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Die Kunst-Halle — 4.1898/​1899

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Nummer 10
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Preisausschreiben und Stiftungen
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Vom KUnstmarkt
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.63302#0183

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Nr. zo

Die Aunst - Halle

s57

Hardt in München H III. Preise. G. Rosenberger in
München-Sendling, peinrich pönich in Nieder-Panichen bei
Reichenberg i. B. und pugo Böttinger in Prag je 2 III.
Preise, p. Blankenburg in Lharlottenburg, Ernst Rich,
pauff in Dresden, Adalb. Niemeyer, Willy Mertel, M.
Schiestl und Leo Schnug in München, Aug. Braun in
Wangen im Allgäu, Alb. Konrad in Graz und Viktor
Lhuer in Paris je t HI- Preis.
* Ehemnitz. Der Stadtrath von Chemnitz wird dem-
nächst einen Wettbewerb deutscher Künstler für ein König
Albert-Museum ausschreiben.
* Dortmund. Air das Bismarck-Denkmal, das Stadt-
verordneter Gtto der Stadt schenken will, sind io Entwürfe ein-
gegangen. Der Entwurf des Bildhauers Wandschneid er,
Berlin-Charlottenburg, erhielt den ersten Preis; ihm ist auch
die Ausführung Übertrager! worden.
Vom Ikunstmarkt.
* Elberfeld. Lin zur Zeit im Museums-Verein
hier ausgestelltes Portrait des Fürsten Bismarck von F. von
Lenbach wurde von einer Anzahl hiesiger Kunstfreunde an-
gekauft und dem städtischen Museum zum Geschenk ge-
macht.
* New-Pork. Die Versteigerung einer Sammlung
großentheils moderner französischer Bilder, im Besitz
des Mr. Walter Richmond, durch die Firma Kirby u.
Eo. hat insofern besonderes Interesse als die Auktion, deren
Resultat die Summe von HH75OO Frks. war, nicht die
pälfte des von dem Besitzer für die Sammlung angelegten
Geldes gebracht hat. Die höchsten Preise wurden für fol-
gende Werke bezahlt: Corot, Aurora, 25000 Frks. —
Diaz, perbst im Walde, 38 000 Frks. — Fortuny, Arabische
Phantasieszene 37 500 Frks. — Corot, Pfad im Gebirge
D 500 Frks. — Corot, Seinemündung, ^8 250 Frks. —
I. Dupre, Aufziehendes Gewitter, 23 7 50 Frks. — Th.
Rousseau, Ebene bei Meudon, t? 500 Frks. — I. Dupre,
Der Morgen, ^5 500 Frks. — Daubigny, Abenddämmerung
tl250 Frks. — Fromentin, Araber zu Pferde, 7 750 Frks.
— Ziem, Kanal von Venedig, 9500 Frks. — Rosa Bon-
heur, Der Führer, 7 500 Frks. — Troyon, Weidendes Vieh
5 250 Frks.
* Die Künstler-Postkarte. Illustrirte Monats-
schrift mit Postkarten als Beilagen. Perausgeber Paul
pildebrandt. Januarheft t899 (50 Pf.) ist erschienen.
A. pildebrandt, Kunstverlag, Berlin ^V. 8.
* Kataloge. Katalag der Ausstellung modernen
Kunstgewerbes im Mährischen Museum zu Brünn.
Brünn, Verlag des Museums 1^99. — Katalog Nr. tos
von I. M. peberle (p. Lempertz Söhne), Köln a. Rh.:
Kunstgeschichte und Architektur.
Micderscdau.
* Franz Stuck, 30 Photogravuren nach Werken des
Künstlers, in eleganter Ledermappe. Franz panfstaengl
in München.
Die panfstaengl'sche Kunstanstalt, welche den Kunst-
freunden schon so viele erlesene Publikationen widmete
und durch ihre Prachtwerke von Feuerbach, Thoma, vor
allem Klinger sowie von den europäischen Gallerien in
Gravüre, Kohledruck, neuerdings auch in der Autotypie
längst an die Spitze der deutschen Kunstanstalten getreten
ist, hat ihren Ruf auch bei dieser neuen Ausgabe eines
Künstlerwerks gerechtfertigt. Die Ausstattung einschließ-
lich des gewählten Büttenpapiers ist sehr vornehm in ihrer
gesuchten Einfachheit, die Auswahl der Werke umfaßt in
sorgfältiger Sichtung vorwiegend neuere Bilder von Stuck,
welche größtenteils stupend wiedergegeben sind. Stuck ist
namentlich in Gravüre nicht leicht zu reproduziren, weil
seine Farbe fehlt; er bietet dazu durch seine durchtriebene
Verbindung satter Lokaltöne mit tief dunklen Gesammt-
und Untertönen für den photographischen Techniker
Schwierigkeiten, die der Laie sich kaum vorstellen kann.
Der Retoucheur muß hier oft zu den entgegengesetzten

Mitteln greifen, ohne doch aus dem Rahmen des Vorbildes
fallen zu dürfen. Und das ist in dem vorliegenden Werk
nicht in jedem Blatt, aber doch weitaus in der Mehrzahl
glänzend gelöst, wer die Originale kennt, den müssen
solche Wiedergaben wie die der „schaukelnden Mädchen",
der „spielenden Faune", der „Sommerlust", der „Sphynx"
vom „Kriege" u. A. verblüffen, weil in der geschicktesten
Wiedergabe der Lokal- wie Gesammt-Farbenstimmungen
Stuck meisterhaft übersetzt ist.
* Pans Sebast. Schmid's Lntwürfe für modernes
Kunsthandwerk, perausgegeben von p. S.' Schmid und Pub.
Köhler München. Verlag von Perm. Lukaschik (Franz'sche
Pofbuchhandlung.) München t8tz8 (pro Pest 2,25 Mk.).
Inhalt: I. Pest, Schreinerarbeiten und polzschnitzerei;
II. Pest, Schreinerarbeiten, Drechslerei und Metallver-
zierungen; III. Peft, Dekorative Bildhauerei, polzver-
zierungen, kirchl. Kunst; IV. peft, Malerei und zeichnerische
Verzierungen; V. peft, Edelmetall und Bronzearbeiten,
Kirchengeräthe.
* Das XIX. Jahrhundert in Wort und Bild.
Politische und Kultur-Geschichte von Pans Kraemer. Liefg.
22 (so Pf.). Berlin. Deutsches Verlagshaus Bong 6c Co.
* Kunst und Publikum. Rede zur Feier des Aller-
höchsten Geburtstages S. M. des Kaisers und Königs am
27. Januar t899 in der öffentl. Sitzung der K. Akademie
der Künste gehalten von Prof. Dr. p. von Tfchudi re.
(60 Pf.). Berlin. E. S. Mittler 6c Sohn, Kgl. Pofbuch-
handlung.
Der Amateur-Photograph.
* Koloriren von Photographien auf Stoffen.
Photographien auf Stoffen haben meistens die Bedingung
zu erfüllen, daß sie waschecht sein müssen. Man kann sich
dazu des in der Kattundruckerei verwendeten Verfahrens
bedienen, wonach man als Bindemittel für beliebige Pig-
mente Eiweiß benutzt, das nachher durch Dämpfen koagulirt
wird und die Farben auf der Faser befestigt. Man macht
zunächst in der Kälte eine Lösung von Wasser loo ocnn,
trockenes Eieralbumin HO Zr. Mit dieser Flüssigkeit kann
man beliebige Farben anreiben, z. B. Indigo, Preußisch
Blau, Chromgelb, Karmin, Alizarinlack (Krapplack) re.
Die auf Stoff hergestellte Photographie wird mit solchen
Albuminfarben kolorirt und getrocknet. Man wickelt das
farbige Bild dann in Flanell ein und befestigt es an dem
Deckel eines Kochtopfes, der zur pälfte bis Dreiviertel mit
Wasser gefüllt ist. Das Wasser wird bis zum Sieden er-
hitzt und darin 20 bis 30 Minuten erhalten. Das Eiweiß
ist dann durch die heißen Wasserdämpfe koagulirt (trockenes
Erhitzen auf too° koaguliert nicht) und befestigt die Farbe
waschecht auf der Faser. Ls muß allerdings bemerkt
werden, daß man Laugen beim waschen nicht verwenden
darf, vielmehr ist eine möglichst neutrale Seife wie z. B.
Gallseife zu empfehlen.
Ein anderes Verfahren zu gleichem Zweck beruht auf
der Bildung von Farblacken auf der Faser. Man verwendet
die Farbe mit einem Verdickungsmittel (Gummi) und mit
Tannin versetzt, an, indem man die Bildung eines Nieder-
schlages durch Lssigsäurezusatz verhindert. Die Essigsäure
wird dann durch Dämpfen verjagt. Man wendet dann z. B.
folgende Vorschrift an: peißes Gummiwasfer too 00m,
Tannin tv Zr; nach dem Lösen und Abkühlen fügt man
hinzu: Essigsäure 5 §r, Lösung von Methylenblau oder
einer anderen Anilinfarbe 3t eom. Für die Alizarinfarben
verwendet man als Beize die Acetate von Eisen, Thonerde
oder Chrom. Ein Beispiel für eine rothe Farbe bietet
Folgendes: Wasser too eow, Essigsäure 50 A, Alizarin-
lösung von HO°/o ts A, Olivenöl to A, Stärke t50
Man erhitzt zum Sieden, läßt abkühlen und fügt dann
hinzu: Aluminiumacetat von t2°L to A, Calciumacetat
von 90 L tO A. Man bringt die Farbe auf den Stoff und
dämpft dann.
(Phot, wochenbl. Dez. 98 nach Lullet. clu Lliotc»-6lud
und Lullet. Lrauh.)
* Rauchschwaches Magnesiumblitzxulver von
Charles penry. Der Verfasser verwendet ein Blitzpulver,
das aus Baryumsuperoryd und Magnefiumpulver besteht
 
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