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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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19. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0804

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DIE VERSTEIGERUNG DER SAMMLUNG GUSTAV VON GERHARDT

Wiener Gruppe: Die Verlobung, Modell von Graffi, um 1766
Äus der Sammlung G. v. Gerhardt. Verfteigerung bei Rud. Lepke, Berlin, vom 7.-9. November

päifchen Ruhm verdankt. Gerhardts Haupt-
neigung galt in erfter Linie dem Porzellan, dann
den Bildnisminiaturen, [ilbernen Renaiffancege-
räten und der Kleinkunft in Edelmetall, den
Bijoux und emaillierten Dofen des 18. Jahr-
hunderts.

In entwicklungsgefchichtlichem Sinne ift vor
allem die Äbteilung des Porzellans ungemein
bedeutend. Hier fteht Meißen obenan. Be-
ginnend mit den Arbeiten Boettgers geleiten
die Proben mit der Figur des Sganarello, des

Schindler u. a. in die frühe Epoche von 1720
bis 1730. Dann taucht Kaendler und feine Zeit
auf, der Meißen bekanntlich für immer feine
Vormachtftellung dankt. Die Werke diefer Epoche
find bei Gerhardt erftaunlich und in immer neuen
Varianten vertreten: Schaufpiel- und Liebes-
gruppen, Harlekine und Gefellfchaftsgruppen,
Komödianten, Schäfer und Schäferinnen, Sol-
daten, die Mythologie der fremden Völker und
die ganze übrige Buntheit bewegten Lebens.
Der Bearbeiter weift mit Recht auf die Vorficht

Der Cicerone, III. Jahrg., 19. Heft. 58

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