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Die Kunst-Halle — 4.1898/​1899

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Nummer 18
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Galland, Georg: Große Berliner Kunstausstellung 1899, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.63302#0315

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Murnmer 18.

HZ er litt, 15. Iuni 1899.

IV. Jahrgang.

Leilscdrift kür unä ^unstgewerbe

Organ für die Interessen aller Gikdenden Künstker.

Herausgeber: prot. llr. lleoig llallanci.

II.

I st. 20 Ar. (bei direkter Zusendung 2,Z0 Mk. — I st. ^0 Ar.) bei allen
Buchhandlungen und postänitern. (Postzeitungs-Preisliste Nr. H26?). Linzel-

Inlsalt: Große Berliner Aunstausstellung l.899 II. Bon Georg Galland.

on Jahr zu Jahr gewinnt die sog. Id een in al er ei, langsam
aber stetig, ihr früher mit Erfolg gepflegtes Gebiet zurück.
Der Erfolg war zwar nicht immer von der Kritik der
Kunstschreiber gebilligt, aber er ließ sich nicht leugnen,
wenn man auf jenen alten akademischen Ausstellungen Derlins die lebhast
erregten Mienen der Desucher beobachtete. Ihr besuch galt in erster
Linie den tiefsinnigen Idealschilderungen und den Ihistorien, und um diese
bewegte sich einst in den heimischen Kunstkreisen am liebsten die Unter-
haltung. . . Dies wurde anders, als die Maler, voll Paris aus, mit ihren
neuen technischen Problemen an das Interesse des Publikums appellirten
und mmi uns z. D. einreden wollte, daß etwa die moderne Lichtmalerei
nach dem Prinzip der Zerlegung der Lichtstrahlen durch ein üZlasprisma
mindestens so wichtig sei wie alle künstlerischen Ideen, die wir der phan
taste der alten Klassiker verdanken! Mas man maltechnisch neuerdings
gewann, wird zweifellos von Rutzen für die künftige Entwickelung sein,
und wenn nicht vieles trügt, wird die Ideenmalerei der nächsten Zu-
kunft sich auch nicht wieder auf der Grundlage der Zeichnung erheben,
wie überwiegend die der Renaissance und der kornelianischcn Epoche,
sondern aus der eines eigenthümlichen Kolorismus, einer chromatischen

^»chriftstelle: Berlin Rarlstraße 25.
 
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