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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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LITERATUR

zu vermitteln. Profeffor Foa wird die Leitung
diefes Inftituts übernehmen und außer franzö-
(liehen Kunfthandwerkern find die italienifchen
Profefforen Fortini, Brunetta, Soguo Reve als
Lehrkräfte gewonnen. Wäre diefe Akademie
nicht beffer in München errichtet worden?

0. G.

LITERÄTUR

* Einen kultur- und kunfthiftorifch vorbildlichen
Jahreskalender hat foeben im Verlage von
Chr. Ädolff in Altona-Ottenfen der Direk-
tor des Kunftgewerbemufeums zu Flensburg,
Dr. Sauermann, herausgebracht. Das reich
illuftrierte und aufs prächtigfte ausgeftattete Heft
bringt eine Anzahl von Beiträgen, die über die
engen Heimatsgrenzen der nördlichen Provinz
hinaus Beachtung auch in Fachkreifen verdienen.
So fchrieben u. a. Juftus Brinckmann über das
alte Kunftgewerbe Schleswig-Holfteins, Provin-
zialkonfervator Prof. Haupt über die Denkmäler
und ihre Infchriften, Mufeumsdirektor Lehmann,
Altona, über altes und neues Altonaer Silber,
während Regierungsbaumeifter Charton über die
Heimatfchu^bewegung in Schleswig-Holftein re-
ferierte. In der Einleitung betont der Heraus-
geber als den Zweck diefes Kalenders dasVer-
ftändnis und die Empfindung für die Werke
alter Kunft zu wecken und zugleich einen jahr-
buchartigen Überblick über die lebende Kunft
und die künftlerifchen Aufgaben der Gegenwart
zu gewähren.]

* Über Berliner und andere Privatfammlungen
im Reiche berichtet feit kurzem in der „B. Z. am
Mittag“ Adolph Donath, der zum erftenmal
in diefer Form fyftematifch Näheres über die
reichen Kunftfchätje in privater Hand an die
Öffentlichkeit bringt. Die Beiträge laffen auch
den praktifchen Routinier auf dem Gebiete des
Kunftmarktes erkennen und find bei aller Knapp-
heit außerordentlich inftruktiv. Unter den bis-
her behandelten Sammlungen in Berlin feien
genannt: die Sammlung Arnhold, die Altjapan-
ifche Sammlung Jacoby, die Porzellanfammlung
des Dr. v. Dallwitj, die Sammlung Dr. Eduard
Simon, die Sammlung Prof. Darmftaedter, die
Kupferftichfammlung Davidfohn, die Sammlung
Gumprecht u. a. Unter den Privatgalerien im
Reiche find zunächft die Frankfurter Samm-
lungen berückfichtigt worden und zwar bisher
die des Barons Goldfchmidt-Rothfchild, ferner
die des Barons Schey, die Galerie Gans, die
Sammlung des Direktors Albert Ullmann und
die berühmte Sammlung de Ridder, die Bode
kürzlich katalogifiert hat. Die Schriftleitung des
Cicerone hofft aus den unbekannten Schäden

diefer oder jener deutfehen Privatfammlung
ebenfalls in einer Folge von Auffä^en den Lefern
das Wichtigfte auch illuftrativ vorzuführen.

BERLIN Das Januarheft der „Amtlichen Be-
richte aus den kgl. Mufeen“ bringt an der
Spijje einen Nachruf für den verftorbenen Biblio-
thekar der kgl. Mufeen, Profeffor Ferdinand
Laban, deffen Tod wir an diefer Stelle bereits
mitgeteilt haben. Im wiffenfchaftlichen Teil be~
fpricht Profeffor Schäfer das Porträt einer
ägyptifchen Königin aus dem 15. Jahrhundert
vor Chriftus, Direktor von Falke zwei kürzlich
vom Kunftgewerbe-Mufeum erworbene fpanifche
Schnit$werke, die früher der Sammlung Hainauer
in Berlin angehörten, und Dr. Kümmel ver-
fchiedene Landfchaftsbilder, Werke aus der
beften Zeit der japanifchen Malerei, die erft
neuerdings als Gefchenke in den Befits der kgl.
Mufeen gelangt find. Exzellenz Bode ver-
öffentlicht am Schluß des Heftes eine Reihe
neuer Forfchungen und Erklärungen zur Frage
der Florabüfte im Kaifer-Friedrich-Mufeum. —
Unter den Neuerwerbungen der verfchiedenen
Abteilungen ift eine vom kgl. Kupferftichkabinett
angekaufte Rubenszeichnung befonders bemer-
kenswert, die ein Mädchen mit einem Krug auf
dem Kopf darftellt und als Studie zu der An-
betung der Hirten von Rubens im Marfeiller
Mufeum anzufehen ift. Svs.

BONN Das Provinzial-Mufeum geht mit einem
kleinen, fehr nachahmenswerten Katalog voran,
der ein Verzeichnis fämtlicher Photographien
enthält, fowohl derjenigen von den Schäden des
Mufeums, die direkt durch diefes zum Preife von
1 M. pro Stück zu beziehen find, als auch der-
jenigen, die im deutfehen Kunfthandel vorhanden
find. Sammler und Kunfthiftoriker tun gut daran,
fich ein folches Verzeichnis für ihre Handbiblio-
thek anzufchaffen.

ÄUS FRANZÖSISCHEN ZEITSCHRIFTEN

L’Ärt und Les Artistes haben von Januar
an infofern eine Umwandlung erfahren, als jede
Nummer monographifch abgefchloffen fein wird.
Die Gefchichte der Malerei aller Länder wird
nach und nach von Benedite, Dayot, Geffroy,
Rofenthal (Deutfchland) behandelt werden. Die
Dezembernummer enthielt eine Studie Dayots
über den Berner Soldat, Maler, Graveur und
Dichter Nicolas Manuel, der befonders in den
Galerien von Bafel und Bern vertreten ift.
Ferner von demfelben eine Studie über das
Greco-Mufeum in Toledo und eine fehr be-
achtenswerte, kultur- und kunftgefchichtliche Be-
trachtung Leon Bazalgettes über die Parifer
Stadtanfichten von Crome und Turner. Aus dem

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