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Die Kunst-Halle — 4.1898/​1899

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Nummer 7
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Preisausschreiben
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Kunst- und Künstlervereine
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Vom Kunstmarkt
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Briefwechsel
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https://doi.org/10.11588/diglit.63302#0129

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Nr. 7

Die Aunst-Halle


* Wettbewerb zur Erlangung künstlerischer Ent-
würfe für Reklame-Plakate, veranstaltet von der litho-
graphischen Kunstanstalt Wolfrum L Hauptmann in
Nürnberg. Preise: I. M. ;ooo, II. soo, III. 200. Lin-
liefernngstermin w- März 1899. Bedingungen portofrei
erhältlich durch das Bayer. Gewerbemuseum Nürnberg.
* Frankfurt a. M. Das Preisgericht in dem Wett-
bewerb für das vor der Paulskirche zu errichtende Frank-
furter Einheitsdenkmal hat vier Entwürfe gekrönt.
Den ersten Preis erhielten: Architekt Hessemer-Franksurt
und Bildhauer Kaufmann-München, den zweiten Preis:
Prof. Varnesi-Frankfurt und Prof. Nanchot-Frankfurt;
den dritten Preis: Prof. Varnesi-Frankfurt und Architekt
Pfann-Nünchen; den vierten Preis: Bildhauer Fritz Haus-
mann-Frankfurt und Architekt Klaus Mehs-Frankfurt.
Drei weitere Entwürfe werden zum Ankauf empfohlen.
* Köln. Der Vorstand des erzbischöflichen Diözesan-
museums hat einen Wettbewerb zur Erlangung muster-
gültiger Altarleuchter ausgeschrieben. Vorgeschrieben
ist romanische oder gothische Form, die Höhe darf so om
nicht überschreiten. Die Ausführung soll in Bronze- oder
Messingguß oder in getriebenem Metall erfolgen. Zur
Informirung der Betheiligten ist im erzbischöflichen
Museum in Köln eine reichhaltige Ausstellung mittel-
alterlicher Altarleuchter veranstaltet worden.
* Hildesheim. In Angelegenheit der Konkurrenz
um das Kaiser Wilhelm - Denkmal erläutert die
hiesige „Allg. Ztg. u. Anz." das von der Berliner Bild-
hauer-Vereinigung gemißbilligte Verhalten des Prosessors
G. Lessing, der, nachdem er zuerst als Juror genannt
war, sich später selber an dem Wettbewerb und zwar
erfolgreich betheiligte und protestirt im Namen der Jury
gegen den versteckt erhobenen Vorwurf der Parteilichkeit,
wir können auch angesichts des vorgeführten authentischen
Sachverhalts nur bedauern, daß eine in jeder Beziehung
intakte nnd angesehene Persönlichkeit wie Prof. Lessing
durch eigenes verschulden auch nur den Schein der
Parteilichkeit Hervorrufen konnte. An die Parteilichkeit
selbst glauben wir natürlich ebensowenig wie wir die
Sinnesänderung eines schöpferischen Künstlers in solchem
Falle psychologisch unbegreiflich finden können. Aber
Konkurrenzen unter Angabe der Namen der Betheiligten
gefallen uns darum doch nicht.
Kunst- und Künstlervereine.
* Berlin. Für das große Fest aus der Minnezeit,
welches der Verein Berliner Künstler am Januar im
Künstlerhause veranstaltet, ist Kostümzwang proklamirt.
Zugelassen werden alle Kostüme des ;2. und ;3. Jahr-
hunderts aus Deutschland und allen Ländern des Drients
und Gccidents. Die Ausstellungsräume werden zu einem
Burggarten umgestaltet, der eine Aussicht auf das Rhein-
thal eröffnen soll. Die Kneipräume werden sich als Bau-
hütte darstellen, in der auch fröhliche Leute jeglichen
Standes verkehren. Bei der Beschränktheit des Hauses
können nur etwa ;2oo—isoo Personen Aufnahme finden.
Die Maler Röchling, Knötel, Engelhardt leiten die Kriegs-
gruppe ; William Pape bereitet einen Hochzeits-Zug und
Reigen vor, Hendrich einen altdeutschen Zauberspiegel;
die „Fahrenden" hat Maler von Plessen unter sich, und
Franz Holtz nimmt sich der Grientalen an. Die Schrift-
steller Dr. Lohmeyer und Dr. Jacobsen besorgen das
Dichten und Direktor Krause die Musik. Mit den Kostüm-
angelegenheiten sind Skarbina, Döpler, Röchling, Knötel,
Guthknecht betraut, mit den Dekorationen Harder, Her-
warth, Döpler, Hoffacker und A. Blunck, in dessen Hand
die Gesammtleitung ruht. Es wird auch hier beabsichtigt,
die Künstlerfeste zu einer ständigen, jährlich wieder-
kehrenden Einrichtung zu machen.
* Münchener Künstler-Genossenschaft. Die
außerordentliche Generalversammlung, welche über die
Gestaltung der Iahresausstellung I899 zu beschließen hatte,
fand unter Leitung von Prof. Hans Petersen (an Stelle
von Lenbach) Freitag den 9. Dezember im großen Saale
des Arzberger Kellers statt. Ls wurde einstimmig be-

schlossen, daß die Satzungen der Iahresausstellung 1898
auch im kommenden Jahre in Anwendung gebracht werden
sollen. Die Beschickung der Ausstellung 1899 wird dem-
nach wie bisher den Künstlern aller Nationen freistehen
und können ebenfalls Kollektiv-Ausstellungen von Künstler-
Korporationen sowie Künstlergruppen nach Vereinbarung
mit der Ausstellungsleitung in eigenen Räumen und mit
eigener Jury zugelassen werden. — Liner Anregung aus
dem Plenum folgend, wurde beschlossen, daß aus Genossen-
schaftsmitgliedern eine Kommission gebildet werden solle,
welche der Frage der Schaffung eines eigenen Ausstellungs-
gebäudes näher treten soll.
* Der Kunstverein in Königsberg i. Pr. ver-
anstaltet in der Zeit vom 12. März bis 30. April I899 eine
Kunstausstellung, der noch eine dreiwöchige in Elbing
folgt, wir weisen daraus mit dem Bemerken hin, daß
Anmeldungen von Gemälden mit Angabe des Sujets, der
Größe und des Preises bis spätestens Februar k. I.
an den Vorstand des genannten Vereins zu richten sind,
und daß die Kunstwerke bis zum 25. Februar in Königs-
berg eingetroffen sein müssen. Angenommen werden nur
gerahmte Griginalwerke; für die von der Jury an-
genommenen Werke wird freie Hin- und Rückfracht ge-
währt. Beim verkauf der Werke werden keine Spesen
berechnet.
* Der Kun st verein zu Danzig veranstaltet eine
Kunst-Ausstellung vom 5. März bis 16. April 1899. An-
meldekarten bis 3t- Januar, Einlieferung bis 28. Fe-
bruar 1899-
vom Kunstmarkt.
* Berlin. Für die Nationalgallerie wurden außer
zwei Gemälden von Skarbina und Nikolaus Geiger
kürzlich angekauft: Die „Madonna im Schnee" von
K. F. Blechen, sowie zwei Bleistiftzeichnungen von
I. v. Führich „Elieser und Rebekka am Brunnen" und
„Isaak segnet Jakob".
* Berlin. Im Künstlerhause des Vereins Berliner
Künstler, welches sich seit seiner Eröffnung eines außer-
ordentlich regen Besuches erfreut, nimmt der verkauf
der Kunstwerke einen erfreulichen Fortgang. So sind in
letzter Zeit nachstehende Werke verkauft: I. weuglein:
Herbst in Gberbayern, Gelgem. P. Flickel: Landstraße,
Delgem. I. Jacob: Bauernfrauen, Gelgem. Rud. possin:
Holländisches Mädchen, Gelgem. Günther-Gera: Sankta
Läcilia, Relief. Hans Gude: Norweg. Fischer, Gelgem.
I. Schichtmeyer: Gretchen, Gyps. Ed. Pape: z Gel-
gemälde. A. Eberle: Neckerei, Gelgem. w. Bröcker:
2 Landschaften, Gelgem. L. Bernewitz: Japanerin,
Bronze. I. Bergmann: Küche, Gelgem. L. Douzette:
Mondaufgang, Delgem. H. Schnee: Lhampery mit dem
Dent du Midi, Gelgem. und Salzburg bei Kissingen,
Aquarell. Müller-Kurzwelly: Alte Mühle, Gelgem.
Hoffmann-Fallersleben: parkthor im Winter, Gelgem.
L. Lauer: Wasserträgerin, Marmor. L. Eilers: Herbst-
wald, Gelgem. H. Kohnert: Vormittag an der Havel,
Delgem. H. Enfield: Lsesjord - Norwegen, Gelgem.
H. Biedermann-Arends: Dachshund, Gelgem. Th. von
Eckenbrecher: Naerofjord, Gelgem. Fanny Levy: In-
terieur, Gouache; G. Glauflügel: 2 Bronzestatuetten
„Fiascaro". Neuerdings wurden verkauft: H. Kohnert:
Abendstimmung und Im Walde, Gelgem. Marie Thun:
Im Sonnenschein, Aquarell. Lurth Agthe: Aus Venedig,
Aquarell. G Günther-Naumburg: Holsteinische Stimmung,
Aquarell. Hans Dammann: Innocentia, Plastik. Jose
Gasteton: Sommer, Pastell. Fr. Rosze: Der Komö-
diant, Bronze. Max Hoenow: Am Weiher, Gelgem.
H. Schnee: Regenwetter, Gelgem. L. winckelmann:
Märkische Landschaft, Gelgem.
Wriekwecdsel.
* Herrn k. § München u. a. Einsendern. Daß
unser Leitartikel in Nr. 5 „von kleiner und großer
Kunst" in Münchener „Sezessions"-Kreisen sehr ver-
stimmt hat, weil wir angeblich das geschätzte Vorstands-
 
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