Die Kunst-Halle (4.1898/1899)

IV. IaHrgättg.

Merttin, 1. Icrnucrv 1899.

Hkurnrner'7.

Leittcbrlst kür Kunrl und siuiutgewerbe

Organ für die Interessen aller iKikdenden Rünstker.

Herausgeber: Prof. Dr- Georg Gsllsnö.

Vie Vervielfältigung von Haizer-Venkmälem

patriotischen Massenstistuugeu von Kaiser Wilhelm- und Kaiser
Friedrich-Denkmälern im Reiche haben leider auch eine uner-
wünschte Frucht gereist, die man wohl als eins der „Zeichen der
Zeit" betrachten kann: einen hoffentlich nur vorübergehenden
Konflikt der ausführenden technischen und künstlerischen Kräfte. Lange
schon haben wir in diesem „Kunstblättchen" — mit welchem Diminutiv zu
unserem Vergnügen die bunte Schaar der Gegner die ihnen so bittere
Pille unseres bemerkbaren Einflusses zu versüßen glaubt — es ausgebeu
müssen, allen jenen monumentalen Unternehmungen aufmerksam zu folgen.
Es ist eine geschichtliche Erfahrung, daß selbst im phantasiereiche der
Kunst bestimmte Ausgaben nur eiue begrenzte Anzahl selbstständiger, eigen-
artiger Lösungen zulassen. Haben sich doch auch die alten großen Meister
ost in Schilderungen, z. B. der „Verkündigung", des Hl. Abendmahls, auf-
fällig wiederholt. Und so erscheint schon heute ungefähr alles erschöpft,
was in realistischer oder verklärter Darstellung der beiden unvergeßlichen
Kaisergestalten plastisch zum Ausdruck gebracht zu werden vermag: Wir
betonen das nicht etwa, um künstlerischen Ehrgeiz zu verletzen oder gar
die Nothwendigkeit, den ethischer: Werth der Kaisermonumente für das
vaterländische Leben irgendwie herabzusetzen. Das sei uns fern, weil wir
hier nur seststellen möchten, daß kürzlich bei dem energischen vorgehen der
Berliner Bildhauer-Vereinigung gegen einige Bronzegießereien, die mit

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nummer HO Pf. — 25 Ar. Insertionspreis für die dreigespalt. Nonpareillezeile HO Pf.

Inhalt: Die Vervielfältigung von Kaiser-Denkmälern, von G e o rg G a ll a nd.
I. Z. Raffaolli. Von Roger Marr. — Die doppelte Aontur (I.) von
Hans Schmidkunz. — Dresdener Aunstbrief. Von E. M. — Düsseldorfer

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Kommissionär i H. Haessel in Leipzig.