Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0923
DOI Heft:
22. Heft
DOI Artikel:Takács, Zoltán von: Die Neuerwerbungen des Museums für Bildene Kunst in Budapest
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0923
DIE NEUERWERBUNGEN DES MUSEUMS FÜR BILDENDE KUNST IN BUDAPEST
JAN DAVIDSZ DE HEEM, Die Auftern (Nr. 590a)
Verzeichnis der Sammlung Hofchek) und Jacob Ifaacksz van Ruysdael (Nr. 492a; be-
zeichnet JvR; abgebildet im Katalog der Galerie Hofchek) erworben. Viel bedeutender
als beide ift die intime Landfchaft mit Bäumen und einem Häuschen von Meindert
Hobbema (Nr. 551a), die 1906 aus der verauktionierten Sammlung des Barons Königs-
warter erworben wurde. Das Bild ift eine großartige malerifche Leiftung, die, vermöge
ihres zeitlofen Charakters, unfer Kunftempfinden unmittelbar anfpricht. Es trägt eine
zum Teil abgeriebene Signatur des Malers.
Ein ftark übermaltes Kircheninterieur von Emanuel de Witte, das der Sammlung
Herr Dr. Hermann Stern gefchenkt hat, verdankt feine günftige Wirkung der verhältnis-
mäßig glücklichen Wahl des Motivs und der reichen Belebung desfelben mit Figuren.
Die Reihe der in den lebten Jahren erworbenen Stilleben befteht aus lauter erft-
klaff igen Stücken. Ein vorzügliches Specimen ift vor allem das Fruchtftück mit den
Auftern von Jan Davidsz de Heem. (Nr. 590a; bezeichnet: J. de heem F.“) Es ift ein
ausgezeichneter Beweis dafür, wie der wahre Künftler felbft einen folchen Stoff ver-
dichten kann, der anfcheinend zum größten Naturalismus zwingt. Das Bild ftammt
aus der Galerie Hofchek. — Ein anderes, „Johannes de Heem f.“ figniertes Stilleben,
das fich durch kräftige Modellierung auszeichnet, erhielt das Mufeum als Gefchenk von
Dr. Hermann Stern. Es ift ein breitgemaltes Frühwerk des Meifters.
Das venezianifche Glas und die Orangen von Jan Jansz van de Velde (Nr. 499a;
aus [der Sammlung Ch. Sedelmeyer-Paris; abgebildet im Äuktionskatalog der Samm-
lung; bezeichnet: „J. van de Velde • fecit • An • 1656“) ift ein koloriftifches Prachtftück.—
Ein reiches Fruchtftück von Abraham van Beyeren (Nr. 470a; früher in der Sammlung
des Grafen Muiszech; bezeichnet: „AVB f.“; mitgeteilt von G. v. Terey im Katalog des
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JAN DAVIDSZ DE HEEM, Die Auftern (Nr. 590a)
Verzeichnis der Sammlung Hofchek) und Jacob Ifaacksz van Ruysdael (Nr. 492a; be-
zeichnet JvR; abgebildet im Katalog der Galerie Hofchek) erworben. Viel bedeutender
als beide ift die intime Landfchaft mit Bäumen und einem Häuschen von Meindert
Hobbema (Nr. 551a), die 1906 aus der verauktionierten Sammlung des Barons Königs-
warter erworben wurde. Das Bild ift eine großartige malerifche Leiftung, die, vermöge
ihres zeitlofen Charakters, unfer Kunftempfinden unmittelbar anfpricht. Es trägt eine
zum Teil abgeriebene Signatur des Malers.
Ein ftark übermaltes Kircheninterieur von Emanuel de Witte, das der Sammlung
Herr Dr. Hermann Stern gefchenkt hat, verdankt feine günftige Wirkung der verhältnis-
mäßig glücklichen Wahl des Motivs und der reichen Belebung desfelben mit Figuren.
Die Reihe der in den lebten Jahren erworbenen Stilleben befteht aus lauter erft-
klaff igen Stücken. Ein vorzügliches Specimen ift vor allem das Fruchtftück mit den
Auftern von Jan Davidsz de Heem. (Nr. 590a; bezeichnet: J. de heem F.“) Es ift ein
ausgezeichneter Beweis dafür, wie der wahre Künftler felbft einen folchen Stoff ver-
dichten kann, der anfcheinend zum größten Naturalismus zwingt. Das Bild ftammt
aus der Galerie Hofchek. — Ein anderes, „Johannes de Heem f.“ figniertes Stilleben,
das fich durch kräftige Modellierung auszeichnet, erhielt das Mufeum als Gefchenk von
Dr. Hermann Stern. Es ift ein breitgemaltes Frühwerk des Meifters.
Das venezianifche Glas und die Orangen von Jan Jansz van de Velde (Nr. 499a;
aus [der Sammlung Ch. Sedelmeyer-Paris; abgebildet im Äuktionskatalog der Samm-
lung; bezeichnet: „J. van de Velde • fecit • An • 1656“) ift ein koloriftifches Prachtftück.—
Ein reiches Fruchtftück von Abraham van Beyeren (Nr. 470a; früher in der Sammlung
des Grafen Muiszech; bezeichnet: „AVB f.“; mitgeteilt von G. v. Terey im Katalog des
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