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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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10. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0413

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SAMMLUNGEN

Abb. 1. Alte Glaspokale

und weftlichen Meiftern des 18. Jahrhunderts von
befonderer Bedeutung und zwar in erfter Reihe
von Wladimir Borowikowsky, Feodor
Rokotow und J. L. Voille. Höchft intereffant
ift auch die neuerworbene Serie von 45 Zeich-
nungen des Maler-Bildhauers Grafen Theodor
Tolftoj (1783—1873), zu zwei niemals aufge-
führten von ihm komponierten Ballettah.

* *

*

Die Gemäldegalerie derKÄISERL. ERMITAGE
hat bereits den Druck ihres neuen Katalogs be-
gonnen, welcher, wie bereits früher mitgeteilt,
nach dem Mufter des Kaifer Friedrich-Mufeums
mit Reproduktionen fämtlicher Bilder verfehen
fein wird. Vorerft werden die italienifchen und
fpanifchen Schulen bearbeitet. P. E.

RIETI In einigen Sälen des zweiten Stock-
werkes des durch den Architekten Cefare Baz-
zani reftaurierten Palazzo Comunale foll die
bisher proviforifch mit der Stadtbibliothek ver-
bundene kleine Gemäldefammlung untergebracht
werden, zugleich mit einigen Kunftwerken, die
[ich vorläufig im Befiß der Congregazione di
Caritä zu Rieti befinden, darunter der Gonfalone
der Confraternitä della Misericordia, koftbare
alte Prieftergewänder und einige mittelalterliche
Glocken. Von den Bildern der älteren Beftände
der ftädtifchen Pinakothek verdient Erwähnung
ein Triptychon des Sienefen Luca di Tomme,

Schenkung an das Mufeum Boymans in Rotterdam

das frühefte uns erhaltene Werk des Antoniazzo
Romano, eine Madonna mit Heiligen, von 1464,
ferner das einzige [ignierte Bild feines Sohnes
Marcantonio, von 1511: Die aus S. Chiara ftam-
mende Auferftehung mit den Heiligen Stephanus
und Laurentius, in der Lünette Gottvater zwi-
fchen den Heiligen Franz und Antonius, auf der
Predelle die Geburt Chrifti und fchließlich das
einzige bisher bekannte Werk eines Venezianers
Zanino di Pietro, ein Triptychon mit der Kreu-
zigung und drei Heiligen zu jeder Seite, figniert:
Hoc opus depinxit Zaninus Petri Abitator Ve-
neciis in Strata Santi Apolinaris. W. B.

ROTTERDAM Kürzlich konnte ich von
einer prächtigen Porzellan-, Fayence- und Glas-
fammlung melden, die das MUSEUM BOYMANS
von einem hochherzigen Verehrer zum Gefchenk
erhalten hatte. — Zur Ergänzung meiner da-
maligen Notiz möge die Abbildung1 1 einiger
prachtvoller Pokale dienen. — Heute habe ich
wiederum die Freude, von mehreren Neuerwer-
bungen zu berichten.

Zunächft erwähne ich das Gefchenk eines Still-
lebens. Ein hellbräunlicher Gefamtton; in der

1 Eine Photographie nach diefen Gläfern, wie auch von
dem folgenden Stilleben [teilte mir der Mufeumsdirektor,
Herr F. Schmidt-Degener, aufs liebenswürdigfte zur Ver-
fügung. Hierfür fage ich ihm auch an diefer Stelle meinen
beften Dank.

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