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Die Kunst-Halle — 4.1898/​1899

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Nummer 12
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Kunst- und Künstlervereine
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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Technischer Briefwechsel
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.63302#0219

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Nr. s2

Die Aun st-Halle

s89

Ikunst- und Ikünstlervereine.
* Der Verein Berliner Künstler hat am 9. März
im Festsaale des Künstlerhauses einen Projektionsabend
des perrn Franz Goerke „Von Memel bis Gstende" ver-
anstaltet. Da der erste der „musikalisch-deklamatorischen
Abende" großen Beifall sand, werden diese Veranstaltungen
öfter wiederholt und hat man sich hierzu die Mitwirkung
erster Kunftkräste bereits gesichert.
* Kun st verein für die Rheinlands und West-
falen (Düffeldorf). Der Ausschuß des Kunstvereins für
die Rheinlande und Westfalen hat in seiner jüngsten Sitzung
das dem Maler Willy von Beckerath in Auftrag gegebene
Gemälde „Auferstehung" der neu erbauten evangelischen
Kirche zu Saargemünd als Geschenk überwiesen und zu
den Kosten der zu beiden Seiten des Pauptportals am
hiesigen Stadttheater projektirten Denkmäler für Karl
Immermann und Felix Mendelssohn-Bartholdy einen Bei-
trag von 2000 Mk. bewilligt. Irr derselben Sitzung wurde
der Ankauf der Kohlschein'schen Platte „Die Weinprobe"
nach dem in der Düsseldorfer Gallerie befindlicher: Gemälde
Pasenklevers beschlossen und ferner dem Kupferstecher Pro-
fessor Ernst Forberg die Herstellung einer Platte nach dem
Gemälde Terborch's „Der Brief" aus der Gallerie des
Buckingham-Palastes zu London übertragen. Die dies-
jährige Generalversammlung und Verloosung findet am
9. Oktober statt.
* Vom Münchener Kunstverein. In der außer-
ordentlichen Generalversammlung wurde beschlossen: „Ls
sollen die Räume des Kunstvereins ausgestaltet und ge-
schmackvoll eingerichtet werden, wozu jährlich 2000 Mark
dem Reservefonds zu entnehmen sind. In die Kommission
wurden gewählt Lenbach, Friedr. v. Thier sch, Stuck,
Bildhauer von Kramer, der I. Vereinsvorstand und ein
nach den Wahlen namhaft zu machendes Ausschußmitglied.
Lenbachs zweiter Antrag, Auslassung der Vereinsgallerie
betr. wurde, da eine Aenderung der Statuten hierdurch
nöthig, aus eine neue Generalversammlung vertagt. Aus
den Reden ist vor allem die Geschmacklosigkeit hervorzuheben,
mit der perr Vereinsvorstand Scheuer über die Kritik
loszieht. „Leeres Geschwätz und Geplapper" nennt der
perr die angeblich hetzerischen Kritiken in der angesehensten
presse. Auch Lenbach behauptete unter Anderem, die presse
habe theilweise ihr Möglichstes gethan, um die Künstler
auseinander zu bringen nnd das Publikum scheu und
apathisch zu machen. Line schwer zu beweisende Be-
hauptung! Besonderes Gewicht legen wir aus folgenden
Satz Lenbach's: Als er noch jung war, galt es als hohes
Ziel künstlerischen Ehrgeizes, ein Werk in den Kunstverein
zu bringen; nicht jede minderwerthige Skizze, nicht
jede Studie, jede „Schmieralie" brauchte ausgenommen zu
werden! — Sagt dies nicht gerade die Kritik? Ki 6uo
tsciuot iösm, nou est i6sin! — Bei der Generalversammlung
vom 6. Marz ging die Wahlliste der „Gruppe der Kollegen"
durch. V. O.
d
Vom Hrunstmarkt.
* Berlin. Der Verein Berliner Künstler hat,
wie früher schon mitgetheilt, in einem seiner Ausstellungs-
räume der deutschen Bildhauerkunst ein peim eingerichtet.
In dieser permanenten, wöchentlich wechselnden Ausstellung
plastischer Werke ist dem kunstliebenden Publikum Gelegenheit
geboten, Werke der Plastik, besonders der Salon-Plastik,
wie Bronzen, Terrakotten, Marmorbüsten, auch Gipsmodelle,
direkt von der pand des Künstlers zu erwerben. Gleich-
zeitig werden in Photographie-Albums, nach Gattungen
geordnet, Büsten, Grabdenkmäler u. s. w. Werke deutscher
Plastik, zur Besichtigung ausgelegt, so daß es ein Leichtes
ist, sich über den Bedarf und darüber, was individuell
gefällt, zu orientiren. Aber nicht nur der Privatmann,
sondern auch der pändler kann hier am bequemsten kaufen.
* Weimar. In den Ausstellungen des Thürin-
gischen Ausstellungsvereins bildender Künstler

wurden verkauft: Weichberger: Landschaft, Aquarell; M. v.
Baczko: 2 Landschaften, Gelgemälde; G. perrsurth:
2 Studienköpse, Aquarelle; L. v. Jordan: Parkeingang in
Blankenburg a. p., Gelgemälde; Nernst: 2 Genre-Bilder,
Gelgemälde; Frhr. L. v. Lschwege: perbstlandschaft, Gel-
gemälde; L. pammer: Klosterinneres, Gelgemälde.
* Stuttgart. Das vor Kurzem in einer Berliner
Kunsthandlung gezeigte neue große Gemälde von Fritz
von Uhde, „Das hl. Abendmahl" wurde aus der hiesigen
Ausstellung der Münchener „Sezession" soeben für 25000
Mark von der Kgl. Staatsgallerie erworben.
Rücderscdau.
* Das Künstler buch. Line kleine ausgewählte
Reihe von Künstlermonographien von Franz Permann
Meißner, Band II Max Klinger. Verlag von Schuster
do Löffler, Berlin ^899. (Preis gebunden Mk. 3.)
Das Karl Frey gewidmete Büchlein F. p. Meißners
beruht auf einer sehr intimen Kenntniß des Lebens und
Schaffens Klinger's, ist schwungvoll geschrieben, ausreichend
gut illustrirt und wird auch seiner hübschen Ausstattung,
seines billigen Preises wegen einen starken Interessenten-
kreis finden.
* Moderne wohn- und Zinshäuser. Line
Sammlung von Vorlagen ausgesührter und mustergiltiger
Bauten, perausgegeben von L. Beisbarth und I.Früh.
Ravensburg, Verlag von Gtto Maier. (Lief, ich Voll-
ständig in Lsgn. ä 2.50 Mk.
* Maier's Karte von Deutschland und den an-
grenzenden Ländern für Reise und Komptoir. II. Ausl.
Verlag von Gtto Maier, Ravensburg.
* Dekorations-Motive der Malerzeitung (Nr. 7H.)
Verlag von Iüstel 6c Göttel, Leipzig.
Tecdniscder Nriekwecdsel.
* R- Stettin. Allerdings schon wiederholt beant-
wortet. Die künstlichen rothen Zinnober sind für
künstlerische Zwecke durchaus nicht verwendbar; sie bestehen
aus schlechten Rohstoffen, die mit Losin oder Fuchsin oder
anilinartigen Stoffen aufgesärbt werden. Auch die sog.
Brillant-Zinnober sind nicht empfehlenswerth, da sie
Losin enthalten.
* 5. 5., Frl. A. ff., Zwei Dilettanten in Meißen,
wir empfehlen, ausgenommen für Temperamalerei, die
sog. reinen Kreideleinen nicht; in diese schlagen die
Gelfarben zu stark ein, auch brechen diese Leinen sehr
leicht und die Kreideschicht bröckelt häufig ab. Die besten
Nalleinen sind möglichst dünne, reichlich mit Gel grundirte
Leinen von recht festem dichten Gewebe, nach dem Grundiren
abgeschliffen. Die belgischen Leinen taugen, weil sie zu
viel Grundirung haben, allerdings nicht viel.
q-
Der Amateur-Vhotograpl).
* Umwandlung des Tons der blauen Licht-
pausen. Daß die blausauren Lisenpaxiere, wie A.porsley-
pinton meint, immer mehr bei den Amateurphotograxhen
in Aufnahme kommen würden, wenn allgemein bekannt
wäre, wie viel verschiedene Töne man durch nachträgliches
Behandeln der farbigen Drucke erhalten kann. Lin grünes
Bild erhält man durch Eintauchen in:

Schwefelsäure. t «em
Wasser.lsoo »
Lin violettes Bild mittelst:
Lsfigfaurem Blei. so §
Wasser.200 eem
 
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