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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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1. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0046

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SAMMLUNGEN

Skizze von Rubens
im Mufeum zu Gent

[dien Stilleben, die durch ihre helle filbrige Fär-
bung das warme Braun der Gemälde Rembrandts
und feiner Schule unvorteilhaft beeinflußten, und
daneben einige minderwertige Stücke landfchaft-
lichen Charakters, u.a. drei große Bilder von Philipp
Peter Roos (Rofa di Tivoli). Die Wirkung, die
von all diefen Veränderungen ausgeht, ift eine
überaus vorteilhafte. In angemeffenen Zwifchen-
räumen neben und übereinander hängend, laffen
je^t die im Rembrandtfaale vereinigten Ge-
mälde des Meifters und feiner Schule den vollften
Genuß der Betrachtung zu. Mit Recht wies bei
einem Feftmahle, das zwei Dresdner Mitglieder
des Deutschen Vereins für Kunftwiffenfchaft aus
Anlaß der diesjährigen Dresdner Tagung diefes
Vereins (29. Dezember 1910) veranftalteten, Prof.
Lichtwark-Hamburg darauf hin, daß das herr-
liche Rembrandtbild „Manoahs Opfer“ durch die
Neugeftaltung des Rembrandtfaales ganz außer-
ordentlich gewonnen habe; man erlebe feine
Schönheit in diefem neuen Raume gewiffer-

Erworben aus der Kunfthandlung
G. von Mallmann, Berlin

maßen von neuem, man ftehe wie vor einer
neuen Offenbarung des Genies, das wir Rem-
brandt nennen. Auch die übrigen Stücke des
Rembrandtfaales, das köftliche Selbftbildnis mit
Saskia, Bois „Ruhe auf der Flucht“, Äert de
Gelders „Ausftellung Chrifti“ ufw. haben durch
die Neugeftaltung unendlich viel gewonnen;
zwei Jan Viktors, die Gemälde „Die Findung
Mofis“ und „Die Findung des Bechers in Ben-
jamins Sack“, die in der Höhe, in der fie
bisher hingen, fo gut wie nicht beachtet wer-
den konnten, erfcheinen wie ganz neue Er-
rungenfeh aften des Saales. Dr. Poffe hat, das
ift das Ergebnis der Betrachtung des neuen
Rembrandtfaales, mit der Neugeftaltung den
Nachweis erbracht, daß er Gefchick und Gefchmack
genug befißt, um unfere berühmte Gemälde-
fammlung zu einer Galerie im modernen Sinne
zu geftalten. Freilich bedarf es, will er auf dem
begonnenen Wege weiterfchreiten, der Bewil-
ligung reicher Geldmittel, die in der erforder-

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