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Die Kunst-Halle — 4.1898/​1899

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Nummer 18
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Persönliches
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Kunst- und Künstlervereine
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Preisausschreiben und Stiftungen
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28^

DieAunst-L)alle

Nr. (8

?ersönizcde5.
* Prof. Karl Begas bat sein Lehramt an der Kunst-
akademie zu Kassel ausgegeben, um in Berlin sein ständiges
Atelier zu haben.
* Auszeichnungen. Die Königin von England hat
den Naler Alma Tadema in den Adelsstand erhoben. —
Dem elsässischen Naler Rieder und dem ungarischen Naler
Laszlo, der in dem diesjähriger: Pariser Salon ein Porträt
des deutschen Reichskanzlers Fürsten zu Dohenlohe-Schillings-
fürst ausgestellt hat, sind Medaillen zweiter Klasse
zuerkannt worden.
* Gestorben: In Leipzig der Historienmaler Lorenz
Glasen (geb. x8;2 in Düsseldorf). Der Künstler war auch
literarisch thätig. — In Frankfurt a. M. der Maler Franz
Mitteldorf, 32 Jahre alt. — In Brüssel der Karri-
katurenzeichner Am and. Don Geburt Franzose, war sein
wahrer Name Josef Dache; seit mehr denn 25 Jahren
hatte er sich in Brüssel niedergelassen. Sehr begabt und
geistvoll führte er mit Meisterschaft Bleistift und pinsel.
Seine Karrikaturen zeichneten sich durch Schärfe, treffenden
Witz und muntere Laune aus. Auch als Porträtmaler
und Maler war Amand geschätzt.
* Nekrolog. Im Anschluß an die Meldung des
Todes der französischen Thiermalerin Rosa Bonheur (vgl.
Nr. ;?) lassen wir noch Einiges über die Künstlerin folgen.
Berühmt wurde sie erst durch ihre x8H8 gemalte „Rinder-
heerde in Tantal", und dieser Ruhm wuchs in Folge ihrer
beiden Gemälde: „Die Pflugochsen von Nivernois" und
vor Allem „pariser Pferdemarkt", zu dem sie lange Zeit,
als Mann verkleidet, Studien mitten unter den Pferde-
knechten gemacht batte. Nachdem sie sich in letzter Zeit
von den Ausstellungen fern gehalten, erschien sie wieder
im diesjährigen Salon mit einer prächtigen Thierszene,
mit der sie ihre Meisterschaft behaupten konnte, wie
wenige verstand sie, nur etwa von T. Troyon übertroffen,
der Charakteristik von Rind und Pferd einen hohen künst-
lerischen Reiz zu geben. Dabei war aber diese große
Künstlerin von seltener Bescheidenheit, wie aus einem
Briefe hervorgeht, den sie noch in ihren letzten Tagen
an den Präsidenten der pariser Kunstlergenossenschaft richtete
und worin sie die ihr zugedachte Lhrenmedaille ablehnte
mit den Worten: „Ts wäre lächerlich, wenn das kleine
Bild, welches ich dieses Jahr- ausgestellt habe, eine so
große Anerkennung erhalten sollte." Die Verstorbene scheint
sich bis zuletzt mit künstlerischen Ideen für die Zukunft
getragen zu haben.
IZunri- uiul Hüimlerverelne.
* Berlin. Aus dem im Fürstenhaus zu Weimar
befindlichen sogen. „Thrensaal" des Großherzogs Karl
Alexander ist die Ausstellung der Weimarer Kunst-
schule im Künstlerhaus, Bellevuestr. 3, wieder um einige
vortreffliche Arbeiten vermehrt worden, von denen besonders
das Gemälde „Iohannisfeuer" vom Grafen Darrach
hervorgehoben zu werden verdient. Line weitere höchst
beachtenswerthe Bereicherung hat die Ausstellung durch zwei
Zeichnungen des jetzt 2x jährigen Weimarer Malers T. A.
Brendel, des Sohnes des berühmten Schafmalers und pathen
des Großherzogs, „weiblicher Studienkopf" und „Selbst-
porträt" erfahren. Diese beiden Arbeiten zeigen eine Auf-
fassung und Durchführung, ein Können, das außerordentlich
viel verspricht. Kaum minder gut ist das von derselben
jugendlichen pand herrührende, sehr feingestimmte Pastell
„Frühlingslandschaft".
* Charlotten bürg. Don der Berliner „Sezession",
t- Im vorigen Monat schrieb — wir wiederholen Be-
kanntes — Lxz. von Menzel: „Zu meinemBefremden
ist mir bekannt geworden, daß Arbeiten von meiner pand
bestimmt seien zur diesjährigen Ausstellung in de:: Räumen
der Sezessionisten rc." Lr wollte damit offenbar die Gesell-
schaft dieser perren von sich fernhalten. 2. Der Vorstand
der „Sezession" wies alsdann nacb, daß Derr von Menzel

auf eine am 25. April schriftlich vorgetragene demütbige
Bitte „gegen etwaige Bewilligungen seitens Besitzer" that-
chchlich nichts einzuwenden hatte. 3. Derr von Menzel be-
stätigte das, ^erklärte aber, jene Bewilligung in einem An-
stande der „Zerstreuung", also unabsichtlich, gegeben zu
habe, ;ein einmal gegebenes Wort indes nicht zurücknehmen
zu wollen. Der Ausdruck des „Befremdens" wird aber
von dem alten Derrn keineswegs revozirt. -x. Der Vor-
stand erwiderte hierauf endlich, von einer im Zustande seniler
Willensschwäche gegebenen Lrlaubniß keinen Gebrauch
machen zu können. — Bis dahin verlief Alles klar, logisch^,
anständig. Allein die Sache schien zugleich erledigt zu sein.
Trotzdem erließ der Vorstand plötzlich nachträglich die Er-
klärung: wir freuen uns, mittheilen zu können, daß alle
Mißverständnisses?) zwischen Lxz. von Menzel und der Berliner
„Sezession" beseitigt sind, so daß nichts mehr der Ausstellung
der Werke des Meisters entgegensteht. Von heute ab werden
die Werke Menzels . . . unsere Ausstellung zieren." In der
Lhat Oikkicüs es: sullram non soi'iböi'ö.
* München. Aus der Ausstellung der „Sezession".
Liner „Anregung" des bayrischen Kultusministeriums
folgend, hat Max Slevogt seine „Danas" aus dem Se-
zessionsgebäude selbst entfernt. Man hat ihm anheimgegeben,
etwas Anderes an die leere Stelle zu hängen.
?reisausscdrewungen unä Stiftungen.
* Berlin. Für deutsche Künstler und Kunsthand-
werker sind von der Firma Jünger L Gebhardt, Par-
fümerie - Fabrik, hier, folgende Preisausschreiben erlassen
worden, x. Entwurf zu einem Plakat für „Veilchenduft".
Text: „Veilchen Kaiser Wilhelm ll." Lin deutscher Blu-
menduft. Jünger L Gebhardt, Berlin. Termin: x. Sep-
tember t899- — 2. Entwurf zu einem Plakat für Lanolin-
Creme - Erzeugnisse der Firma Jünger & Gebhardt. Das
Plakat soll 57 crn hoch, H8V2 om breit sein. Die Entwürfe
müssen in natürlicher Größe, farbig und zur Reproduktion
fertig ausgeführt sein. Termin: t.5. September ;899. Je
drei Preise von 500, 300 und 200 Mk. (Näheres durch
die Geschäftsstelle des Vereins für deutsches Kunst-
gewerbe in Berlin, Bellevuestr. 3.)
* Berlin. Die Deutsche Plakat-Ausstellung,
Leipzigerstr. 97, verlangt Entwürfe zu Dx-libris. Termin:
x. August t.899.
* Breslau. Für die Ausstellung schlesischen Kunst-
gewerbes, welche der Breslauer Kunstgewerbeverein in
Verbindung mit der Direktion des Schlesischen Museums
für Kunstgewerbe und Alterthümer in Breslau anläßlich
der im November dieses Jahres stattfindenden Eröffnung
dieses Museums und in dessen Räumen veranstaltet, ist
ein künstlerisch ausgeführtes Plakat auf dem Wege einen
beschränkten Konkurrenz ausgeschrieben. Berechtigt zur
Konkurrenz sind nur schlesische Künstler, d. h. Künstler,
die in der Provinz Schlesien geboren oder thätig sind.
Der preisgekrönte Entwurf wird mit 300 Mk. angekauft.
Termin: 20. Juli ^899. Näheres zu erfahren im schle-
sischen Museum für Kunstgewerbe und Alterthümer, Bres-
lau, Grauxenftr. xxa.
* Berlin. (Verspätet.) Das Preisausschreiben zur
Gewinnung von Entwürfen für eine Laufmedaille oder
Plakette vom 26. September ;898 hat eine lebhafte Be-
theiligung der Künstler hervorgerufen. Ls find xoo Ent-
würfe eingegangen, von denen mehrere die gestellte Auf-
gabe in befriedigender weise gelöst haben. Folgende Preise
sind zuerkannt worden, k. Preis: Rudolf Bosselt, Frank-
furt a. M., kl. Preis: Georges Morin, Berlin, und Adolf
Amberg, Lharlottenburg, DI. Preis: Meinhard Jacoby,
Grünewald, Gomanski, Berlin und Lmil Lorff, Berlin.
Frankfurt a. M. Das vom Deutschvölkischen Verein
„Gdin" erlassene Preisausschreiben für Entwürfe von
nationalen Postkarten hatte folgendes Lrgebniß: Gskar
Rosenberg (München-Sendling) erhielt den ersten und
den zweiten Preis (t.50 Mk. und xoo Mk.). Den dritten
Preis (50 Mk.) erwarb Karl Dermannes München).
Line Anzahl Entwürfe wurde zum Ankauf empfohlen.
 
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