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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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8. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0350

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STÄTTGEHABTE AUKTIONEN

210 M.; Der Maler im Atelier, 210 M.— Rem-
brandt: Chriftus lehrend: la petite tombe,
910 M.; Die große Auferweckung des Lazarus,
250 M.; Chriftus am ölberg, 1050 M.; Die drei
Kreuze,846M.; Grablegung,275M.; GreismitPelz-
müf^e und weitem Sammetmantel, 770 M.; Abra-
ham Franzen, 205 M. — Reynolds: Miss Mary
Horneck, 410 M. — Schongauer: Die große
Kreuzfchleppung, 780 M. — J. R. Smith: Miss
Tompfon, 235 M. — Thomas Watfon: Miss
Lumsdon, 240 M. — Zafinger: Der unterjochte
Ehemann, 220 M. — Roffini: Raccolta di cento
principali vedute, 745 M.

KUPFERSTICH-HANDBÜCHER. Bartfeh: Le
peintre graveur, 210 M. — Dutuit: Manuel de
l’amateur d’estampes, 205 M.

LONDON Das Ergebnis der während der
leßten Wochen ftattgehabten Verweigerungen
ift, foweit es [ich um Gemälde handelt, ein
fehr geringes. Am 18. März wurden einige
englifche Ölgemälde und Aquarelle von einer
gewiffen Bedeutung bei Chriftie verkauft, die
zum Teil dem verftorbenen Mr. Jofeph Dixon
gehört hatten. Von dem wichtigen Verkauf
der großen Silberkollektion des letzteren ift
weiter unten die Rede. Drei Bilder des Burne-
Jonesfchülers J. M. Strudwick brachten Summen
zwifchen 160 und 200 gs.; ein anderer Praera-
faelitennachfolger, R. Spencer Stanhope, war
mit fechs Bildern vertreten; der höchfte Preis
war 105 gs. Ein Auqarell von Roffetti „Damen-
porträt in Blau“ fiel von 190 gs in 1899 auf 92 gs.
Ein kleines Turneraquarell „Caerlaveroch Caftle“,
31/4X53/4 inches groß, das 200 gs. in 1877 ge-
bracht hatte, trug diesmal 220 gs. ein. Ein
Aquarell von David Cox, „Fisher-folk on the
Sands“, koftete 220 gs. (Agnew); eine „Coaft
Scene“ von Copley Fielding 300 gs.; P. de Winds
„Magdalan College“ 125 gs. J. Israels „Alte
Dame in fchwarzem Kleid und weißer Haube“
brachte es auf 105 gs.

Am 21. März fand bei Chriftie eine Auktion
von Stichen englifcher Herkunft, teilweife
in Farben, ftatt. Von Preisen seien genannt:
David Lucas nach Conftable „The Lock“ und „The
Cornfield“, £"204.15.0 (Agnew); W. Dickinson
nach Reynolds „Lady Taylor“, £ 131.5.0 (Ellis
& Smith); C. Wilkin nach Hoppner „Ladies of
Rank and Fashion“, £ 120.15.0 (Sabin); J.
R. Smith: nach Opie „Almeria“, £ 294 (Col-
naghi & Co.), nach ihm felber „Mr. Benjamin
Thompson“, £ 42; Bartolozzi: nach Downman
„Miss Farren“, £ 147, nach Reynolds „Countess
Spencer“, £ 1571/2, nach demselben „MafterLei-
cefter Stanhope“ £ 731/2; T.Burke nach Downman

„The Duchess ofRichmond“, „£‘84; W. Ward: nach
J. R. Smith „Thougts on Matrimony“, £ 183.15.0,
nach ihm felber „Louisa“, £ 194.5.0; P. W.
Tomkins nach ihm felber „He Sleeps“, £ 141.15.0
(Colnaghi & Co); „Peat Bog, Scotland ausTurners
„Liber Studiorum“, £521/2- — Von modernen
Werken kofteten D. Y. Camerons „The Windmill“,
£23.2.0 (Connell) und „San Giorgio Maggiore“,
„£26.5.0 (Maggs), und Sir F. Seymour Hadens
„Shere Mill Pond“, £"43.1.0.

Vom 15.—17. März verfteigerten Messrs.
Sotheby Bücher und Manuskripte, darunter die
wertvolle Sammlung von Stundenbüchlein,
die dem verftorbenen Sir John Evans gehört
hatte. Das Gesamtergebnis war £ 5131.11.0.
Ein Mufikmanufkript, 15.—16. Jahrhundert, mit
großen Initialen, Heilige darftellend, und fünf
Abbildungen, koftete £"70 (Streeton); die erfte
Ausgabe von Capgraves „Lives of the Saints“,
Wynkyn de Worde, 1516, £ 34 (Edwards); fieben
„Hornbücher“ aus Sir John Evans Sammlung,
£'141.9.0 (Quaritch, Maggs und Tregaskis); ein
Stundenbüchlein, 16. Jahrhundert, £"84; ein dito,
franzöfifch-vlämifch, 15. Jahrhundert, £80(Sabin);
ein dito, franzöfifdi, 15. Jahrhundert, £ 55; Taffos
„Briefe und Gedichte“, datiert 1556—1593, die
Mr. Dawfon Turner einft 200 Louisdors in Rom
gekoftet hatten, trugen £"49 ein. — Am 20. März
brachte, ebenfalls bei Sotheby, eine Serie
von 8 kolorirten Stichen, „Running Horfes“ von
J. Wheffell, £ 134 (Quaritch).

Am 14. März koftete bei Sotheby eine
große chinefifche Vafe, Mingperiode, £ 280.

Chriftie verfteigerten am 21. März ein
Buffet aus Mahagoniholz, Zeit der George, um
£ 483, eine altenglifche Wanduhr, 1682, um
£ 210 und einen Nußbaumfehrank, Zeit der
Königin Anna, um £ 99.15.0.

Der einzige wichtige Verkauf der lebten zwei
Wochen war der der Sammlung des verftorbenen
Mr. Jofeph Dixon bei Chriftie am 14. März
und den folgenden Tagen. Seine Hauptfchälje
beftanden aus altem englifchen und konti-
nentalen Silber und einigem Gold. Dixon
hatte aber auch einige fchöne orientalifche
Fayencen befeffen. Die erzielten Preife waren
fehr gute, da die Auktion weites Intereffe erregt
hatte, und die Preife namentlich für alteng-
lifches Silber vornehmlich durch amerikanifche
Käufer hier faft von Monat zu Monat fteigen.
Die Hauptergebniffe find die folgenden: Ält-
englifches Silber und Gold: goldner Becher
mit Deckel, 6 inches hoch, Zeit der Königin Anna,
£ 1800 (Crichton; £ 450 in 1898; alte Gold-
waren find äußerft feiten); der fogenannte
„Blacksmith’s“ Becher, der einft der Gilde der

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