Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0921
DOI Heft:
22. Heft
DOI Artikel:Takács, Zoltán von: Die Neuerwerbungen des Museums für Bildene Kunst in Budapest
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0921
DIE NEUERWERBUNGEN DES MUSEUMS FÜR BILDENDE KUNST IN BUDAPEST
DIRCK HÄLS, Luftige Gefellfchaft (Nr. 507a)
unifizierende Bauern in einer baufälligen Hütte — eher malerifch als erzählerifch
interpretiert.
Flincks charakteriftifches Gemälde ftammt aus der Rembrandt-Periode des Meifters.
Sein Wert liegt hauptfächlich im kräftigen Helldunkel, in der Gegenwirkung des Gold-
glanzes der beleuchteten und des tiefen Roftbraunes der befchatteten Teile.
Den Tobias von Dujardin befchrieb ich feinerzeit im Cicerone (jahrg. II, Heft 9)
und hebe bei diefer Gelegenheit nochmals hervor, daß das Werk von ftarkem Einfluß
Annibale Caraccis zeugt. Es ift infolgedeffen zeitlich in die römifche Periode des
Meifters zu feßen.
Das Interieur von Dirck Hals ift eine farbenfrohe Kompofition, deren Formengebung
manch fchablonenhaftes Detail aufweift, die aber durch die Lebendigkeit der Handlung
und geiftreiche Gruppierung der heiteren Farbenßecke eine nachhaltige Wirkung ausübt.
Zu den kräftigften Charakterdarftellungen gehört das Bildnis des jungen Mannes
von Verfpronck. Der Porträtierte ift fehr wirkungsvoll eingeftellt. Seine Haltung
drückt Selbftbewußtfein, Lebensfreude und Elaftizität des Geiftes aus. Die dunkle
Silhouette der Figur kommt vor dem grünlichgrauen Hintergründe vorzüglich zur
Geltung. Die Zeichnung der Einzelheiten ift gleich der einheitlichen Farbengebung
einfach aber kräftig.
Die Darftellung im Tempel von Eeckhout geht mit den charakteriftifchen Werken
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DIRCK HÄLS, Luftige Gefellfchaft (Nr. 507a)
unifizierende Bauern in einer baufälligen Hütte — eher malerifch als erzählerifch
interpretiert.
Flincks charakteriftifches Gemälde ftammt aus der Rembrandt-Periode des Meifters.
Sein Wert liegt hauptfächlich im kräftigen Helldunkel, in der Gegenwirkung des Gold-
glanzes der beleuchteten und des tiefen Roftbraunes der befchatteten Teile.
Den Tobias von Dujardin befchrieb ich feinerzeit im Cicerone (jahrg. II, Heft 9)
und hebe bei diefer Gelegenheit nochmals hervor, daß das Werk von ftarkem Einfluß
Annibale Caraccis zeugt. Es ift infolgedeffen zeitlich in die römifche Periode des
Meifters zu feßen.
Das Interieur von Dirck Hals ift eine farbenfrohe Kompofition, deren Formengebung
manch fchablonenhaftes Detail aufweift, die aber durch die Lebendigkeit der Handlung
und geiftreiche Gruppierung der heiteren Farbenßecke eine nachhaltige Wirkung ausübt.
Zu den kräftigften Charakterdarftellungen gehört das Bildnis des jungen Mannes
von Verfpronck. Der Porträtierte ift fehr wirkungsvoll eingeftellt. Seine Haltung
drückt Selbftbewußtfein, Lebensfreude und Elaftizität des Geiftes aus. Die dunkle
Silhouette der Figur kommt vor dem grünlichgrauen Hintergründe vorzüglich zur
Geltung. Die Zeichnung der Einzelheiten ift gleich der einheitlichen Farbengebung
einfach aber kräftig.
Die Darftellung im Tempel von Eeckhout geht mit den charakteriftifchen Werken
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