Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0918
DOI Heft:
22. Heft
DOI Artikel:Takács, Zoltán von: Die Neuerwerbungen des Museums für Bildene Kunst in Budapest
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DIE NEUERWERBUNGEN DES MUSEUMS FÜR BILDENDE KUNST IN BUDAPEST
GOVÄERT FLINCK, Das Opfer des Manoah (Nr. 410a)
verfchollenen Werken des Meifters, die in Dokumenten der erften Hälfte des 17. Jahr-
hunderts erwähnt werden. Unfer Bild unter Nr. 2, g.) Terey erwähnt in feinem
Kataloge ein ähnliches Bild, das fich in Paris bei Francois Kleinberger befindet und
bemerkt, daß eine Federzeichnung ähnlichen Inhalts (Nr. 1021 der Albertina-Publikation)
vom felben Meifter herrührt.
Neuerdings erhielt noch die Galerie eine Marktfzene von Joachim Beukelaer von
Herrn Marcel v. Nemes gefchenkt, worauf die faft lebensgroßen Figuren eines Ge-
müfehändlers und feiner Frau dargeftellt find. Das monogrammierte Bild hat viel
Konventionelles, aber dabei auch viel perfönlich Gefehenes. Seine Farbenwirkung ift
befonders fein. Das lebendige Krapprot des Frauenkleides ift darin die dominierende
Note. Der Künftler läßt feine beliebten Lokalfarben deutlich fprechen, ergötzt uns
aber auch durch feine Übergänge, die befonders im Hintergründe eine luftige Wirkung
erzeugen.
Eine zweite Erwerbung aus der Peterifchen Kollektion konnte mit gutem Recht auf
Antonio Moro getauft werden. Diefes Gemälde (Nr. 667) ftellt das Bruftbild eines
Ritters des heiligen Jakobordens dar. Dr. Simon Meller identifizierte den Dargeftellten
mit der Perfon, deffen Porträt, dem Sanchez Coello zugefchrieben, im Prado unter
Nr. 1039 ausgeftellt ift. Der vornehme Mann wird dort entweder für Antonio Perez,
Sekretär Philipps II., oder Don Francisco Herrera y Saavedra, Ritter des heiligen Jakob-
ordens und Schwiegerfohn des Coello gehalten. Henry Hymans nimmt in feinem Werk
„Antonio Moro son oeuvre et son temps“ (S. 98, dort auch Abbildung) für unfer Bild
die Autorfchaft Moros nicht ohne weiteres an. Meller äußerte fich fchon früher in
869
GOVÄERT FLINCK, Das Opfer des Manoah (Nr. 410a)
verfchollenen Werken des Meifters, die in Dokumenten der erften Hälfte des 17. Jahr-
hunderts erwähnt werden. Unfer Bild unter Nr. 2, g.) Terey erwähnt in feinem
Kataloge ein ähnliches Bild, das fich in Paris bei Francois Kleinberger befindet und
bemerkt, daß eine Federzeichnung ähnlichen Inhalts (Nr. 1021 der Albertina-Publikation)
vom felben Meifter herrührt.
Neuerdings erhielt noch die Galerie eine Marktfzene von Joachim Beukelaer von
Herrn Marcel v. Nemes gefchenkt, worauf die faft lebensgroßen Figuren eines Ge-
müfehändlers und feiner Frau dargeftellt find. Das monogrammierte Bild hat viel
Konventionelles, aber dabei auch viel perfönlich Gefehenes. Seine Farbenwirkung ift
befonders fein. Das lebendige Krapprot des Frauenkleides ift darin die dominierende
Note. Der Künftler läßt feine beliebten Lokalfarben deutlich fprechen, ergötzt uns
aber auch durch feine Übergänge, die befonders im Hintergründe eine luftige Wirkung
erzeugen.
Eine zweite Erwerbung aus der Peterifchen Kollektion konnte mit gutem Recht auf
Antonio Moro getauft werden. Diefes Gemälde (Nr. 667) ftellt das Bruftbild eines
Ritters des heiligen Jakobordens dar. Dr. Simon Meller identifizierte den Dargeftellten
mit der Perfon, deffen Porträt, dem Sanchez Coello zugefchrieben, im Prado unter
Nr. 1039 ausgeftellt ift. Der vornehme Mann wird dort entweder für Antonio Perez,
Sekretär Philipps II., oder Don Francisco Herrera y Saavedra, Ritter des heiligen Jakob-
ordens und Schwiegerfohn des Coello gehalten. Henry Hymans nimmt in feinem Werk
„Antonio Moro son oeuvre et son temps“ (S. 98, dort auch Abbildung) für unfer Bild
die Autorfchaft Moros nicht ohne weiteres an. Meller äußerte fich fchon früher in
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