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Die Kunst-Halle — 4.1898/​1899

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Nummer 9
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.63302#0165

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Nr. 9

—Die Auri st-Halle


* Fenien, Sprüche und Gedanken von Einem.
Dresden. Druck und Verlag der Druckerei Glöß. I8s>9.
Der sächsische Verfasser ist Bismarckschwärmer und Preußen-
basser, und seine Sprüche und Gedanken geben vielem,
was er als Mensch, Politiker und Aesthetiker nicht
mag, den bittersten feindseligen Ausdruck. Mangel an
«Offenheit wird man diesem „Linen" nicht gerade vor-
werfen. Er singt:
Einst verliehen die Griechen den Kranz der Muie dem
Künstler,
Der im harmonischer: Merk zeigte die Schönheit der Melt;
Aber in: preußischen Staat erhält man goldne Medaillen,
Menn man ein häßliches Weib grau auf die Leinewand
malt!
Und dann:
Allen gefallen ist schwer; wer kann eine Melt sich erobern?
Und so begnügst Du Dich schon, wenn Du Dir selbst nur
gefällst!
* Das Deutsche volksthum. perausgegeben von
Dr. Vans Meyer. Pest 9. Die deutsche bildende
Kunst vor: penry Thode. Verlag des Bibliographischen
Instituts. Leipzig t8s>8. ps Liefgn. ü s Mk.) Die Auf-
gabe, die hier gestellt ist, interessirt uns lebhaft und wir
wünschen aufrichtig, daß die Bearbeiter der einzelnen Stoff-
gebiete wenigstens annährend die Erwartungen des Peraus-
gebers erfüllen mögen. Bei dem vorliegenden kunst-
philosophischen Exerzitium des perrn Prof. Thode trifft
das jedenfalls nicht ganz zu; das will tiefsinnig sein und
giebt sich zum Theil schwerfällig und langweilig. Der
Schilderer des deutschen volksthums sollte auch selbst etwas
von dem frischen, flotten, schalkhaften, köstlichen Mesen
vieler alter deutscher Meister verrathen. Die Ueberschätzung
Thoma's am Schluß — während ein Ehr. Rauch nur en
pg,88Lvt erwähnt wird — läßt theilweise an dem Ernst
der Kritik Thodes zweifeln.
* Das Nordböhmische Gewerbe-Museum s875
bis t8y8. Denkschrift zur Eröffnung des neuen Museums-
gebäudes. Im Auftrag des Kuratoriums verfaßt von
Dr. Gustav pazaurek, Reichenberg i. B. I8I8. Selbst-
verlag des Museums. Mit Abbildungen. — „Geschichte",
„Museums-Neubau" und „Statistik" bilden die drei Theile
dieser Denkschrift, die ein von dem Eingeweihten bereits
gekanntes Bild der gedeihlichen Entwickelung des Nord-
böhmischen Gewerbemuseums im Zeitraum von 25 Jahren
entwirft.
* Georg pirth's Formenschatz. Eine (Duelle der
Belehrung rc. aus den Merken der besten Meister aller
Zeiten und Völker. XXI l. Iahrg. (s8<)8.) peste io-(2.
(b s,25 Mk.) München. G. pirth's Kunstverlag. — Seit
einiger Zeit nimmt diese vortreffliche Sammlung sauberster
Reproduktionen auch Beispiele modernen Kunstgewerbes
ans. Mir lassen es an erneutem pinweise auf diesen
reichhaltigen Musterschatz nicht fehlen.
* Der Stil in den bildenden Künsten und Gewerben
aller Zeiten, perausgegeben von Georg pirth. s. Serie:
Der schöne Mensch. Lieferung (5/18. tpr. ü Mk. s.—.)
G. pirth's Kunstverlag. München. — Mit Pest s8 schließt
der I. Band der ersten Serie des Gesammtwerkes, der
den Spezialtitel führt: der schöne Mensch im Alterthum.
von Dr. peinrich Bulle. Das Werk ist zumal durch die
Fülle vorzüglich scharf reproduzirter Detailblätter als eine
(Duelle des Studiums für Künstler zu betrachten und auch
für das vergleichende Studium beim kunstgeschichtlichen
Unterricht sehr zu empfehlen. Den: Schlußhefte liegt ein
Paupttext für den I. Band bei.
* Die Kunst unserer Zeit. Eine Ehronik des
Modernen Kunstleberis. 10. Iahrg. Lief. III. (Preis
Mk. Z,— bezw. Mk. 4,—.) Franz panfstaengl Kunst-
verlag, München. Inhalt: G. A. Porst, Alexander von
Liezen-Meyer ff. (Mit Illustrationen.)


Der Amateur-Ddowgrapl).
* Tablord - Ehemikalien für photographische
Zwecke. Eine recht lästige Beigabe des Photographirens
ist, zumal auf Reisen, das genaue Abwägen der zum Ent-
wickeln u. s. w. nothwendigen Ehemikalien. Die englische
Firma Burroughs. Wellcome A Eo. bringt jetzt von fol-
genden Ehemikalien komprimirte, genau abgewogene Tab-
letten in den Pandel: Pyro-Entwickler, Pydrochinon-Ent-
wickler, Metol-Entwickler, Amidol-Lntwickler, Paramido-
phenol-Entwickler, Eikonogen-Entwickler; Ehlorgold mit
phosphorsaurem oder mit wolframsaurem Natron, oder
mit Borax oder mit Natron bicarbonicum; Platinsalz,
Bromkali, Bromammonium, Natrium citricum, schweflig-
saures Natron, Fixirnatron. Pier wiederholt sich wieder
einmal das alte Lied, daß deutsche Erfindungen immer
erst die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf sich ziehen,
wenn sie auf den: Umwege über das Ausland auf den
deutschen Markt gebracht werden. Schon seit Jahren
fertigt nämlich die „Aktien-Gesellschaft für Anilin-Farbri-
kation" in Berlin die gleicher: Tabletten, ohne daß die-
selben — trotz ihrer großen Vorzüge — sich bisher ein-
zubürgern vermochten. Mir können nur dringend rathen,
mit dem deutschen Fabrikate versuche zu machen. Die in
Glasröhren eingeschlosfenen Tabletten sind selbst in feuchten
Klimaten unbegrenzt haltbar. In Master gebracht lösen
sie sich schnell auf. (Phot. Rundsch. XIII. ^.)
* Firiren. Man soll die Negative nicht sofort aus
den: Fixirbad herausnehmen, wenn die letzte Spur von
weißem Bromsilber verschwunden ist. Das Silbersalz kann
nämlich zu dieser Zeit mit dem unterschwefligsaurem Natron
gerade ein Doppelsalz gebildet haben, welches in Master
unlöslich ist. Dieses Doppelsalz würde sich nachher nicht
mehr entfernen lassen. Man sollte die Platte noch 5 Mi-
nuten länger im Fixirbad lasten, um sicher zu sein, daß
sich das wasserlösliche Doppelsalz gebildet hat.
(Lsg. Amat. PH. XIII. nach The Am. Phot.)
* Die Uebertragung von Photographien
auf den Polzstock kann nach den Mittheiluugen eines
Praktikers in folgender Meise ausgeführt werden: Man

löst in Master. 500 ccm
Gelatine. 8
Weiße Seife. 8 „

filtrirt durch Leinwand und fügt fein geriebenes Zinkweiß
hinzu, bis man eine deckende Farbe erbält, mit der man
den polzstock grundirt. Nach dem Trocknen überzieht
mau die grundirte Seite mittelst eines Pinsels mit zu
Schnee geschlagenem und abgesetzten frischen

Eiweiß. ZO §r
Chlorammonium .... 1,2 „
Eitronensäure. 0,2 „
Master. 2-s ecm

in angegebener Reihenfolge gemischt. Nach abermaligem
Trocknen sensibilisirt man die Bildfläche durch Aufgießen
und verbreiten mittelst eines Glasftabes mit einer Silber-
nitratlösung ;o.
Nach dem Trocknen kopirt man wie gewöhnlich unter
einem Negativ, das aber ein umgekehrtes sein muß, nicht
zu stark, taucht dann etwa z Minuten in eine schwache
Kochsalzlösung, wobei das Bild etivas zurückgeht und
fixirt wie gewöhnlich mit Fixirnatronlösung s:5. Endlich
wäscht man ;c> Minuten unter einer Brause. Nach dem
Trocknen ist der Block für den polzschneider fertig.
(Phot. Wochbl. Nov. 98 nach L'Dbjectif.)
Wriekwecbsel.
* Porträtmaler M. in Braunschweig. Die Photo-
graphien erhalten Sie zurück, wir bedauern, keinen Raum
dafür zu haben.
* E D. Berlin. Den Vers, der „Genien" (vgl.
„Bücherschau") kennen wir nicht. Der von Ihnen ange-
 
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