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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 14
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Kunstchronik
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Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0252

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Ur. 14

zu Meißen 4400 Mk. und unter dem Citel verſchiedene
bauliche Zwecke ſtehen 21680 Mk. (7000 Mk. zur Er-
haltung der Schloßruinen zu Frauenſtein, Stolpen und
Tharandt, der landesfürſtlichen Begräbnißkapellen in Zella
und Freiberg, der Kreuzgänge des Doms zu Freiburg u. {. w.),
ferner 8000 Mk. für die fiskaliſchen öffenklichen Zenkmäler
Dresdens. Im Ganzen ſind es faft 11/, Millionen.

»Leipzig. Mar Klingers „Beethovenſtatue“ hat
hier ſolche Begeiſterrung erregt, daß ein Komité zum
Ankauf des Werkes bereits in der Bildung begriffen iſt.

* giegnig. Dom Lultusminiſterium erhielt der
Berliner Maler Theodor Wedepol den Auftrag, für die
Aulg der Wilhelmsſchule ein Sildniß des Kaifers zu
ſchaffen.

Danzig. Zur Hebung der Kunſt und des
Aunſtgewerbes hat der Gewerbliche Zentralverein der
Provinz Weſtpreußen im Jahre 1889 durch den jetzt nach
Deſſau. zum Direktor der dortigen Kunſthalle berufenen
Herrn Pr. Oſtermaper eine Vorbilderſammlung ins Leben
gerufen, Dieſe Sammlung verabfolgt unentgeltlich auf
einige Zeit an Handwerker und ſonſtige Kuͤnſtgewerbe-
treibende Vorlagen an dekorativen Vorbildern, ſoibie auch
kunſtgewerbliche Zeitſchriften der Gegenwart.

* Regensburg. Im Bathhaus befindet ſich ein
koſtbarer alter Hobelin, deſſen Beſtaurirung in München
demnächſt beendigt ſein wird. Das Aunſtwerk iſt mit
200000 Mark verſichert worden. Die Darſtellung des
Teppichs zeigt eine hohe Jagdgeſellſchaft, die verſchiedene
wilde Thiere erlegt hat. Mbwohl derſelbe in fünf Stücke
zerſchnitten war und verſchiedene lebensgroße Figuren
fehlten, iſt die Wiederherſtellung in der Münchener
Gobelin-Manufaktur durch die Meiſterſchaft der den
techniſchen Theil leitenden Frau Maſtaglio und ihres
Mannes, des Aunſtmalers Dom. Maſtaglio, in Stil und
Farbe dennoch vollſtändig geglückt.

Nusstellungen.

* Berlin. Eine Ausſtellung der neuen Frauen-
trachten wird von einem Komité im Hohenzollern-Kunſt-
gewerbehaus für Oktober-November vorbereitet. Aächſt
dem hygieniſchen Geſichtspunkte ſoll dem äſthetiſchen Rech-
nung getragen werden. Proſpekte verſendet bei Angabe
der Adreſſe die Ausſtellungsleitung (W., Leipzigerſtr. 13). —
Im Kunſtſalon „Innenkunſt“, Lutherſtr. 47, iſt für den
Monat April eine Ausſtellung von Kopien nach Gemälden
alter Meiſter aus bedeutenden Gallerien veranſtaltet. —
Bei Ed. Schulte iſt wieder eiu Wechſel der Bilder ein-
getreten. Außer den Vachlaß-Ausſtellungen von N. Gyſis
und W. Volz (München) ſieht man eine Kollektion von
Arbeiten der Mitglieder des „Berliner Malkaſtens“, ferner
Werke von Cazin, A Harriſon, Alfred Loges, Kabes,
L. Klein-Diepold. Etwas Beſonderes iſt hier die Aus-
ſtellung photographiſcher Gummidrucke namhafter Amateure.

* Magdeburg Am 24. April ſoll im ſtädtiſchen
muſeum eine Ausſtellung eröffnet werden, die außer
einer Anzahl von Werken hervorragender auswärtiger
Meiſter die Arbeiten heimiſcher Kunſt, ſoweit ſie nicht
bereits in den Ausſtellungen des März und April (Cehrer
der Kunſtgewerbeſchule) vorgeführt worden ſind, zur Schau
ſtellen wird. Da die Jury am 21. April zuſammentritt,
iſt es nothwendig, daß die Gemälde zc. bis zum 19. April
im Packraum des ſtädtiſchen Muſeums abgeliefert werden.

*Bamburg. In einem Saale der Kunſthalle
wurden die Werke zur Schau geſtellt, die der Perein der
Aunſtfreunde dex Sammlung feit 1870 geſchenkt hatte.
Die letzte Schenkung iſt eine Siebenzahl don dekorativen
Gemälden Max Klingers, vor nunmehr zwanzig Jahren
als Ausſchmückung eines kleinen Gemachs in der Dilla
eines Mäzens zu Steglitz bei Berlin gemalt. Dieſe friſchen,
heiteren, aus dem aͤntiken Mythenkreiſe geſchöpften, vor-
wiegend aber landſchaftlichen Schilderungen gehörten zu
einer größeren Bilderfolge, die lange Zeit in Bergeſſenheit
gerathen war, bis ein Theil derſelben vor einigen Jahren
bei Ed. Schulte in Berlin auftauchte. — Im Kunſtverein
gab es ſeit Ende März eine Sonderausſtellung von Arbeiten
des Marinemalers Prof. Hans Bohrdt, die gerade hier

lebhaft intereſſirte. — Im Muſeum für Kunſt und
Hewerbe wurde am 28. März eine Ausftellung von Bild-
werken und kunſtgewerblichen Arbeiten des hiefigen Meiſters
Ernſt Barlach kröffnet.

* Dresden. Sächſiſcher Runſtverein. Veu auf-
Eſtellt ſind Sonderausſtellungen von A. Chelius-München,
Rudolf Köfelig-München, A. Müller-Heydenreich - Dresden,
€. Münch - Bellinghanfen - Trieft und W. Scholfmann-
Worpswede.

Leipzis. Kgl. Akademie für graphiſche
Xünfte. Ber neue direktor Prof. M. Seliger hat in
der Aula, dem Ausftelungsraume und Deftibil der Akademie
zur Zeit eine Sonderausſtellung eigener Arbeiten, von
Studien und Entwürfen, veranftaltet, welche einen Ueber-
blick ühex den Entwickelungsgang und die Schaffensweiſe
dieſes Künſtlers bietet. — Kunftfalon F. W. Mittent-
zwey-Windſch ſtellte neu aus: Sonderausſtellung von
Bans am Ende-Worpswede, H. wrage-Gremsmühlen
(Holftein), P. Weimann-Berlin, ferner Einzelwerke von:
Lenbach, G. Mar, Prof. Ed. Grützner, Prof. Schleich,
Jul. Scheurer, Hugo Kauffmann ꝛc.

* Memel. Der Gſtdeutſche Kunſt-verein der
Ztädte Allenſtein, Memel, Cilſit veranſtaitet in dieſem
Jahre ſeine 20. Gemäldeausſtellung, die, nach den An-
meldungen zu ſchließen, nicht nur die größte der bisherigen
Ausſtellungeu werden dürfte, ſondern den angemeldelen
berühmten Namen nach eine fehr gediegene zu werden
verſpricht. Auch die National-Gallerie hat wieder vier
Kunſtwerke hervorragender Meiſter hergegeben. Leider iſt
der Kunſt⸗Verein ſeiner Mitgliederzahl naͤch ſehr herunter-
gegangen. Das erklärt den Beſchluß des Provinzial-Kand-
tages, der dem Kunſtverein bisher die Summe von 1500 Mk.
bewilligte, dieſe Zuwendung aber als letzte Unterſtützung
bezeichnete, wenn der Derein ſich nicht durch Zunahme der
Mitgliederzahl wieder heben ſollte.

*Wiesbaden. Kunſtſalon Banger. Neu iſt
die Kollektien von Walter Witting-Dresden: Frau des
Hiinſtlers, Porträt des Frl. Tr., Porträt des Erl. L.,
„Chriſtus“, „Kartenſchlägerin“, „Modellſtudie“, „Gute
Wacht“, „Entwurf für ein irchenbild“ „Motiv aus
Liegau“, „Mein Ateliergarten“, „Motiv bei Zſchiern-Dresden
Haide“, „Eiſenbahnviadukt“, „Eiſenbahndamm“, „Inſel bei
Ganeritz“, „Herbſtſonne“ ferner Zeichnungen und Gri-
ginal⸗Lithographien.

München. Für die Internationale Uunſt-
ausſtellung im Agl. Glaspalaſt haben die Vorarbeiten
begonnen. — Die Frühjahrsausſtellung der Luitpold-
Gruppe iſt neuerdings durch mehrere hinzugetretene
Arbeiten von Karl Hartmann, F. Rabending, Ernſt Lieber-
mann, W. Geffcken, Eiſenhut, Thallmeyer u. A. bereichert
worden.

*Heidelberg. Im Aunſtverein ſah man bis
6. April eine Kollektion von Bildern des Engländers
Grovenor Thomas, ferner acht Plaſtiken von L. Cauer,
Berlin, und Gemälde von A. Schlüter-Düſſeldorf, Natalie
Schultheiß-München ꝛc.

Salzburg. Die XVIII. Jahresausſtellung des
Kunſtvereins findet von Mitte Juni bis Ende Zep-
tember 1902 im Künſtlerhauſe ſtatt. Von auswärtigen
Künſtlern, die perſönlich geladen werden, kommen nur
ſolche Kunſtwerke in Betracht, welche „Motive aus den
Alpen“, insbeſondere ſolche von „Land und Leuten Salz-
burgs und Umgebung“, zum Gegenſtande haben. Der
Anmeldungstermin geht mit 10. Mai d. J. zu Ende, der
Einlieferungstermin wurde auf den 1. Juni d. J. feſt-

eſetzt.

2 Inns bruck. Im Ferdinandeum macht der Kunſt-
verein unſer Publikum mit den Werken des Wiener
Porträtiſten Ignaz Schönbrunner befannt. den Bild-
niſſen iſt ein tieferes Erfaſſen der Individualität nachzu-
rühmen.

*Prag. Der Prager Salon wurde Anfang
April im Rudolphinum eröffnet. In erſter Keihe intereſſirt
wohl die große Kollektion von Krämer, die uns einen
modernen Künſtler von großer Leuchtkraft der Farbe und
energiſcher Geſtaltung mit großer Mannigfaltigkeit der
Technik zeigt. Von den Worpswedern ſind— nach dem
„Pr. Tagbl.“, Moderſohn (ein badendes Mädchen am Dorf-
 
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