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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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15. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0647

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LITERATUR

rekten Aufnahmen vor den Originalen ver-
fertigt und aus dem reichen Material der N. P. G.
gefchöpft find. Jede diefer Mappen ift von
einem Textheft begleitet, in dem diesmal der
Schulmann, nicht der Kunftgelehrte von Fach,
die Werke alter und neuerer Kunft betrachtet.
Über den Wert der Publikation und ihre Brauch-
barkeit im Sinne der Pädagogik und Volkser-
ziehung kann erft die Erfahrung lehren. Das
Unternehmen als folches ift dankenswert und
verdient die Beachtung weiterer Kreife.

Sammlung Marczell von Nemes. Dem
proviforifhen Katalog, der nicht illuftriert war,
ift foeben in vornehmfter Äusftattung der Ka-
talog felbft gefolgt, der nach dem einleitenden
Vorwort von Tfchudis zu jedem befchreibenden
Text eine vollendete Wiedergabe des betreffen-
den Stückes in Lichtdruck bringt. Alle Kunft-
freunde und fpeziell diejenigen, die fich für
Greco intereffieren, feien auf diefe fchöne Pu-
blikation aufmerkfam gemacht.

BERLIN Das Heft 10 der Amtl. Berichte aus
den Kgl.Kunftfammlungen enthält von Exz. Bode
einen Bericht über die Aufteilung der italienifchen
Gipsabgüffe in den Erdgefchoßfälen des Kaifer
Friedrich-Mufeums (auf die hier fchon hinge-
wiefen wurde), dann folgt ein Aufjat} Dr. Reg-
lings über neuerworbene Medaillen, fpeziell
von deutfchen Meiftern des 16. und 17. Jahr-
hunderts. Sie wurden auf der Verweigerung
der Sammlung Lanna angekauft und von einer
Reihe von Gönnern dem Kgl. Münzkabinett zum
Gefchenk gemacht. Prof. Springer weift auf
ein im Befiß des Kgl. Kupferftichkabinetts be-
findliches Werk lombardifcher Buchmalerei des
15. Jahrhunderts hin (den Roman des Gasparo
Visconti „Li due amanti Paolo e Daria“) deffen
Miniaturen er dem Criftoforo Preda zuweift.
Schließlich berichtet Dr. von Le Cocq über die
Neuaufteilung des einen Teils der Turfan-Alter-
tümer, die von der ehemaligen Wirkung der
Tempelmalereien einen klaren Begriff geben
foll, wenn der noch im Bau befindliche Saal
vorausfichtlich Anfangs Auguft eröffnet werden
wird. Svs.

ROM. Der Verlag von E. A. Rappaport.Rom,
erläßt eine Subfkription auf eine Neuausgabe der
Werke des Pietro Aretino, als deren erfter
Band die „Ragionamenti“ erfcheinen. Freunde
der Renaijjanceliteratur feien darauf hingewiefen,
daß es eine gute Ausgabe der Werke Aretinos
überhaupt nicht gibt, und man deshalb das
Unternehmen des römifchen Verlages aufrichtig
begrüßen kann. Der Preis des Bandes beträgt

12,50 fr. Daneben wird eine befchränkte Luxus-
ausgabe veranftaltet.

FRANZÖSISCHE LITERATUR

L’art de notre temps: Courbet von Le-
once Benedite, Confervateur du mufee du
Luxembourg. 48 Abbildungen. (Jean Gillequin
e Cie,, Paris.)

Diefe neue Monographienferie wurde hier
kürzlich eingehender diarakterifiert. Ift an diefer
Publikation die Vollendung der Abbildungen
aufs höchfte zu rühmen, gibt fie uns in jedem
Bande eine Reihe in Privatbefitj verftreuter Werke
der einzelnen Meifter in vortrefflichen Repro-
duktionen an der Hand, fo vermiffen wir an-
drerfeits einen Katalog des Gefamtwerkes jedes
Meifters, eine vollftändige Bibliographie und eine
auf den heutigen Stand der Wiffenfchaft ge-
führte Biographie. Die kurze, geiftreiche Ein-
leitung Benedites, die einzelnen Bildbefchrei-
bungen und äfthetifchen Würdigungen haben
allerdings auch einen Wert für fich und führen
vor allem den Laien gut in Courbets Kunft ein.

0. G.

Louis Hourticq, La France. Hiftoire
generale de l’art. Gebd. 7.50 Frs. Hachette e Co.,
Paris. 500 Seiten, 1000 Abbildungen.

So fehr es in Deutfchland erftaunen mag, es
gab bisher in Frankreich noch keine zufammen-
faffende Darftellung aller franzöfifchen Künfte.
Bevor noch Andre Michels großes, zufammen-
faffendes Werk vollftändig geworden ift, hat
Louis Hourticq, Infpecteur des Beaux-Arts de la
Ville de Paris, dasfelbe Thema im kleinen Rahmen
bearbeitet. Das überfichtlich gruppierte, fchön
illuftrierte und gut gedruckte Buch ift vortreff-
lich gelungen. Die bibliographifchen Notizen
beweifen, daß der Verfaffer die Quellen be-
herrfchte und der Text zeigt, daß er fie auch zu
verwerten wußte. Die Darftellung ift klar und
beftimmt. Die einzelnen Epochen heben fich in
ihrer Charakteriftik fdiarf von einander ab und
die Hauptmeifter jederzeit find plaftifch heraus-
gearbeitet. Das unentbehrliche Handbuch wird
ficher Erfolg haben. O. G.

Societe de reproductions des Dessins
de Maitres. Jahrgang 1911. (Paris 19 rue
Spontini Jacques Doucet.) 30 Fakfimilerepro-
duktionen 25 Frs.

Diefes Unternehmen habe ich im vorigen Jahr-
gang des „Cicerone“ ausführlicher angezeigt. Auf
vielfach nach Paris an mich gerichtete Anfragen
gebe ich bekannt, daß von dem neuen Jahrgang
noch 20 Exemplare frei find. Intereffenten mögen
fich fofort an die obige Adreffe wenden. Die

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