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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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21. Heft
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Schmidt, Robert: Die gerissenen und punktierten holländischen Gläser und verwandte deutsche Arbeiten
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0877

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DIE GERISSENEN UND PUNKTIERTEN HOLLÄNDISCHEN GLÄSER

Äbb. 14. Glas mit punktierter Darftellung von D. H. de Caftro, um 1850

Ämfterdam, Rijksmufeum

die am 7. November 1808 im Haag verfteigert wurde, werden 14 Gläfer aufgeführt
als „extra fraaije gestipte Bocaalen door wijlen den beroemden Wolff, alle schoon
van teekening en van zijn besten tijd“. Nun exiftieren wohl mindeftens hundert Gläfer,
die auf den Namen Wolff getauft find — ficherlich zum größten Teil mit Unrecht.
Signierte Gläfer find dem Verfaffer überhaupt nur zwei zu Geficht gekommen, beide
im Befiß des Rijksmufeums. Das eine, ein Glas mit glattem Schaft, zeigt in einem
Medaillon von mageren Rokokoformen ein Porträt. Darüber einige herabhängende
Blumenzweige und ein Schriftband mit „Willem de Vde—Prins van Oranje“. Die
Signatur lautet: D. Wolff i : v : t. — 1787. (Äbb. 11.) Das andere Glas, deffen Schaft
von Zellenfacetten bedeckt ift, weift in ebenfalls fehr magerem, ovalen Rahmen ein
unbezeichnetes männliches Porträt auf. Die Signatur auf dem Fuß: D : Wolff 1796.
(Äbb. 12.) De Caftro (a. a. 0. S. 284) berichtet von einem dritten Glafe, das fich 1883
in Ämfterdamer Befife befand und mit zwei ftehenden Kinderfiguren (Freundfchaft und
Schaufpielkunft) geziert war, die über einem Ältar eine fich in den Schwanz beißende
Schlange halten (Symbol der Ewigkeit). Bezeichnet war das Glas: D. WOLF 1794.
Natürlich mögen noch manche der Gläfer, deren Darftellungen hauptfächlich in Porträts,
Wappen, Putten, Allegorien und Genrefzenen, häufig mit Freundfchaftsfprüchen, be-
gehen, von der Hand Wolffs felbft herrühren; bei der Zerftreutheit des Materials aber

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