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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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18. Heft
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Ein vlämischer Bildhauer des 17. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0750

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EIN VLÄMISCHER BILDHÄUER DES 17. JAHRHUNDERTS

NICOLÄS VÄN DER VEKEN, St. Antonius von Padua
mit dem Chriftuskind

befonders die der Gildenhäufer der Spezerei- und Fetthändler zu nennen. Er war
ausfchließlich für feine Vaterftadt tätig, in deren Kirchen und Klöftern er reichliche Be-
fchäftigung fand. Sein Stil hatte, der Richtung feiner Zeit entfprechend, eine gewiffe
Grazie und Eleganz, ohne aber der Innerlichkeit zu entbehren. Die Verhältniffe feiner
Gruppen und Figuren wahren mehr Maß und Haltung in Gewandung und Bewegung
als die meiften Gruppen in den Jefuitenkirchen der damaligen Periode, und laffen ein
tieferes religiöfes Gefühl erkennen. Die Modellierung beherrfchte er mit Virtuofität,
und vermöge der Polychromie, die er bei zahlreichen Arbeiten anwandte, erhalten
feine Darftellungen etwas Lebenswahres, was die Holzbildhauerei ohne Anwendung
der Farbe nicht zu geben vermag. Im ganzen ift der Rubensfche Stil, vermittelt durch

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