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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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24. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#1016

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RUNDSCHAU — Sammlungen

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHARTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWANG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / DAS DEUTSCHE MUSEUM FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE.

ÄMSTERDÄM Der Jahresbericht des RIJKS-
PRENTENKABINETS zeigt, daß es auch im
vergangenen Jahr (1910) möglich war, dieser
Sammlung einen reichen Schaß zuzuführen. Außer
den 6939 graphifchen Arbeiten, 73 Handzeich-
nungen und 107 Büchern wären die von J. Ph.
van der Kellen hinterlaffenen Aufzeichnungen
über holländische Stecher zu erwähnen, die durch
Schenkung in das Amfterdamer Kupferftichkabinet
kamen. Unter den neu erworbenen Stichen finden
fich fehr feltene Blätter, fo z. B. „die Schelde-
mündung“ von Robert de Baudous, weiter-
hin das von Ifack Ifackfz radierte Titelblatt
zu einem Schaufpiel oder der I.V. D. F. fignierte
Stich, der den Efcorial, aus der Vogelperfpektive
gefehen, darftellt und dem Jan van Dale zu-
gefchrieben wird. Von den neu erworbenen
Zeichnungen erwähne ich „Chriftus und die
Samariterin“ von Dirck de Bray (1689), die An-
ficht des Hafens von Genua von Lieven Cruyl,
den jungen Mann von Johann Goltz, zwei
Landfchaften von JanvanHuyfum, den „Zwei-
kampf“ von Corn. Troost (1740) und ferner
Arbeiten von Jos. Cofterus, Corn. Cornelifz
(1610), A.v. d. Croos, Dirck Druyff, Maerten
van Heemskerk, P. Holfteyn, A. Klomp,
D. v. Limborch und Jac. de Wet.

BERLIN Im Lichthof des KUNSTGEWERBE-
MUSEUMS findet in derZeit bis zum 31. Januar
eine äußerft wertvolle Ausftellung von Kirchen-
gewändern aus Seidenftoffen des Mittelalters
ftatt, über die Otto von Falke in einem illu-
ftrierten Auf faß im nächften Heft des „Cicerone“
eingehend fprechen wird. Ein 155 Nummern
umfaffender Katalog mit einem Vorwort von
Falkes und zahlreichen Abbildungen bietet einen
vortrefflichen Führer durch diefe wiffenfchaftlich
hoch bedeutfame Veranftaltung dar, die zum
erftenmal die verfchiedenen Gruppen der isla-
mifchen, italienifchen und chinefifchen Gewebe
nebeneinander zeigt und die wertvollften Do-
kumente diefer Kunft fpeziell aus den reichen
deutfchen Kirchenfdiäßen vereinigt.

BUDAPEST Das KUNSTMUSEUM erftand
auf der Auktion der Sammlung Gerhardt die
Gemälde: Schule Rubens, Verkündigung; Meifter
der weiblichen Halbßguren, Mufizierende Ge-
fellfchaft; Balthafar van den Veen, Landfchaft
und Frans Francken III., Anbetung der Könige.
Wir werden noch von diefen Bildern in Ver-
bindung mit anderen Neuerwerbungen in einem
der nächften Hefte ausführlicher berichten. Z. T.

GRAZ Am 26. November beging das STEIER-
MÄRKISCHE LANDESMUSEUM JOANNEUM
feinen 100jährigen Gründungstag. Das Protek-
torat über die Feftlichkeiten hatte der Kaifer
übernommen, der Erzherzog Friedrich mit feiner
Vertretung betraute. Gleichzeitig nahm der Erz-
herzog die feierliche Eröffnung der (bereits in
Heft 11 des „Cicerone“ angekündigten) Erz-
herzog Johann-Ausftellung vor.

KÖLN Das von Wilhelm Leibi in den
leßten Jahren feines Lebens bewohnte Atelier
in Kutterling (Bayern) ift von der Stadt Köln
angekauft worden; es foll fo wie es ift zu der
Gemäldefammlung in das Wallraf-Richarß-Mu-
feum überführt werden.

MOSKAU Die Neuordnung der Bildergalerie
der fremdländifchen alten Meifter im RUM-
JANTZEW-MUSEUM ift nunmehr zu Ende ge-
führt und die betreffenden fünf Säle der oberen
Etage find wieder der Befichtigung freigegeben.
Unter den gegebenen Verhältniffen war radikale
Abhilfe gegen den ftarken Raummangel und die
fatalen Lichtverhältniffe diefer Säle nicht mög-
lich, doch ift durch neue Bemalung der Wände
und zwifchen den Fenftern eingeftellte fchmale
Seitenwände hier eine fühlbare Befferung ge-
fchaffen. Vieles ift auf diefe Weife zu neuem
Leben erblüht, fo der höchft intereffante Jan
Sieberechts, ein koloriftifch fchönerMomper,
zwei feine Venezianer Veduten von Guar di
und ein nicht minder duftiger Hubert Robert,
fowie einige ausgezeichnete vlämifche und hol-

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