Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0957
DOI Heft:
23. Heft
DOI Artikel:Schmidt, Robert: Neuerwebungen des Berliner Kunstgewerbe-Museums
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0957
NEUERWERBUNGEN DES BERLINER KUNSTGEWERBE-MUSEUMS
Äbb. 1. Schreibfchrank von David Roentgen, Neuwied um 1780
aus dem Verfailler Boudoir der Marie Antoinette an Qualität gleichwertiges deutfches
Stück ins Mufeum gekommen. Ändrerfeits kann hier nun auch Stil und Ärbeitsweife
Roentgens am heften ftudiert werden, da bereits früher aus dem Befiß [einer Nach-
kommen ein anderer großer Schreibfchrank fowie ein Tifch für das Mufeum erworben
wurden. Beide Stücke zeigen nur Maferfurniere an Stelle der Marketterie, weifen aber
bei aller Einfachheit diefelbe gefchmackvolle Ausführung und technifche Vollkommen-
heit auf.
Wegen feiner Ornamentik und Konftruktion dürfte das in Äbb. 2 wiedergegebene
Möbel Intereffe verdienen. Es ift ein truhenartiger Haften auf [chlichtem Unterbau, wie
er für die gotifchen Möbel der Alpenländer üblich war. Richtig als Truhe, d. h. von
908
Äbb. 1. Schreibfchrank von David Roentgen, Neuwied um 1780
aus dem Verfailler Boudoir der Marie Antoinette an Qualität gleichwertiges deutfches
Stück ins Mufeum gekommen. Ändrerfeits kann hier nun auch Stil und Ärbeitsweife
Roentgens am heften ftudiert werden, da bereits früher aus dem Befiß [einer Nach-
kommen ein anderer großer Schreibfchrank fowie ein Tifch für das Mufeum erworben
wurden. Beide Stücke zeigen nur Maferfurniere an Stelle der Marketterie, weifen aber
bei aller Einfachheit diefelbe gefchmackvolle Ausführung und technifche Vollkommen-
heit auf.
Wegen feiner Ornamentik und Konftruktion dürfte das in Äbb. 2 wiedergegebene
Möbel Intereffe verdienen. Es ift ein truhenartiger Haften auf [chlichtem Unterbau, wie
er für die gotifchen Möbel der Alpenländer üblich war. Richtig als Truhe, d. h. von
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