Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911
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12. Heft
DOI Artikel:Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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BEVORSTEHENDE AUKTIONEN
Großer Barockfchrank (Hamburger Schapp). Äntiquitätenfammlung aus öfterreichifchem Sdiloßbefitj
Auktion in der Galerie Helbing, München, am 27. und 28. Juni 1911
gehört ein Äntependium an, das zunächft drei
heilige Bifchöfe, darunter Bonifatius, fodann die
Krönung Mariae, ferner den heiligen Andreas
mit dem Kreuz und die heilige Katharina von
Alexandrien darftellt. Erwähnenswert ift auch
ein kleiner Gobelin mit einer Darftellung aus
dem Buche Efther, wohl böhmifdie Arbeit des
17. Jahrhunderts. Audi einige Meßgewänder
kommen vor. Sehr reich ift fodann die Ab-
teilung der Leinenftickereien. Vor allem ift die
flavifche Volkskunft durch eine gefchloffene
Mufterkollektion in feltener Reichhaltigkeit re-
präfentiert. Einige antike Skulpturen und ita-
lienifche Renaiffancemöbel verdienen ebenfalls
befondere Erwähnung. — Gleichzeitig gelangt
eine kleine Kollektion von Jagdwaffen und
Jagdtrophäen aus Münchner Privatbefi^ zur
Verweigerung. Schöne Gewehre, reich gearbei-
tete Hirfchfänger, einige fdiöne gotifche Waid-
blätter, gotifdieArmbruftwinden, maximilianifdies
Pferderüftzeug, alte Hatzbänder, Wolfsangeln,
Lerchenfpiegel, Hühnergalgen ufw. Unter an-
derem finden fich auch eine Falkentafdhe, ein
fehr intereffantes Stück, Mitte 17. Jahrhundert,
ferner ein Falkenhäubchen und befonders ein
Handfdiuh für die Falkenjagd, alles mit reicher
Reliefftickerei. Die Jagdtrophäen (Skelettierte
Köpfe und Gebißteile) find fämtlidi fehr deko-
474
Großer Barockfchrank (Hamburger Schapp). Äntiquitätenfammlung aus öfterreichifchem Sdiloßbefitj
Auktion in der Galerie Helbing, München, am 27. und 28. Juni 1911
gehört ein Äntependium an, das zunächft drei
heilige Bifchöfe, darunter Bonifatius, fodann die
Krönung Mariae, ferner den heiligen Andreas
mit dem Kreuz und die heilige Katharina von
Alexandrien darftellt. Erwähnenswert ift auch
ein kleiner Gobelin mit einer Darftellung aus
dem Buche Efther, wohl böhmifdie Arbeit des
17. Jahrhunderts. Audi einige Meßgewänder
kommen vor. Sehr reich ift fodann die Ab-
teilung der Leinenftickereien. Vor allem ift die
flavifche Volkskunft durch eine gefchloffene
Mufterkollektion in feltener Reichhaltigkeit re-
präfentiert. Einige antike Skulpturen und ita-
lienifche Renaiffancemöbel verdienen ebenfalls
befondere Erwähnung. — Gleichzeitig gelangt
eine kleine Kollektion von Jagdwaffen und
Jagdtrophäen aus Münchner Privatbefi^ zur
Verweigerung. Schöne Gewehre, reich gearbei-
tete Hirfchfänger, einige fdiöne gotifche Waid-
blätter, gotifdieArmbruftwinden, maximilianifdies
Pferderüftzeug, alte Hatzbänder, Wolfsangeln,
Lerchenfpiegel, Hühnergalgen ufw. Unter an-
derem finden fich auch eine Falkentafdhe, ein
fehr intereffantes Stück, Mitte 17. Jahrhundert,
ferner ein Falkenhäubchen und befonders ein
Handfdiuh für die Falkenjagd, alles mit reicher
Reliefftickerei. Die Jagdtrophäen (Skelettierte
Köpfe und Gebißteile) find fämtlidi fehr deko-
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