedenheit mit den Renovationen
und Veränderungen herrfchen, die feit dem Be-
ginn der Direktionstätigkeit Otto von Falkes im
Kgl. Kunftgewerbemufeum eingefet^t haben. Man
tadelt die Befeitigung der ehemaligen bunten
Bemalungen in den Wandelgängen um den
Lichthof, die Tünchung der Decken ufw., und
will fich um die Wiederherftellung im urfprüng-
lichen Sinne befchwerdeführend an die Behörde
wenden.

Der größte Teil aller anderen Mufeumsfreunde
dürfte wohl der entgegengefetjten Anficht fein
und die von Direktor von Falke vorgenomme-
nen Änderungen in jeder Beziehung billigen.
Daß man heute z. B. in den einzelnen Um-
gängen die herrlichen Schmiedeeifenar beiten fehen
und ftudieren kann, ift einzig der völligen Auf-
lichtung derWände und Decken mit Hilfe des Tünch-
pinfels zu danken. Ebenfo ftark haben einige der
Erdgefchoßfäle durch Weißen der Decken ufw. ge-
wonnen. Es ift unbegreiflich, wie vondererwähn-
ten Seite einer derartig fchlagenden Reformarbeit,
die in einem Mufeum die Kunftwerke fichtbar
machen will, Schwierigkeiten in den Weg gelegt
werden. Man kann nun hoffen, daß dadurch in der
allmählichen Umänderung der mufealen Zwecke
nur fehr unzulänglich angepaßten alten bunt-
bemalten, unendlich hohen und dabei doch oft
dunklen Säle in moderne Schauräume keine Ver-
zögerung eintritt. Svs.

KÖLN Am 4. März wurde vor dem Rheinau-
hafen das Denkmal des „Tauziehers“ von Niko-
laus Friedrich (Charlottenburg) enthüllt. Das
Standbild, in Kirchheimer Mufchelkalk aus-
geführt, ftelit einen nackten, kraftvollen jungen
Mann dar, der, auf dem Landungspflock fißend,
mit Anfpannung aller Kraft die Schlinge eines
Schiffstaus um den Pflock zu legen fich an-
fchickt. Der prachtvoll durchgebildete, reich be-
wegte Akt in doppelter Lebensgröße ift das erfte
Bildwerk, das lediglich feines plaftifchen Wertes
wegen in Köln Aufteilung findet. Das Denk-
mal wurde von Bürgern der Stadt geftiftet; die
Stadt felbft gab einen Zufchuß von 10000 Mark.
Der Schöpfer des Werkes, Nikolaus Friedrich,

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