Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (3.1911)

RÖMISCHE AUSSTELLUNGEN

minder die Holländer, Belgier, Dänen und Skandinavier (Zorn, Fjaeftad ufw.) fügen
fich diefem großen Konzert vortrefflich ein. Überall verwandte Tendenzen und mehr
oder minder perfönlidies Können. Die Malerei hat die Probleme des rein Malerifchen
mit Bewußtfein erfaßt, die Plaftik will diefem konzentrierten Willen gegenüber noch
rückftändiger erfcheinen, bis auf die wenigen, die wirklich Verfprechungen für die
Zukunft geben. Und die gehören wie Medardo Roffo und Meftrovic zu den wahrhaft
prominenten Perfönlichkeiten.

Im übrigen aber ift auch diefe Äusftellung nichts als ein großes Conglomerat emp-
findlicher Lücken und Mängel. Es wäre verkehrt, wollte man nur von einem Pavillon
einen Schluß auf den künftlerifchen Stand der Nationen ziehen. England, Frankreidi
und Deutfchland würden dabei zuerft in die Brüche gehen.