Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0928
DOI Heft:
22. Heft
DOI Artikel:Takács, Zoltán von: Die Neuerwerbungen des Museums für Bildene Kunst in Budapest
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0928
DIE NEUERWERBUNGEN DES MUSEUMS FÜR BILDENDE KUNST IN BUDAPEST
VELÄSCO DA COIMBRÄ, Die Geburt Chrifti
betung der Hirten von dem Portugiefen Velasco da Coimbra (Nr. 528/f; früher bei
G. v. Mallmann-Berlin), die — wie ich glaube — zu den früheren Werken des Meifters
gerechnet werden muß. Das Bild hat niederländifchen, bzw. deutfchen Charakter.
Schongauers und Dürers Wirkung ift z. B. darin deutlich zu erkennen.
* *
*
Es ift eine fehr heikle Aufgabe, an die Japaner zu rühren, da es — einige in Eu-
ropa populär gewordene Meifter des japanifchen Farbenholzfchnittes ausgenommen —
keinen oftafiatifchen Maler gibt, über deffen Entwicklungsgang, auf Grund feiner uns
bekannten Werke, ein plaftifches Bild entworfen werden könnte. Wenn wir alfo, auf
Grund des uns zur Verfügung ftehenden ftilkritifchen Apparates, japanifche Gemälde
auf ihre Echtheit hin zu überprüfen verfuchen, fo können unfere Verfuche nur zu re-
lativen Refultaten führen.
Die wenigen Proben japanifcher Malerei, die wir je^t anführen, gehören den
einzigen Sukenobu ausgenommen — dem durch den Grafen Vay von Vaja im Auf-
träge des Unterrichtsminifteriums erworbenen Material an. Die jetzige Auswahl will in
keiner Hinficht erfchöpfend fein; fie ift nur berufen, über das bisher erreichte Niveau
Auffchluß zu geben.
Eine kleine Tufchfkizze — Tänzerin und ein fixender Packträger als Zufchauer —
die von berufener Seite für das intereffante Stück der Sammlung gehalten wird, ift
nicht als Originalarbeit des Hanabufa Itcho, deffen Signatur fie trägt, anzunehmen.
Ich halte fie für das Werk eines Schülers, der — ganz im Geifte feines Meifters
arbeitend — mit ziemlich viel Gefühl an das Werk ging. Itcho felbft hatte bei aller
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VELÄSCO DA COIMBRÄ, Die Geburt Chrifti
betung der Hirten von dem Portugiefen Velasco da Coimbra (Nr. 528/f; früher bei
G. v. Mallmann-Berlin), die — wie ich glaube — zu den früheren Werken des Meifters
gerechnet werden muß. Das Bild hat niederländifchen, bzw. deutfchen Charakter.
Schongauers und Dürers Wirkung ift z. B. darin deutlich zu erkennen.
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Es ift eine fehr heikle Aufgabe, an die Japaner zu rühren, da es — einige in Eu-
ropa populär gewordene Meifter des japanifchen Farbenholzfchnittes ausgenommen —
keinen oftafiatifchen Maler gibt, über deffen Entwicklungsgang, auf Grund feiner uns
bekannten Werke, ein plaftifches Bild entworfen werden könnte. Wenn wir alfo, auf
Grund des uns zur Verfügung ftehenden ftilkritifchen Apparates, japanifche Gemälde
auf ihre Echtheit hin zu überprüfen verfuchen, fo können unfere Verfuche nur zu re-
lativen Refultaten führen.
Die wenigen Proben japanifcher Malerei, die wir je^t anführen, gehören den
einzigen Sukenobu ausgenommen — dem durch den Grafen Vay von Vaja im Auf-
träge des Unterrichtsminifteriums erworbenen Material an. Die jetzige Auswahl will in
keiner Hinficht erfchöpfend fein; fie ift nur berufen, über das bisher erreichte Niveau
Auffchluß zu geben.
Eine kleine Tufchfkizze — Tänzerin und ein fixender Packträger als Zufchauer —
die von berufener Seite für das intereffante Stück der Sammlung gehalten wird, ift
nicht als Originalarbeit des Hanabufa Itcho, deffen Signatur fie trägt, anzunehmen.
Ich halte fie für das Werk eines Schülers, der — ganz im Geifte feines Meifters
arbeitend — mit ziemlich viel Gefühl an das Werk ging. Itcho felbft hatte bei aller
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