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Die Kunst-Halle — 4.1898/​1899

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Nummer 12
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Galland, Georg: Aus den Berliner Museen
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https://doi.org/10.11588/diglit.63302#0207

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Wummer 12.

Wertin, 13. Mürz 1899.

IV. IaHrgung.

LeilrcdrM M IZunn uncl IZunrtgewerbe.

Organ für die Interessen aller Kikdenden Aünstker.

Herausgeber. Prof. Dr- Georg Gallon5.

Nus den Kerliner Museen

W^st es ein gutes Zeichen von Frische oder ein schlimmes Zeichen
nervöser Reizbarkeit, daß heute selbst bei sachwissenschaftlichen Fragen
oft eine Leidenschaftlichkeit des Tones von den beteiligten
Gelehrten für richtig befunden wird, die man in harmlosen Laienkreisen
gar nicht verstehen kann. Die Kunstwissenschaft war eigentlich schon von
Anfang an, seit sie sich in Spezialuntersuchungen einließ, eine Domäne sür
hitzige Köpfe, und die Stellungnahme in irgend einer gerade brennenden
Frage, die vielleicht nur einen ganz minimalen Werth für die Lrkenntniß
einer künstlerischen Persönlichkeit besaß, förderte seltsame Polemiken zu Tage.
Dies läßt sich, wie die Dinge leider manchmal liegen, nur so deuten, daß
auch heute die wissenschaftlichen Gegner leicht von dem Gefühl beherrscht
werden, daß der Andere mehr aus bestimmten persönlichen Gründen als
der nackten Sache halber Differenzen aufspüre und zuspitze. Das scheint
übrigens auch im Ausland ganz ähnlich zu liegen. Schreibt doch ein
russischer Schriftsteller der jungen Schule, A. Tschechoff: Der Despotismus
ist in der Wissenschaft ebenso mächtig wie im Kriege. Der sich heute
mächtig genug fühlt — und das Titelthum hat bei uns dieses hierarchichse
Wachtbewußtsein neuerdings bedenklich gesteigert — greift nicht selten zu
dem perfidesten aller indirekten Gewaltmittel: Lr und sein Anhang
schweigen die sachlichen Aeußerungen des auf sich allein gestellten
schwächeren Gegners einfach todt—-so lange das nur irgend angängig ist.

Bourg-Verfahren. Von Fred Hood. — Dresdner Aunstbrief. von L. IN.
— Düsseldorfer Aunstbrief. von ll.?. — Berliner Aunstschau. von I Norden.
— Aunstchronik; persönliches; Preisausschreiben; Maitechnisches; Aunst- und

l fl. 20 Ar. (bei direkter Zusendung 2,30 Mk. — 1 fl. HO Ar.) bei allen

^»chriftftelle: Berlin NFV., Rarlstraße 25.
 
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