Die Kunst-Halle (4.1898/1899)

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Die Run st-Halle

Nr. 2H

onrutoros Horrnuunns Knippiu^ cüvis" und in der rechten:
.Lsitramus Lnäkirnnun o.lkrioas oivitutis.- Der Tert
der Urkunde ist oben und an beiden weiten durch je drei
feine schwarze Linien eingerahmt.
* wormditt. Die hiesige katholische Psarrkirche
St. Johannis soll wieder so hergestellt werden, wie sie
im Mittelalter gewesen ist. Zu diesem Zweck ist bereits
seit dein Frühjahre der Regierungsbaumeister Rakowski
hier anwesend, welcher den Bau leitet. Dieser soll drei
Jahre in Anspruch nehmen und so-tooo Mk. kosten.
* Lmden. Lines der schönsten Wohnhäuser der Stadt
war kürzlich in Gefahr, zur Erweiterung des Gasthofes
„Zunr weißen Hause", abgebrochen zu werden. Ls ist ein
Renaissancebau, der zugleich mit dem Rathhause in der
zweiten pälfte des t6. Jahrhunderts entstanden ist. Die
drei Geschosse der nur drei Fenster breiten Front sind mit
zierlichen korinthischen Ordnungen bekleidet; der Giebel
ist noch frei von schwerem Schnörkelwerk, der neue Stil
überhaupt noch in jugendlicher Frische angewandt. Dank
den: einmüthigen Zusammenwirken der beteiligten Kreise
wurde der Besitzer durch das Lrgebniß eiuer Sammlung
(5000 Mk.) veranlaßt, das Bauwerk vor der Zerstörung
zu bewahren.
* Darmstadt. Die „Freie Bereinigung Darm-
städter Künstler", unter Protektorat des Großherzogs,
eröffnet demnächst in dem durch Anbau erweiterten Kunst-
vereinsgebäude eine Ausstellung hessischer Künstler, zu
der alle auswärts lebenden Hessen eingeladen wurden,
n. A. die Maler L. Bracht, L. von posmann, Bantzer,
L. von Löfftz, Raupp, parburger, Küstner, die Bildhauer
G. Busch und Ludwig Pabich.
* Paris. Seit einigen Monaten rechnet die Loole
des Beaur-Arts auch Frauen zu ihren Schülerinnen, zu-
nächst versuchsweise. Vom Mitbewerb um den Rompreis
bleiben sie indeß noch ausgeschlossen.
* Moskau. Der Direktor der Kunstgewerbe-Schule,
perr Globe, wird zum Zweck von Studien und Ankäusen
Deutschland, Frankreich und England demnächst bereisen.
Neue venkmäler.
* Berlin. Für die Siegesallee steht die weitere
Vollendung der folgenden Standbilder bezw. Perm en,
deren Modelle neuerdings der Kaiser persönlich in den
Ateliers der betreffenden Bildhauer besichtigte und ge-
nehmigte, bevor: von Johann Licero nebst den Zeitgenossen
Litelwolf von Stein und Busso vor: Alvensleben (Bildh.
Albert Maut he), von Friedrich Wilhelm IV. nebst
Alexander von pumboldt und Lhristian Rauch (Prof. Karl
Begas), von Ludwig d. A. von Wittelsbach (Prof.
L. perter), von Georg Wilhelm (Bildh. von Recht ritz),
von Johann Georg nebst Rochus von Lynar und Kanzler
Distelmeier (Bildh. Martin Wolff), von Waldemar nebst
peinrich Frauenlob und Siegfried von Feuchtwangen, von
Kaiser Wilhelm l. nebst Bismarck und Moltke (beide von
Prof. R. Begas). — Bildhauer Jos. Rxhues erhielt
vom Kaiser zwei neue Aufträge: einer Kopie seines Stand-
bildes Friedrichs des Großen für den Park von Sanssouci
und eines Moltke - D enkmals füv das Generalstabs-
gebäude am Königsplatz.
* Breslau. Die Berliner Bildhauer Johannes
Boese, Adolf Brütt und Josef Uphues sind ausgefordert
worden, geignete Modelle für dasauf dem Kaiser wilhelm-
platz zu errichtende Reiterstandbild Kaiser Friedrichs her-
zustellen. Die Modelle sollen bis März k. I. fertiggestellt
sein und werden im schlesischen Museum der bildenden
Künste ausgestellt werden.
* p eilig en b eil (Ostpreußen). Dem Bildhauer Albert
Manthe in Berlin ist der Austrag zu einem Kaiser Wilhelm-
Denkmal ertheilt worden. Die überlebensgroße Figur des
Kaisers soll in Bronze gegossen werden.
* Danzig. Lin Kaiser Wilhelm-Denkmal für die
Vrovinz Westpreußen soll hier errichtet werden. Das
Konnte hat für den Entwurf eine engere Konkurrenz unter
fünf hiesigen Künstlern ausgeschrieben: Schott, Manzel,
Lberlein, Boese und v. Rechtritz. Dem Konnte stehen ca.
too ooo Mark zur Verfügung.

* Karlshafen. Anläßlich des zweihundertjährigen
Jubiläums der Gründung der Stadt fand am 3. Sept, die
Lnthüllungsfeier des dem Stadtgründer Landgrafen Karl
gewidmeten Denkmals statt.
* Dortmund. Der Pörder-Verein spendete für den
weiteren Ausbau des Kaiser Wilhelm-Denkmals in pohen-
syburg abermals tv ooo Mark. — Stadtverordneter Otto
hatte vor einiger Zeit zur Errichtung eines Bismarck-
Denkmals 25 ooo Mk. zur Verfügung gestellt und es wurde
bei Gelegenheit der Denkfeier am April auf dem Süd-
wall der Grundstein hierzu gelegt, perr Otto hat nun-
mehr aus Anlaß des Kaiserbesuches den gestifteten Betrag
um das Doppelte erhöht.
* Osnabrück. Lin lebensgroßes Standbild Karls
des Großen, des Stifters hiesigen Bisthums, modellirt von
Lalandrelli, wurde am 25. August hier errichtet.
Pinne. Für den hiesigen Platz wird die Errichtung
eines Kriegerdenkmals geplant.
* Köln. In der Stadtverordnetenversanunlung von:
;8. August machte Geh. Baurath Stübben den Vorschlag,
am nördlichen Giebel des Schaebenschen Hauses, an der
Westseite des Domes, ein Denkmal zu schaffen, eine
monumentale Verewigung der Baugeschichte des Domes
und der Männer, die sich um den Dombau verdient gemacht.
Alle Künstler Deutschlands sollen zu dem Wettbewerb dazu
ausgefordert werden.
* München-Gladbach. In Rheydt wurde zum
Sedanfeste der Pohenzollern-Monumentalbrunnen des Düssel-
dorfer Bildhauers Rutz feierlich enthüllt. Der Brunnen
zeigt die Figuren sammtlicher regierenden pohenzollern
dieses Jahrhunderts.
* w ürzbur g. Im benachbarten pöchberg beabsichtigt
man den im gemeinsamen Grabe ruhenden bayerischen und
preußischen Kriegern von t866 ein Denkmal zu errichten.
?rei§au5sclmiben unä ZMungen.
s Lharlottenburg. Line Konkurrenz plant der
hiesige Magistrat, um Entwürfe zu einen: monumentalen
Thorgebäude zu erlangen, als Abschluß der mit dem
Brandenburger Thor Berlins beginnenden Charlottenburger
Chaussee, die den Thiergarten durchschneidet. Das Unter-
nehmen bedarf noch der Bestätigung durch die Stadtver-
ordneten. Die weitere Ausarbeitung des künstlerischen
planes bleibt einem Koinitö vorbehalten, welches die deutsche
Künstlerschast zu einem Wettbewerbe behufs Einreichung
von Skizzen auffordern soll. Durch Magistratsbeschluß ist
bereits ein erster Preis von -tooo Mark für den besten Ent-
wurf festgesetzt. Kleinere Preise werden für den zweiten,
dritten und eventuell vierten besten Entwurf vertheilt
werden. Den Preisbewerbern fällt die Aufgabe zu, Personen
aus dein preußischen Königshause und denkwürdige Vor-
gänge und Ereignisse aus dein Staats- und Charlotten-
burger Stadtleben auf dem Monument in Stein und Erz
zur Darstellung zu bringen. Für die Gestaltung des Monu-
mentes selbst' soll den Künstlern der weitestgehende Spiel-
raum gelassen werden. Die Errichtung des Monuments
soll gleichzeitig mit einem Brücken-Reubau beginnen.
* Köln. Beim Wettbewerb für die evangelische
Kirche in Köln-Lindenthal errangen den s. Preis die
Architekten Zillmann & Ad. Schmidt in Berlin, den 2. Preis
Reg.-Baumeister L. Kohte in Berlin, 3. Preis Reg.-Bau-
führer Partmann in Hannover.
* Berliner Stipendien. Für preußische Bildhauer
und Architekten liegen zwei Staatspreise von je 3000 Mk.
zu einer jährlichen Studienreise nach Italien vor, desgleichen
zwei Michael Beer-Preise von je 2250 Mark zu einjähriger
Studienrerse nach Italien mit der Verpflichtung acht-
monatigen Aufenthalts in Rom für jüdische Maler und für
Bildhauer ohne Unterschied der Religion. Ferner den Preis
der Dr. Paul Schulze-Stiftung in pöhe von 3000 Mark
zu einjähriger Studienreise nach Italien für deutsche Bild-
hauer, die einer der Rnterrichtsanstalten der Akademie an-
gehören. Endlich kommt noch das vorläufige Stipendium
der Karl Blechen-Siftung im Betrage vor: 600 Mar? zu
einer zweimonatigen Studienreise für jüngere Landschafter
zur Vertheilung, die noch die akademischen Anstalten be-