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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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14. Heft
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Krüger, H. Carl: Ludwigsburger Porzellan
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0571

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LUDWIGSBURGER PORZELLAN

Hbb.4. Puftelli (Nr. 37)

von Manufakturen prächtige Monographien: Meißen, Wien, Thüringen, Fürftenberg,
Höchft, Frankenthal, fogar Zweibrücken (abgefehen von den nichtdeutfchen), und diefen
fchließt [ich als jüngfte an Ludwigsburg, von Leo Balet1. Ein stattlicher Band in
vornehmfter Ausftattung mit reichem Abbildungsmaterial. Inhaltlich vorbildlich zunächft
für die Gliederung: das Kunftgefchichtliche vorweg, ohne ermüdende, archivalifche
Nebenfächlichkeiten, „nicht mehr als unbedingt notwendig war, um den Modelleuren
einen hiftorifchen Hintergrund zu geben“. Dann in annähernd chronologifcher Reihen-
folge die Künftler, jedes Werk katalogartig detailliert befchrieben und mit allen nur
erreichbaren Literaturangaben verfehen. Darin fehe ich zunächft Balets Verdienft, daß
er den Mut hatte, auf Grund feiner Forfchungen die Arbeiten der an der Manufaktur
befchäftigten Künftler unter deren Namen zu rubrizieren, gleichgültig, ob hier und da
noch Korrekturen notwendig werden. Er begnügt fich keineswegs mit den gewonnenen
Erfahrungen anderer, er gibt aus Eigenem viel mehr dazu, erfeßt bisherige Annahmen
durch Fakten, übernimmt nichts, was er nicht felbft kritifch unterfucht hätte, er räumt
auch, wo es not tut, mit beguem gewordenen Zufchreibungen rückfichtslos auf. Man
wird feine gründliche Kennerfchaft auch da anerkennen müffen, wo man feinen De-
duktionen nicht folgen möchte. Für den praktifchen Gebrauch ift es bei aller Wiffen-
fchaftlichkeit ein geradezu ideales Nachfchlagewerk; ich möchte aber hier die Frage

1 Ludwigsburger Porzellan (Figurenplaftik) von Leo Balet. Stuttgart und Leipzig,
Deutfdie Verlags-Änftalt. 1911.

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