DOI Heft:
5. Heft
DOI Artikel:Rundschau - Sammlungen
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0202
SAMMLUNGEN
LIEGNITZ In Liegniß foll in nächfter Zeit
die Überführung der hiftorifchen und kunftge-
werblichen Sammlungen der Stadt und des
Ältertumsvereins in ein befonderes Mufeumsge-
bäude erfolgen. Die zwar einft allzu umfang-
reiche, aber großenteils recht gute Sammlung
war bisher nicht gut zu überfehen, da fie an
verfchiedenen Orten aufgeftellt und in letzter Zeit
überhaupt teilweife wegen Platzmangels ver-
packt war. Jetzt hat die Stadt für eine Neu-
ordnung eine große Villa angekauft, die wegen
ihres monumentalen Äußeren wie auch wegen
ihrer Weiträumigkeit im Innern, befonders aber
auch wegen der leichten Ausführbarkeit von
Ein- und Umbauten (ein Oberlichtfaal ufw.) als
Mufeumsgebäude recht geeignet erfcheint. Äus
den Sammlungen ift zu erwähnen eine umfang-
reiche Kollektion von Waffen aus dem 15. und
16. Jahrhundert, die einige feltene Exemplare
aufzuweifen hat. Ferner ift natürlich fchlefifches
Kunftgewerbe in Menge vorhanden. Einige
Räume follen für die Aufteilung von Werken
des fchlefifchen Malers Blätterbauer, der fich
vorzugsweife in Liegnitz aufhielt, verwendet
werden. W. G.
MANNHEIM Am 11. März wird ein neuer
Zweig der hiefigen Mufeumsorganifation der
Öffentlichkeit übergeben: das Kunftwiffen-
fchaftliche Inftitut und graphifche Ka-
binett. Die Mannheimer Kunfthalle, die erft
fpät ins Leben trat, ift ja leider nicht in der
Lage, in kurzer Zeit einen Überblick der Kunft
des 19. Jahrhunderts in Meifterwerken zu geben,
fondern fie muß fich vorerft im wefentlichen
darauf befchränken, mehr durch Qualität und
Intenfität einzelner Werke als durch die Fülle
des Materials zu wirken. So ift es denn auf
diefem Wege derLeitung gelungen, bereits binnen
Jahresfrift einen Saal nur erftklaffiger Bilder zu
fchaffen, in dem Manet, Monet, Delacroix, van
Gogh,Courbet neben Feuerbach, Schuch, Lieber-
mann, Thoma und Trübner gleich gut vertreten find.
Das Kunftwiffenfchaftliche Inftitut, das vorerft zu-
fammen mit dem graphifchen Kabinett nur einen
Raum einnimmt, jedoch auf Erweiterung durch
einen ganzen Flügel desUntergefchoffes berechnet
ift, foll nun eine Art Ergänzungsbetrieb zur
Gefamtanlage des Mufeums bilden. Es ift nach
fpezial- und populärwiffenfchaftlichen Gefichts-
punkten eingerichtet und zeichnet fich befonders
durch die Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit
faft fämtlicher Kunftzeitfchriften aus.
Gleichzeitig mit der Eröffnung des Inftituts wird
eine Äusftellung von Meifterwerken der
Graphik des 19. Jahrhunderts und der
Moderne ftattfinden, die einen vorzüglichen
Überblick über die graphifchen Künfte der Mo-
derne, befonders in Deutfchland, Frankreich und
England bieten wird, und eine Art Ergänzung
und Seitenftück zu der feinerzeit mit fo großem
Erfolge begleiteten Meifter-Äusftellung der Ma-
lerei des 19. Jahrhunderts bildet, mit der die
Kunfthalle zu neuem Leben erweckt wurde.
W. F. St.
MÜNCHEN KGL. GRAPHISCHE SAMM-
LUNG. Äus Anlaß der Feier des allerhöchften
Geburtsfeftes S. kgl. Hoheit des Prinzregenten
wurde am 1. März eine Äusftellung von Aqua-
rellen und Zeichnungen neuerer bayerifcher
Künftler eröffnet.
NEUCHÄTEL Im KUNSTMUSEUM ift kürz-
lich eines der Wandbilder zur Aufteilung ge-
langt, die Ferdinand Hodler feinerzeit für die
Genfer Landesausftellung gemalt hatte und die
dann am eidgen. Schüfzenfeft in Neuenburg für
20 Fr. das Stück losgefchlagen wurden. Das
Neuenburger Panneau wurde zufällig im Dach-
raum des Gymnafiums gefunden. Heute wird
jedes diefer Bilder — von denen einige noch
nicht in feften Händen find — auf mehrere
taufend Franken gewertet. J. C.
PARIS Dem LOUVRE wurden von dem
Privatfammler Fayet zwei Bilder von Monti-
cclli gefchenkt: Badende in einem Park und
Promenade im Park. Mit diefen Bildern zieht
Monticelli nun auch in die Nationalgalerie ein.
G.
WEIMAR GROSSHERZOGL. MUSEUM.
Durch Stiftung eines auswärtigen Gönners ift
die Herausgabe eines „Führers durch das Groß-
herzogliche Mufeum“ ermöglicht worden. Der
Text ift vom Direktor Dr. H. v. der Gabelenjz
verfaßt und befpricht eine größere Zahl Skulp-
turen, Kartons und Gemälde ungefähr in der
Reihenfolge der Aufteilung; 30 Abbildungen in
Lichtdrude und Autotypie find als Illuftrationen
beigegeben. Der „Führer“ ift in kleinem Quart-
fortmat gehalten und wird zum Preife von
1,50 M. verkauft. S.
176
LIEGNITZ In Liegniß foll in nächfter Zeit
die Überführung der hiftorifchen und kunftge-
werblichen Sammlungen der Stadt und des
Ältertumsvereins in ein befonderes Mufeumsge-
bäude erfolgen. Die zwar einft allzu umfang-
reiche, aber großenteils recht gute Sammlung
war bisher nicht gut zu überfehen, da fie an
verfchiedenen Orten aufgeftellt und in letzter Zeit
überhaupt teilweife wegen Platzmangels ver-
packt war. Jetzt hat die Stadt für eine Neu-
ordnung eine große Villa angekauft, die wegen
ihres monumentalen Äußeren wie auch wegen
ihrer Weiträumigkeit im Innern, befonders aber
auch wegen der leichten Ausführbarkeit von
Ein- und Umbauten (ein Oberlichtfaal ufw.) als
Mufeumsgebäude recht geeignet erfcheint. Äus
den Sammlungen ift zu erwähnen eine umfang-
reiche Kollektion von Waffen aus dem 15. und
16. Jahrhundert, die einige feltene Exemplare
aufzuweifen hat. Ferner ift natürlich fchlefifches
Kunftgewerbe in Menge vorhanden. Einige
Räume follen für die Aufteilung von Werken
des fchlefifchen Malers Blätterbauer, der fich
vorzugsweife in Liegnitz aufhielt, verwendet
werden. W. G.
MANNHEIM Am 11. März wird ein neuer
Zweig der hiefigen Mufeumsorganifation der
Öffentlichkeit übergeben: das Kunftwiffen-
fchaftliche Inftitut und graphifche Ka-
binett. Die Mannheimer Kunfthalle, die erft
fpät ins Leben trat, ift ja leider nicht in der
Lage, in kurzer Zeit einen Überblick der Kunft
des 19. Jahrhunderts in Meifterwerken zu geben,
fondern fie muß fich vorerft im wefentlichen
darauf befchränken, mehr durch Qualität und
Intenfität einzelner Werke als durch die Fülle
des Materials zu wirken. So ift es denn auf
diefem Wege derLeitung gelungen, bereits binnen
Jahresfrift einen Saal nur erftklaffiger Bilder zu
fchaffen, in dem Manet, Monet, Delacroix, van
Gogh,Courbet neben Feuerbach, Schuch, Lieber-
mann, Thoma und Trübner gleich gut vertreten find.
Das Kunftwiffenfchaftliche Inftitut, das vorerft zu-
fammen mit dem graphifchen Kabinett nur einen
Raum einnimmt, jedoch auf Erweiterung durch
einen ganzen Flügel desUntergefchoffes berechnet
ift, foll nun eine Art Ergänzungsbetrieb zur
Gefamtanlage des Mufeums bilden. Es ift nach
fpezial- und populärwiffenfchaftlichen Gefichts-
punkten eingerichtet und zeichnet fich befonders
durch die Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit
faft fämtlicher Kunftzeitfchriften aus.
Gleichzeitig mit der Eröffnung des Inftituts wird
eine Äusftellung von Meifterwerken der
Graphik des 19. Jahrhunderts und der
Moderne ftattfinden, die einen vorzüglichen
Überblick über die graphifchen Künfte der Mo-
derne, befonders in Deutfchland, Frankreich und
England bieten wird, und eine Art Ergänzung
und Seitenftück zu der feinerzeit mit fo großem
Erfolge begleiteten Meifter-Äusftellung der Ma-
lerei des 19. Jahrhunderts bildet, mit der die
Kunfthalle zu neuem Leben erweckt wurde.
W. F. St.
MÜNCHEN KGL. GRAPHISCHE SAMM-
LUNG. Äus Anlaß der Feier des allerhöchften
Geburtsfeftes S. kgl. Hoheit des Prinzregenten
wurde am 1. März eine Äusftellung von Aqua-
rellen und Zeichnungen neuerer bayerifcher
Künftler eröffnet.
NEUCHÄTEL Im KUNSTMUSEUM ift kürz-
lich eines der Wandbilder zur Aufteilung ge-
langt, die Ferdinand Hodler feinerzeit für die
Genfer Landesausftellung gemalt hatte und die
dann am eidgen. Schüfzenfeft in Neuenburg für
20 Fr. das Stück losgefchlagen wurden. Das
Neuenburger Panneau wurde zufällig im Dach-
raum des Gymnafiums gefunden. Heute wird
jedes diefer Bilder — von denen einige noch
nicht in feften Händen find — auf mehrere
taufend Franken gewertet. J. C.
PARIS Dem LOUVRE wurden von dem
Privatfammler Fayet zwei Bilder von Monti-
cclli gefchenkt: Badende in einem Park und
Promenade im Park. Mit diefen Bildern zieht
Monticelli nun auch in die Nationalgalerie ein.
G.
WEIMAR GROSSHERZOGL. MUSEUM.
Durch Stiftung eines auswärtigen Gönners ift
die Herausgabe eines „Führers durch das Groß-
herzogliche Mufeum“ ermöglicht worden. Der
Text ift vom Direktor Dr. H. v. der Gabelenjz
verfaßt und befpricht eine größere Zahl Skulp-
turen, Kartons und Gemälde ungefähr in der
Reihenfolge der Aufteilung; 30 Abbildungen in
Lichtdrude und Autotypie find als Illuftrationen
beigegeben. Der „Führer“ ift in kleinem Quart-
fortmat gehalten und wird zum Preife von
1,50 M. verkauft. S.
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