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schafters Jules DuprG im Auftrage eiues Kunstfreundes
fertigen. Beide Werke kommen in der Gallerie der Büsten
jenes Schlosses zur Aufstellung.
Kunst- uns Künstlervereine.
* verein Berliner Künstler. Im Künstlerbause
Bellevuestr. 3 wurde am Pfingstsonntag die kl. Serie der
Ausstellung von Werken der Weimarer Schule, welche
bis zum t6. Juni geöffnet bleiben wird, dem Publikum
zuerst zugänglich gemacht. Gleichzeitig sind die für das
Reichstagsgebäude von Franz Stuck gemalten, in letzter
Zeit vielbesprochenen zwei Wandfriese im Pauptsaal des
Künstlerhauses zur Besichtigung gelangt, um daselbst längere
Zeit zu verbleiben. Neben diesen haben noch zahlreiche
hervorragende Werke hiesiger und auswärtiger Weister Platz
gefunden und bietet die Ausstellung des Vereins jetzt trotz
der vorgerückten Zeit ein sehr beachtenswertstes Ganzes. —
Die Bildhauer-Vereinigung des Vereins erläßt mit Be-
zug auf das wiederholt von ihr öffentlich berührte Thema der
fabrikmäßigen Perstellung vdn Denkmälern eine neue
Kundgebung. Sie führt richtig aus, daß nur ein dem Zweck
entsprechendes, der Mertlichkeit cMgepaßtes Werk eine wirk-
liche Zierde des Platzes, eine künstlerische Ehrung dessen
sein kann, den ein Standbild harstellt. Ls ist doch un-
zweifelhaft ein trauriges Bewußtsein, eine kleinliche Ver-
schönerung, ein Werk aufgestellt zu haben, das als Markt-
waare in derselben Art überall zu sehen ist. wie natürlich
ist es, daß der Wanderer vorübergeht, ohne stehen zu bleiben,
mit dem Gedanken: Schon oft gesehen! Alle Diejenigen
aber, welche im Begriffe sind, ein plastisches Kunstwerk
entstehen lassen zu wollen, Komitss, Behörden, Privatleute,
sie haben unzweifelhaft immer die beste Absicht, nur zu oft
fehlt ihnen der richtige weg zur Erreichung von Besserem.
Deshalb hat die Bildhauer-Vereinigung die Vermittlerrolle
zwischen Austraggeber und Künstler übernommen und die
Lrtheilung von Rath an diejenigen, welche ein Kunstwerk
errichten wollen. Wünschenswerth wäre es daher, wenn
die des Raths Bedürftigen in einsichtsvoller Weise sich an
die Leitung der Bildhauer-Vereinigung wendeten mit Be-
kanntgebung ihrer Wünsche, woraufhin die Vereinigung
ihnen aus der Reihe der Künstler mit Entwürfen und Rath-
schlägen zur Erreichung ihres Zweckes behilflich sein würde.
Alle derartigen Anfragen sind an das Künstlerhaus Berlin,
Bellevuestr. 3, zu Bänden der Bildhauer-Vereinigung zu
richten.
* Berliner Sezession, von den alten Meistern, deren
Werke aus Privatbesitz von der „Sezession" zur Ausstellung
gelangten, sieht sich Ad. v. Menzel zu folgender Erklärung
veranlaßt: „Zu meinem Befremden ist mir bekannt geworden/
daß Arbeiten von meiner pand bestimmt seien, zur dies-
jährigen Ausstellung in den Räumer: der Sezessioniften zur'Er-
scheinung gebracht zu werden. Nachrichten gegenüber, wie
sie in mehreren hiesigen Blättern bereits enthalten sein
sollen, erkläre ich hiermit, daß aus meinem Besitz nichts
dergleichen nach dorthin gelangt ist. was sich etwa doch
s. Zt. von meiner pand in gedachter Spezialausstellung
vorfinden sollte, könnte ohne mein Wissen nur aus Privat-
besitz erlangt sein. Berlin, im Mai t899- Ad. v. Menzel."
Dieser bündigen Auslassung gegenüber glaubt der Vor-
stand der „Sezession" sich wie folgt rechtfertigen zu dürfen:
„Am 25. April 1.899 haben wir an Se. Exzellenz die
schriftliche Bitte gerichtet, uns die Ausstellung von sechs
namentlich aufgeführten, im Privatbesitz befindlichen Werken
seiner pand zu gestatten. Darauf hat Seine Exzellenz am
27. April Zusage durch folgende, eigenhändig geschriebene
Worte ertheilt: „Gegen etwaige Bewilligungen Seitens Be-
sitzer wende ich nichts ein. Menzel." Sonach ist Seine
Exzellenz deutlich erklärt worden, daß und welche Werke
von ihm bei uns zur Ausstellung gelangen sollten und er
hat in unzweideutiger weise seine Zustimmung gegeben.
Gb ihm der Vorfall aus dem Gedächtniß entschwunden ist
oder aus welcher anderen Veranlassung er jetzt, ohne vor-
herige Mittheilung an uns, nachträglich die Erklärung er-
lassen hat, daß bei uns „nur ohne sein wissen" Werke
seiner pand zur Ausstellung gelangen könnten, wollen wir
nicht untersuchen. Jedenfalls liegt in der Erklärung Sr.
Exzellenz eine Unrichtigkeit vor. wir erwarten von der
Nr. (7
Loyalität Sr. Exzellenz, daß er den durchaus unberechtigten
Vorwurf, den er uns gemacht hat, ebenso öffentlich, 'wie er
ihn erhoben, auch zurückziehen wird. Bis dahin werden
wir die uns mit seiner Zustimmung vom 27. April über-
sandten Bilder zurückstellen."
Inzwischen bestätigte Menzel die ihm in Folge „Zer-
streuung" ganz aus dem Gedächtniß gekommene Be-
willigung, die —nach seiner obigen Erklärung zu urtheilen
— auch nur im Momente der „Zerstreuung" gegeben
wurde. Und die „Sezession" konnte daher schließlich, um
sich aus dieser für^ sie peinlichen Affäre mit' Anstand zu
ziehen, nur auf die Mitwirkung des Altmeisters verzichten.
* Liegnitzer Kunstverein. Die vor Kurzem be-
endete große Frühjahrs-Ausstellung war von rund 9000
Personen besucht worden. Der Katalog wies 835 Nummern
auf, von denen 562 auf Gemälde uud Arbeiten der Griffel-
kunst, die übrigen auf das moderne Knnstgewerbe ent-
fielen. verkauft wurden 25 Melgemälde und Aquarelle,
forme 7 Radirungen und Lithographien im Gesammtwerthe
vor: über 7300 Mark, außerdem eine Anzahl kunstgewerb-
licher Gegenstände. Folgende Bilder gingen in Privat-
tiber: Poffmann-Fallersleben „verlassen", Pans Glde „perbst-
waldstimmung", Max Pietschmann „Beleuchtungsstudie",
Gtto Kbbelohde „Motiv bei Marburg", Prof. Philipp Franck
„Vorfrühling", Earl Piepho „Landschaft bei keranziehendem
Gewitter", Pans völcker „Frühling in Venedig", p. von
Le Suire „Blick aus meinem Atelier", p. F. Gunther-
Meltzer „Irr der Eampagna", Ielka Rosen „Frühlings-
gefühle", Julie Wolf-Thorn „Mädchenkopf", Adele von
Finck „Abend auf der Lagune", Anna von Wietersheim
„Ehrysanthemen", Günther-Naumburg „Thorthurm in
Tangermünde", Earl Böfsenroth „Isarthal", Wilhelm
Bröker „Im Walde", „Am Abend", Eugenie Dillmann
„Frühling", M. Mietzner „Küste von Norwegen", Th.
Blache „Mondaufgang", „perbstlandschaft", Elise Normann
„Neckerei", Lisa Scherer „Birken im perbst", Küster „Pafen
von Wismar", „Krahnthor (Danzig)."
In der letzten Sitzung des Vorstands des Kunstvereins
wurde Landgerichtsrath Koßmann zum Vorsitzenden und
Fabrikbesitzer Wunder zu dessen Stellvertreter gewählt.
Ls wurde ferner beschlossen, im perbst eine Ausstellung
von Alterthümern zu veranstalten.
* Das Mährische Gewerbe-Museum in Brünn
(Direktor Julius Leisching( hat seinen Jahresbericht für 1898
ausgegeben. Durch Neuerwerbungen, von denen ein Theil
auf die neugeordnete keramische Abtheilung entfiel, sind u. a.
in den Besitz des Museums gelangt: Alt-Wiener Porzellan,
politscher und mährische Bauernfayencen, Gläser und Glas-
bilder, eine ganze Bauernstube, Gold und Silberstickereien,
zwei reich bemalte Pergamentblätter aus dem 1.6. Iahrh. mit
den Bildnissen Maximilians ll. und Rudolfs H., italienische
und englische Bucheinbände des 16., bezw. t8. Iahrh.,
Elfenbeinschnitzereien, Schmiedeeisenarbeiten, an modernen
Arbeiten namentlich vorzügliche französische Plaquetten.
Die Direktion hat das Jahr des 25jährigen Bestehens des
Museums u. a. durch eine gut besuchte Buchausstellung ge-
feiert, deren umfangreicher Katalog eine wissenschaftliche
Leistung von Bedeutung ist. Die dem Museum angegliederte
Abtheilung zur technischen Förderung des Kleingewerbes
hatte sich eines Ausschwungs zu erfreuen.
?rel;aur;cvrelben.
* Berlin. Prof. Ludwig Dettmann hat in der
engeren Konkurrenz um die Wandgemälde für den Rath-
hau s f a a l inAlt 0 na den ersten Preis erhalten. Bei dem
früheren Preisausschreiben, dessen Ergebnisse im Winter in
der Kunstakademie ausgestellt waren, hatte die Jury Dett-
mann nur an zweiter Stelle ausgezeichnet. Die Entwürfe
dieses zweiten Preisausschreibens sind von heute ab in der
großen Kunstausstellung allgemein zugänglich^ ebenso die
Modelle zu einer Taufmedaille, die auf Anlaß des Kultus-
ministeriums eingegangen sind und endlich die Ergebnisse
einer engeren Konkurrenz um ein Denkmal des Großen
Kurfürsten für Minden i. w. Die Ausführung erhielt
w. Paverkamp, Berlin.
* Lhemnitz. Zur Erlangung von Entwürfen für
die Erbauung eines König Albert-Museums schreibt der
Die Aunst-Halle
schafters Jules DuprG im Auftrage eiues Kunstfreundes
fertigen. Beide Werke kommen in der Gallerie der Büsten
jenes Schlosses zur Aufstellung.
Kunst- uns Künstlervereine.
* verein Berliner Künstler. Im Künstlerbause
Bellevuestr. 3 wurde am Pfingstsonntag die kl. Serie der
Ausstellung von Werken der Weimarer Schule, welche
bis zum t6. Juni geöffnet bleiben wird, dem Publikum
zuerst zugänglich gemacht. Gleichzeitig sind die für das
Reichstagsgebäude von Franz Stuck gemalten, in letzter
Zeit vielbesprochenen zwei Wandfriese im Pauptsaal des
Künstlerhauses zur Besichtigung gelangt, um daselbst längere
Zeit zu verbleiben. Neben diesen haben noch zahlreiche
hervorragende Werke hiesiger und auswärtiger Weister Platz
gefunden und bietet die Ausstellung des Vereins jetzt trotz
der vorgerückten Zeit ein sehr beachtenswertstes Ganzes. —
Die Bildhauer-Vereinigung des Vereins erläßt mit Be-
zug auf das wiederholt von ihr öffentlich berührte Thema der
fabrikmäßigen Perstellung vdn Denkmälern eine neue
Kundgebung. Sie führt richtig aus, daß nur ein dem Zweck
entsprechendes, der Mertlichkeit cMgepaßtes Werk eine wirk-
liche Zierde des Platzes, eine künstlerische Ehrung dessen
sein kann, den ein Standbild harstellt. Ls ist doch un-
zweifelhaft ein trauriges Bewußtsein, eine kleinliche Ver-
schönerung, ein Werk aufgestellt zu haben, das als Markt-
waare in derselben Art überall zu sehen ist. wie natürlich
ist es, daß der Wanderer vorübergeht, ohne stehen zu bleiben,
mit dem Gedanken: Schon oft gesehen! Alle Diejenigen
aber, welche im Begriffe sind, ein plastisches Kunstwerk
entstehen lassen zu wollen, Komitss, Behörden, Privatleute,
sie haben unzweifelhaft immer die beste Absicht, nur zu oft
fehlt ihnen der richtige weg zur Erreichung von Besserem.
Deshalb hat die Bildhauer-Vereinigung die Vermittlerrolle
zwischen Austraggeber und Künstler übernommen und die
Lrtheilung von Rath an diejenigen, welche ein Kunstwerk
errichten wollen. Wünschenswerth wäre es daher, wenn
die des Raths Bedürftigen in einsichtsvoller Weise sich an
die Leitung der Bildhauer-Vereinigung wendeten mit Be-
kanntgebung ihrer Wünsche, woraufhin die Vereinigung
ihnen aus der Reihe der Künstler mit Entwürfen und Rath-
schlägen zur Erreichung ihres Zweckes behilflich sein würde.
Alle derartigen Anfragen sind an das Künstlerhaus Berlin,
Bellevuestr. 3, zu Bänden der Bildhauer-Vereinigung zu
richten.
* Berliner Sezession, von den alten Meistern, deren
Werke aus Privatbesitz von der „Sezession" zur Ausstellung
gelangten, sieht sich Ad. v. Menzel zu folgender Erklärung
veranlaßt: „Zu meinem Befremden ist mir bekannt geworden/
daß Arbeiten von meiner pand bestimmt seien, zur dies-
jährigen Ausstellung in den Räumer: der Sezessioniften zur'Er-
scheinung gebracht zu werden. Nachrichten gegenüber, wie
sie in mehreren hiesigen Blättern bereits enthalten sein
sollen, erkläre ich hiermit, daß aus meinem Besitz nichts
dergleichen nach dorthin gelangt ist. was sich etwa doch
s. Zt. von meiner pand in gedachter Spezialausstellung
vorfinden sollte, könnte ohne mein Wissen nur aus Privat-
besitz erlangt sein. Berlin, im Mai t899- Ad. v. Menzel."
Dieser bündigen Auslassung gegenüber glaubt der Vor-
stand der „Sezession" sich wie folgt rechtfertigen zu dürfen:
„Am 25. April 1.899 haben wir an Se. Exzellenz die
schriftliche Bitte gerichtet, uns die Ausstellung von sechs
namentlich aufgeführten, im Privatbesitz befindlichen Werken
seiner pand zu gestatten. Darauf hat Seine Exzellenz am
27. April Zusage durch folgende, eigenhändig geschriebene
Worte ertheilt: „Gegen etwaige Bewilligungen Seitens Be-
sitzer wende ich nichts ein. Menzel." Sonach ist Seine
Exzellenz deutlich erklärt worden, daß und welche Werke
von ihm bei uns zur Ausstellung gelangen sollten und er
hat in unzweideutiger weise seine Zustimmung gegeben.
Gb ihm der Vorfall aus dem Gedächtniß entschwunden ist
oder aus welcher anderen Veranlassung er jetzt, ohne vor-
herige Mittheilung an uns, nachträglich die Erklärung er-
lassen hat, daß bei uns „nur ohne sein wissen" Werke
seiner pand zur Ausstellung gelangen könnten, wollen wir
nicht untersuchen. Jedenfalls liegt in der Erklärung Sr.
Exzellenz eine Unrichtigkeit vor. wir erwarten von der
Nr. (7
Loyalität Sr. Exzellenz, daß er den durchaus unberechtigten
Vorwurf, den er uns gemacht hat, ebenso öffentlich, 'wie er
ihn erhoben, auch zurückziehen wird. Bis dahin werden
wir die uns mit seiner Zustimmung vom 27. April über-
sandten Bilder zurückstellen."
Inzwischen bestätigte Menzel die ihm in Folge „Zer-
streuung" ganz aus dem Gedächtniß gekommene Be-
willigung, die —nach seiner obigen Erklärung zu urtheilen
— auch nur im Momente der „Zerstreuung" gegeben
wurde. Und die „Sezession" konnte daher schließlich, um
sich aus dieser für^ sie peinlichen Affäre mit' Anstand zu
ziehen, nur auf die Mitwirkung des Altmeisters verzichten.
* Liegnitzer Kunstverein. Die vor Kurzem be-
endete große Frühjahrs-Ausstellung war von rund 9000
Personen besucht worden. Der Katalog wies 835 Nummern
auf, von denen 562 auf Gemälde uud Arbeiten der Griffel-
kunst, die übrigen auf das moderne Knnstgewerbe ent-
fielen. verkauft wurden 25 Melgemälde und Aquarelle,
forme 7 Radirungen und Lithographien im Gesammtwerthe
vor: über 7300 Mark, außerdem eine Anzahl kunstgewerb-
licher Gegenstände. Folgende Bilder gingen in Privat-
tiber: Poffmann-Fallersleben „verlassen", Pans Glde „perbst-
waldstimmung", Max Pietschmann „Beleuchtungsstudie",
Gtto Kbbelohde „Motiv bei Marburg", Prof. Philipp Franck
„Vorfrühling", Earl Piepho „Landschaft bei keranziehendem
Gewitter", Pans völcker „Frühling in Venedig", p. von
Le Suire „Blick aus meinem Atelier", p. F. Gunther-
Meltzer „Irr der Eampagna", Ielka Rosen „Frühlings-
gefühle", Julie Wolf-Thorn „Mädchenkopf", Adele von
Finck „Abend auf der Lagune", Anna von Wietersheim
„Ehrysanthemen", Günther-Naumburg „Thorthurm in
Tangermünde", Earl Böfsenroth „Isarthal", Wilhelm
Bröker „Im Walde", „Am Abend", Eugenie Dillmann
„Frühling", M. Mietzner „Küste von Norwegen", Th.
Blache „Mondaufgang", „perbstlandschaft", Elise Normann
„Neckerei", Lisa Scherer „Birken im perbst", Küster „Pafen
von Wismar", „Krahnthor (Danzig)."
In der letzten Sitzung des Vorstands des Kunstvereins
wurde Landgerichtsrath Koßmann zum Vorsitzenden und
Fabrikbesitzer Wunder zu dessen Stellvertreter gewählt.
Ls wurde ferner beschlossen, im perbst eine Ausstellung
von Alterthümern zu veranstalten.
* Das Mährische Gewerbe-Museum in Brünn
(Direktor Julius Leisching( hat seinen Jahresbericht für 1898
ausgegeben. Durch Neuerwerbungen, von denen ein Theil
auf die neugeordnete keramische Abtheilung entfiel, sind u. a.
in den Besitz des Museums gelangt: Alt-Wiener Porzellan,
politscher und mährische Bauernfayencen, Gläser und Glas-
bilder, eine ganze Bauernstube, Gold und Silberstickereien,
zwei reich bemalte Pergamentblätter aus dem 1.6. Iahrh. mit
den Bildnissen Maximilians ll. und Rudolfs H., italienische
und englische Bucheinbände des 16., bezw. t8. Iahrh.,
Elfenbeinschnitzereien, Schmiedeeisenarbeiten, an modernen
Arbeiten namentlich vorzügliche französische Plaquetten.
Die Direktion hat das Jahr des 25jährigen Bestehens des
Museums u. a. durch eine gut besuchte Buchausstellung ge-
feiert, deren umfangreicher Katalog eine wissenschaftliche
Leistung von Bedeutung ist. Die dem Museum angegliederte
Abtheilung zur technischen Förderung des Kleingewerbes
hatte sich eines Ausschwungs zu erfreuen.
?rel;aur;cvrelben.
* Berlin. Prof. Ludwig Dettmann hat in der
engeren Konkurrenz um die Wandgemälde für den Rath-
hau s f a a l inAlt 0 na den ersten Preis erhalten. Bei dem
früheren Preisausschreiben, dessen Ergebnisse im Winter in
der Kunstakademie ausgestellt waren, hatte die Jury Dett-
mann nur an zweiter Stelle ausgezeichnet. Die Entwürfe
dieses zweiten Preisausschreibens sind von heute ab in der
großen Kunstausstellung allgemein zugänglich^ ebenso die
Modelle zu einer Taufmedaille, die auf Anlaß des Kultus-
ministeriums eingegangen sind und endlich die Ergebnisse
einer engeren Konkurrenz um ein Denkmal des Großen
Kurfürsten für Minden i. w. Die Ausführung erhielt
w. Paverkamp, Berlin.
* Lhemnitz. Zur Erlangung von Entwürfen für
die Erbauung eines König Albert-Museums schreibt der
Die Aunst-Halle