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Die Kunst-Halle — 4.1898/​1899

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Nummer 23
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.63302#0417

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Nr. 23

Die Aunst-Halle

365

„Wohlbefinden",(Nachbestellung); v.Bernuth, „Gebirgsbach",
Brandts, „Ital. Architektur"; D. Israel, „Duett", sämmtlich
Oelgemälde. L. Breitbach, „Peter Plank", Aquarell;
Ls. Rettig, „Tom der Reimer", Aquarell; Ls. Bohrdt,
„Lsumoreske", Radirung; A. Stehle, „Erinnerung", Plastik;
Rasmussen, „Römische Tänzerin", Plastik; M. Liebmann,
„Mädchenkoxf", Radirung; A. Krüger, „Lorenzo di Tredi",
Radirung; I. pleßner, „Bär", Plastik.
* Berlin. Die Kgl. Nation al-Ga!lerie erwarb
von Prof. wilh. Trübner, Frankfurt a. M., jenes auf
vielen Ausstellungen gesehene kleine ältere Gemälde, ein
Interieur mit einer Dame, die starr auf ihrem Sopha
fitzt. Ls ist hier jener schlichte Realismus, jener behag-
liche, etwas spießbürgerliche Zug, aber auch feingedämpfte
Kolorismus zu finden, die vor Leibl bereits durch die
Werke des Belgo-Parisers Alfr. Stevens in die Genre-
malerei eingeführt wurden.
* München. Aus der „Sezessions-Ausstellung"
wird der Ankauf des Gemäldes von Paul Lsöcker „Ave
Maria" für die Sammlung der Kgl. Neuen Pinakothek
gemeldet.
* Paris. Baronin Nathaniel v. Rothschild hat die
hiesiger: Kunstsammlungen letztwillig bedacht. Der Louvre
erhält namentlich das beste Gemälde ihrer Sammlung, das
„Milchmädchen", von Grenze, das bis üooyoo Franks
geschätzt wird, und das würdige Gegenstück des „Zer-
brochenen Kruges" desselben Meisters bildet; er erhält
ferner zwölf italienische Werke der Frührenaissance, be-
sonders von Botticelli. Ebenso zwanzig Seestücke von
Iacquemart. Das (städtische) Musse Tarnavalet erhält
das Bildniß der Frau Geoffrin, Beschützerin der franzö-
sischen Akademie im vorigen Jahrhundert, von Nattier,
sowie das Bildniß der Frau des Revolutionshelden Tamille
Desmoulins, von Boilly. Das Musse Lluny erhält die
ganz einzige, mit vieler Mühe aufgebrachte Sammlung
alter Kästchen.
Wclmrckau.
* Bilderbogen für Schule und Lsaus. Lseft 3
lBogen 5t—75). Verlag der Gesellschaft für verviel-
fältigende Kunst in Wien. I899. — Dieses Unternehmen
zielt auf nichts weniger als auf eine Reformation des
Unterrichtswesens, namentlich in den unteren und mittleren
Klassen, indem es sich die Aufgabe stellt, der: gejammten
Lehrstoff in lebensvolle anschauliche Bilder umzusetzen,
durch die den abstrakten Erklärungen im Worte erst der
wahre Rückhalt und die nöthige Vertiefung gegeben wird.
Und andererseits ist in diesen Bilderwerken, welche von
anerkannten Künstlern geschaffen sind, ein Same nieder-
gelegt, der in den empfänglichen Seelen der Kinder fest-
gehalten, eine reine ästhetische und Gemüths-Kultur er-
möglichen soll. Aber nicht nur in der Schule, auch im
Pause, in der Familie soll dieser Kunstschatz seine segens-
reiche Wirksamkeit entfalten. Die „Gesellschaft für verviel-
fältigende Kunst", welche sich bei der Schaffung dieses
Werkes der mannigfachen Unterstützung des k. k. Ministe-
riums für Kultus und Unterricht erfreut, darf sich mit
Stolz bewußt sein, damit einen weg eingeschlagen zu
haben, der noch niemals mit solcher Energie und metho-
dischen Konzentration betreten wurde. Die dritte Lieferung
erweist im vergleiche mit den beiden ersten, daß die
Künstler sich immer mehr in die geforderte Ausdrucksweife
hineingearbeitet haben. Ls finden sich hier wahrhaft
klassische Beispiele einer edlen und gemüthvollen Volks-
kunst. Nach den Gegenständen überwiegen diesmal in be-
sonderer weise die Darstellungen aus der Geschichte, wir
werden in das Innere einer romanischen Stadt eingeführt
und sehen sich das Leben in paus und Burg der gothischen
Zeit entfalten. Blätter Paßmanns und Schwaigers führen
mittelalterliches Straßenleben und Volks- und Lagertreiben
zur Zeit Maximilians I. vor Augen. Aus den späteren
Zeiten wollen wir das von Urban und Lefler gezeichnete
Blatt „Stadt- und Landleben zur Zeit des dreißigjährigen
Krieges" und die Zeichnungen V. Friedrichs zum dreißig-
ährijgen Krieg erwähnen. Doch auch andere Gebiete sind

vertreten. Die „Bilderbogen" kosten pro Blatt schwarz
10 pfg-, farbig 20 Pfg. — und erscheinen außerdem eine
Luxus-Ausgabe auf Japan-Papier (^8 : 62 om), mit eigen-
händiger Namensfertigung der Künstler, Preis pro Serie
von 25 Bogen in eleganter Mappe Mk. ioo.—, eine Lieb-
Haber-Ausgabe in Mappe Mk. 10.— und eine Volks-Aus-
gabe in Umschlag Mk. 3.—.
* Musik-Lexikon von Dr. pugo Riemann.
Fünfte gänzlich umgearbeitete und mit den neuesten
Ergebnissen der musikalischen Forschung und Kunstlehre in
Einklang gebrachte Auflage. Liefgn. 3—; 2. (pr. ä 50 Pf.)
Leipzig, Max pesfes Verlag. 1899.
Das durch seine Brauchbarkeit allgemein geschätzte und
beliebte Riemannsche Lexikon der Musik sei allen den-
jenigen unserer Leser angelegentlichst empfohlen, die zu
dieser verwöhnteren Schwesterkunst in einem freundlichen
verhältniß stehen und sich öfters gern Aufschluß über die
verschiedenartigen Fragen der musikalischen Forschung und
Musiklehre verschaffen wollen. Die vorliegenden peste
3—12 umfassen die Buchstaben B bis M; das Ganze ist
auf 20 Lieferungen berechnet.
* Georg pirths Formen-Schatz. Line (Duelle
der Belehrung und Anregung für Künstler und Gewerbe-
treibende. 23. Iahrg. peste VI und VII ä Mk. i.—.
München, G. pirths Kunstverlag 1899.
* Kleiner Führer durch das Nordböhmische Gewerbe-
museum in Reichenberg. Mit Autotypien. (Pr. 1.5 Kr.)
Reichenberg i. B. Selbstverlag des Museums. 1899.
* Sogenannte Kunstkritik von L. w. Bredt.
16 S. in ;60 50 Pf.) Kommissions-Verlag von Seitz
L Schauer, München I899. — Auch ein Beitrag zu den
heute nachgrade üblichen Anklagen wider die Kunstkritiker,
in Briefform. Der unbekannte Autor versucht es zur
Abwechslung einmal mit Ironie und kleinen Sticheleien,
leider mit so dürftiger Sachlichkeit, daß der an und für
sich gewiß sehr löblichen Sache mit diesem Briefe an den
„lieben Freund" herzlich wenig gedient sein wird.
ver Ma«eul-?lmoglapft.
* Zum Pigmentdruck. Die größte Schwierigkeit
beim Pigmentdruck macht der doppelte Uebertrag, und zwar
deshalb, weil sich bei demselben häufig das Doppelt-Ueber-
tragungspapier mit dem entwickelten Bilde nicht oder nur
unvollständig von dem Entwicklungspapier ablöst. Diesem
Uebelstande ist dadurch sicher vorzubeugen, daß man das
Entwicklungspapier (Wachspapier) vor dem Gebrauch mit
einer Wachslösung (etwa 100 Benzin, 2 A gelbes wachs,
2 A Dammarharz) durch Verreiberi mit einem weichen Tuch
(Flanell) leicht überzieht und insbesondere schon gebrauchtes
Entwicklungspapier verwendet. Um nicht mit neuem Papier
arbeiten zu müssen, empfiehlt es sich, sogar das mit Wachs-
lösung überzogene Entwicklungspapier auf eine Ebonit-
oder Glasplatte aufzuquetschen und erst dann zu verwenden,
wenn es nach dem Trocknen tadellos abgesprungen ist.
Line unangenehme Beigabe für den Amateur, der sich mit
Kohledruck beschäftigt, ist es auch, daß er, um ein sicheres
Arbeiten zu ermöglichen, gezwungen ist, seine Negative mit
einem Sicherheitsrand von Papier oder Farbe zu umgeben.
Diese Unannehmlichkeit, welche noch dazu häufig zu einer
Beschmutzung der Negative führt, wird dadurch vermieden,
daß man einen Pappdeckel in der ungefähren Dicke einer
photographischen Platte mit einem Ausschnitt in der Größe
des zu verwendenden Plattenformats versieht und leicht
überstehend über den Ausschnitt rings herum Streifen
schwarzen Papiers klebt. Beim Einlegen des Negativs in
den Ausschnitt bildet dann der überstehende Paxierstreifen
den Sicherheitsrand. (Phot. Rnndjch. VII. 99.)

s Schwarzer Mattlack.
Wasser.100 vorn
Borax. 1.5 A
Schellack.30 „
Glycerin. 15 „
Man löse unter Erwärmung und füge dann hinzu:
Anilinschwarz .60 A
(Lsg.-Amat. Phot. VIII. 99 nach British Iourn. of Phot.)
 
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