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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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22. Heft
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Takács, Zoltán von: Die Neuerwerbungen des Museums für Bildene Kunst in Budapest
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0911

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DIE NEUERWERBUNGEN DES MUSEUMS FÜR BILDENDE KUNST IN BUDAPEST

ANNIBALE CARRACCI, Chriftus und die Samaritanerin (Nr. 215b)

daß unfer Bild am Anfang der fünfziger Jahre des 14. Jahrhunderts entftanden ift. Es
könnte — nach ihm — identisch fein mit dem Marienbilde, das wahrfcheinlich für den
Äudienzfaal der Capitoli von Orfanmichele beftimmt war und wofür der Meifter im
Jahre 1352 eine Zahlung erhielt. Diefe Hypothefe konnte bis jeßt keine Beftätigung finden.

In die Mitte des 15. Jahrhunderts führt uns ein anderes Madonnenbild (Nr. 55),
das außer Maria und dem Kinde die Figuren des Johannesknaben und eines anbetenden
Engels enthält. Der Schöpfer des Werkes ift fehr leicht mit dem Meifter zu identifi-
zieren von dem das Berliner Kaifer Friedrich-Mufeum eine ähnliche Darftellung (Nr. 71a)
und die Londoner National Gallery einen Tondo befißt. Die innerfte Verwandtfchaft
befteht zwifchen dem Budapefter Bild und einer anderen Tafel in der Sammlung
W. C. Cartwright Esq., deren Heliogravüre-Reproduktion Roger E. Fry in der fünften
Jahrespublikation der Ärundel Society mit Begleittext verfah. Maria und der blumen-
fpendende Engel find auf beiden Werken ganz ähnlich. Das Jefuskind ift aber auf
der Cartwrightfchen Tafel ftehend dargeftellt und führt den Stieglitj, den der Bambino-

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