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Die Kunst-Halle — 4.1898/​1899

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Nummer 19
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Vom Kunstmarkt
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Preisausschreiben
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.63302#0345

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Nr. sp

4- Die Aunst-Halle

30s

ir: dein gleichen Pigmentdruck-Verfahren hergestellt, dessen
Vorzüge darin bestehen, daß durch die Weichheit seines
bräunlichen Tones eine denkbar vollendete, malerische
Wiedergabe der Griginalgemälde erzielt wird und andern-
theils die Haltbarkeit der Lopien eine unbeschränkte genannt
werden darf, Preis pro Blatt M. v— bezw. M. t/50.
* Paris. Der Verkaufs-Ertrag des Salons beläuft
sich für den ersten Ausstellungsmonat auf 202 350 Franks,
wovon zwei Drittel der tiocnsrs clss urtmtss trun^uis,
ein Drittel der Loeiätä nationuls äss bsunx-urts zufallen.
Der große Firnißtag brachte außerdem allein 2t 555 Fr.,
welche einer Spezialkasse zu Gunsten betagter, über 70 Jahre
alter und wenig begüterter Künstler zugewiesen wurden.
* Brüssel, von der hiesigen Regierung ist Rubens'
„Ehebrecherin" für 60 000 Franks aus einer Londoner
Sammlung angekauft worden.
prenaurrckreiben.
* Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für die
Bemalung des Geschäfts- und Wohnhauses der Firma
Erich Spandel, Verleger des General-Anzeigers in Nürnberg.
Bedingungen: Das Erdgeschoß und l. Stockwerk der
Straßenseite sind aus hellröthlichem Mainsandstein her-
gestellt, die Geffnungen mit einwärtsspringenden Profilen
umrahmt und bleiben diese 2 Stockwerke unbemalt, so
daß sich die Bemalung nur von der Oberkante der
obersten Sandsteinschichte bis zum Pauptgesims erstreckt. Als
Unterlage dienen die auf verlangen kostenfrei gelieferten
Skizzen.
2. Die Ausführung der Bemalung soll in Keimscher
Technik geschehen, was bei den Entwürfen zu berück-
sichtigen ist.
3. Die farbigen Entwürfe sind im Maßstab x - 20 aus-
zuführen und haben die geometrische Ansicht der Straßenseite
des Gebäudes zu enthalten.
H. Den Künstlern ist bezüglich der Motive freie pand
gelassen, doch ist Bezugnahme auf Zeitungswesen, Nach-
richtendienst und Literatur erwünscht. Die Architektur des
zu bemalenden pauses, sowie der gegenüberliegenden und
der anstoßenden päuser erheischt die Einhaltung einer be-
stimmten Stilrichtung nicht.
5. Veränderungen der Fensteröffnungen nach pöhe
und Breite, ebenso der Pfeiler sind unzulässig.
6. Jur Theilnahme an der Preisbewerbung sind nur
deutsche Künstler berechtigt.
7. Die preisgekrönten, sowie die etwa angekauften
Entwürfe, werden Eigenthum des Unterzeichneten, der
sich das Recht der Ausführung, sowie der Veröffentlichung
vorbehält.
8. Nachdem die Entscheidung erfolgt ist, werden
sämmtliche Entwürfe im Bayerischen Gewerbe-Museum in
Nürnberg ausgestellt. Die nicht prämiirten und nicht an-
gekauften Entwürfe werden an die angegebene Adresse
Lage später kostenfrei zurückgesandt.
Termin: to. August d. I. Adresse: Verlag des General-
Anzeigers für Nürnberg-Fürth in Nürnberg, Karlsstraße.
Drei Preise: 600, ^00 und 200 Mk.
s pagenau i. E. Jur Erlangung von Entwurfs-
skizzen für eine neue Bibliothek der Stadt pagenau i. E.
wird ein öffentlicher Wettbewerb mit drei Preisen von
s3oo, tooo und 300 Mk. erlassen. Termin: -5. Aug. d. I.
* Altendorf. Jur Erlangung von Entwürfen zu
einem waifenhause in Altendorf (Rhld.) für -25 Waisen-
kinder nach dem Pavillonsystem wird ein Wettbewerb
unter deutschen Architekten veranstaltet. Drei Preise:
-500, -ooo und 500 Mk.
kücderscdau.
* Der geniale Mensch von Permann Türck.
K vermehrte Auflage (pr. Mk. --,50. Geb. Mk. 5.) Ferd.
Dümmlers Verlagsbuchhandlung, Berlin -899.
Dieses in vierter Auflage bereits erschienene Buch von
Permann Türck gehört zu denen, die mit wahrer Liebe ge-

schrieben Jedem Belehrung und nachhaltigen Genuß bringen.
Ans geht zumal das erste Kapital: „Künstlerisches Ge-
nießen und,Schaffen des genialen Menschen" besonders an.
Der Verfasser hält die ideale Kunst für die einzige, die
dem genialen Menschen angemessen erscheint. Das Ideale
ist ihm dasjenige, was die Natur beabsichtigt hat und was
sie erreicht hätte, wäre sie nicht bei der Arbeit gestört
worden, wie bei der Entstehung des Krystalls das Nor-
male, Ideale — das Natürliche ist, das Nicht-Normale
aber das Gestörte, so beurtheilt er überhaupt den Ausdruck
aller Dinge. Gleich Spinoza ist ihm Realität und Voll-
kommenheit an einem Dinge dasselbe — je vollkommener
um so existenzfähiger. Ihm stehen z. B. die modernen
Maler, die nur für das verkrüppelte, Disharmonische,
Kleinliche, Mangelhafte in der Natur Interesfe haben,
außerhalb der Genialität. Sie lieben nicht die Natur
denn in dem geliebten Gegenstand sieht und preist man
doch das Schöne, während nur die Lieblosigkeit auf alle
Fehler achtet. Ls liegt sehr viel wahres und Ueberzeu-
gendes in diesen Ausführungen Türcks . . . Nur scheint
nur die Meinung, daß das Schöne und vollkommene immer
dasselbe sei, einseitig betrachtet, wozu das Vorbild Raffaels,
auf das der verf. fortlaufend hinweist, verführt hat. Auch
hätte ihn Rembrandt belehren können, daß der geniale
Künstler selbst das lieber: kann, was weder „schön" noch
„vollkommen" ist. Aber richtig für den Künstler ist unbe-
dingt: Genie ist Liebe. Der Dichter sagt ferner: Der
Menschheit Gerne ist der gesunde Menschenverstand. Auch
das sollten sich gewisse „Moderne" merken. G.
* Arnold Böcklin, das Spiel der Wellen.
Farbige Aquarell-Gravüre von Franz panfstaengl, München.
Unter den verschiedenen Vervielfältigungen, welche in
den letzten Jahren versuchten, Werke des großen Schweizers
in ihrem Farbenzauber wiederzugeben, dürfte das vorstehende
Blatt einen Ehrenplatz einnehmen. Nicht nur, daß eines
seiner größten Meisterwerke den Gegenstand bildet, — auch
die Ausführung kommt dem Original näher als andere
Blätter dieser Art. Der Aquarell-Gravüre ist möglich, was
die Lithographie bisher nicht lösen konnte: nämlich die
Tonfeinheit und Durchsichtigkeit von Luft und Wasser, das
Schimmern der pautfläche, die einen pauxtreiz in Böcklins
Bildern ausmachen, zu treffen. Das ist in diesem Blatt
auch gelungen. Es hat gegenüber den Troitzschen Litho-
graphien mit ihrer pärte eine Zartheit des Tons und der
Uebergänge, die wirklich böcklinisch sind und diese Publika-
tion als einen merkbaren Fortschritt auf diesem erst neuer-
dings so beliebten und noch so entwickelungsfähigen Gebiet
erscheinen lassen. — r.
* Künstler, Kunstschreiber und der gesunde
Menschenverstand von peinrich Deiters (Düsseldorf).
Verlag von Josef Seiling, München, (pr. o,25 Mk.-
Inhalt: ). Geschmack und Urtheil. 2. Die deutschen Künstler.
3. Die presse und das Publikum.
Kittel und Schurzfell! Kunst-Debatte in der
bayr. Abgeordneten-Kammer. Glanzlichter auf Münchener
Kunstpflege von Prof. Ehristof Roth, Bildhauer.
Verlag von Rob. Lutz, Stuttgart. (Mit Autotypien und
32 Seiten Tert).
* Ausgeführte Familien-Päuser. praktische Vor-
bilder in billigen bis mittleren Preislagen nebst Grund-
rissen, Beschreibungen und Kostenanschlägen, perausgegeben
von Erwin Großmann. (2. Lief.) Verlag von Otto
Maier (vollst, in -0 Lfgn. ü 2 Mk.)
* Kunstformen der Natur von Ernst Paeckel.
Lief. 2 (3 Mk., auch einzeln zu beziehen). Bibliographisches
Institut, Leipzig -899. (vgl. Besprechung in No. -6).
* Die Kunst unserer Zeit. Line Lhronik des
modernen Kunstlebens. Iahrg. -0. Liefgn. Vk und VIk
(ü 3 Mk. bezw. -- Mk.) Inhalt: Fr. Schaarschmidt, Bio-
graphie von Eduard von Gebhardt. Mit vielen Ab-
bildungen. Verlag von Franz panfstaengl, München-899.
* Photographie für Ma ler von Julius Raphaels,
(pr. -,50 Mk.) Verlag von Ld. Liesegang, Düsseldorf-899.
(vgl. Nr. ---).
 
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