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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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19. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0808

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BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

LOUIS LEGRAND, Lg jaloux
Kat.-Nr. 381 der Verweigerung bei Äm sler & Ruthardt,
Berlin, vom 19.—21. Oktober

hunderts dar und ihre Entftehung fällt in eine
Zeit — die fiebziger Jahre des vorigen Jahr-
hunderts — wo bedeutende Werke noch um
einen verhältnismäßig billigen Preis zu erwerben
waren. Daß [ich inzwifchen die Konjunktur des
Marktes bedeutend zum Vorteil des Befitjers
geändert hat, werden die Ergebniffe dartun.

Herr Jacob Klein, deffen Sammlung von Hand-
zeichnungen bereits im vorigen Jahre unter den
Hammer kam, gehört zu jenen kunftverftändigen
Amateuren, die aus einer gewiffen Herzensneigung
heraus ihre Schäle zufammengebradit haben.
Er war längere Zeit hindurch in der Admini-
ftration des Städelfchen Inftitutes tätig und feine
Sammlung hat ficher für den Verkauf bedeutend
an Relief gewonnen, dadurch, daß ein Kenner wie
Hofftede de Groot die Expertife vorgenom-
tnen hat, auf deffen Gutachten auch fämtliche
Zufchreibungen des Kataloges — foweit fie die
holländifche Kunft betreffen — zurückzuführen
find. Der kleine illuftrativ reich ausgeftattete
Katalog hat dadurch die Garantie wiffenfchaft-
licher Zuverläffigkeit, was befonders hervor-
gehoben werden muß.

In der Mehrzahl ift es allerdings die qualitativ
hochftehende, zum Teil aber doch noch wenig
bekannte Kunft jener Meifter, die der holländi-
fchen Kunftübung lebten Endes ihre dominierende
Stellung auf dem Kunftmarkt verfchafft haben,

was in der Sammlung Klein begegnet. Oft ift
es deshalb gerade die Seltenheit oder — beffer
gejagt — die Bereicherung kunfthiftorifchen Be-
ßres, was die Kollektion wertvoll macht. Jan
Äffelijn, Berchem, Paul Bril, Eeckhout, Jan van
Goyen, de Heem, W.Kalf, Roelof Koets, Maes,
Lambrechts, Mignon, Molenaer, Äert van
der Neer, Porcellis, Saftleven, Slingelandt,
Steen, Terborch u. a. (um nur die wichtigften
zu nennen) find mit ebenfo qualitativ bemerkens-
werten, wie ihrer Provenienz nach feftjtehenden
Stücken vertreten. Und diefe Aufzählung dürfte
allein auch bereits genügen, um gerade diefer
kleinen Vente den Zufpruch weitefter Kreife zu

fiebern. * *

' *

Am 11. und 12. Oktober 1911 verweigert
die Münzenhandlung Adolph E. Cahn in
Frankfurt a. M., Niedenau 55, zwei Samm-
lungen: 1. Goldmünzen und deutfehe Taler aus
dem Befit} eines auswärtigen Sammlers; 2. die
Sammlung des Herrn W. Schlefinger-Berlin. Die
vorzüglichften Stücke derfelben find: Nr. 1: Sehr
feltenes Zehndukatenftück 1631 von Ferdinand II.
von Böhmen. — Nr. 16: Goldabfchlag eines
Talers 1506 zu 15 Dukaten von Wladislaus II,
Jagiello von Ungarn. — Nr. 24: Klippe 1598
von Rudolph II. auf die Einnahme von Raab

MAX KLINGER, Auf der Straße (verworfene Platte)
aus Opus VIII. — Kat.-Nr. 313 der Verfteigerung bei
Ämsler & Ruthardt, Berlin, vom 19.—21. Oktober

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