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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 15
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Persönliches
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Preisausschreiben. Wirthschaftliches
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Kunst- und Künstlervereine
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Lr. .15

die allegoriſche Verherrlichung der Bepublik die Ehren-
medaille. Dalou ſchuf zahlreiche Marmorgruppen, Stand-
bilder, Büſten von Bochefort, Lavoiſier Floquet, Theuriet
ꝛc, durchweg tüchtige Arbeiten in Bronze und Terrakotta. Er
war kein Bildhauer von hinreißender Formenſprache, aber
ein glänzender Vertreter des Juste-miliéu.

S
Preisausschreiben.

»Berlin. Der Verein deutſcher Verblendſtein- und
Terrakottenfabrikanten, E. D. ſchreibt hiermit unter den
deutſchen, in Deutſchland lebenden, Architekten einen all-
gemeinen Wettbewerb zur Erlangung von Faſſadenent-
würfen zu einem Wohn- und Geſchaftshaus einer
Mittelſtadt aus. Als Baumaterial für die Faſſade ſind
ausſchließlich gebrannte Thonſteine vorzuſehen und zwar
Verblendſteine. Preiſe zu 300, 150 Mk. Event. Ankäufe
anderer Entwürfe zu 50 Mk. Termin: 2. Auguſt 1902.
Adreſſe: Obiger Derein, Berlin N 4, Ueſſelſtr. 7, von dem
anch die näheren Bedingungen zu erhalten ſind.

Eberzwalde. Ein Preisausſchreiben zur Er-
langung von Entwürfen zu einem Rathhauſe hat die
Stadt erlaſſen. Für die beſten Arbeiten werden drei Preiſe
ausgeſetzt: 2500 M., 1500 M. und 1000 M.

DB resliau _ Sejhräntfter Wertbemenrb Aur
dem Königsplag ſoll, als Gegenſtück zu dem Bismarck-
Denkmal (9 m Höhe eine monumentale Anlage von
überwiegend plaſtiſchem Charakter errichtet werden.
Eine Porträtſtatue foll dabei ausgeſchloſſen ſein. Für das
Werk, zu dem als finanzielle Grundlage ein Ueberſchuß
vom Bismarck⸗Denkmal, ein Beitrag der Stadt Breslau und
ein Beitrag des Kultusminiſteriums verwandt wird, ſind
100 000 Mark ausgeſetzt. Zur Gewinnung von Entwürfen
wird ein Wettbewerb zwiſchen den Bildhauern Prof. Peter
Breuer in Berlin, Prof. Behrens inBreslau, Prof Ernſt
Moritz Hevger in Florenz, Höſel in Kaffel, Haver-
kamp, Ernſt Freeſe in Berlin und Ernſt Seger in
Charlottenburg veranſtaltet. Die Entwürfe 1/g Gr. ſ ſollen
ſo durchgearbeitet ſein, daß ſie ein ſicheres Urtheil über das
Werk ermöglichen, und ſind bis zum 15. November d. J.
bei der Direktion des Schleſiſchen Muſeums der bildenden
Künfte in Breslau einzureichen. Die Jury beſteht aus neun
Mitgliedern Jeder der konkurrirenden Bildhauer erhält eine
Entſchädigung von 1000 Mark. Der beſte, zur Ausführung
geeignete Entwurf wird von der Jury mit dem Preiſe
ausgezeichnet und dadurch zur Ausführung empfohlen Zur
Ertheilung des Auftrages bedarf es jedoch außerdem der
Zuſtimmung des Kultusminiſters, des Magiſtrats der Stadt
Breslau und des Komites für das Bismarck-Denkmal.
Sollte es aus beſonderen Gründen nicht zur Ertheilung
des Auftrages kommen, ſo erhält der Urheber des Werkes
noch eine weitere Entſchädigung von 3000 Mark.

Dresden Der Kath der Stadt hatte, wie wir
mittheilten, einen Wettbewerb ausgeſchrieben, um das
freie Schaffen auf dem Gebiete der Plaſtik zu fördern.
Wie uns hierzu berichtet wird, ſind bis jetzt 70 Entwürfe
eingegangen.

* Dresden. Zu dem Wettbewerb um ein Plakat
für die Deutſche Städte⸗Ausſtellung Dresden 19053
ſind im Ganzen 81 Plakate eingegangen. Der erſte Preis
mit 600 M. wurde ertheilt an F. Rigg in Berlin, der
zweite Preis 500 M. an Oskar Popp in Bresden, der dritte
Preis mit 400 M. an Paul Rößler und Gottl. Gottf. Klemm
in Dresden. Weiter wurden mit ehrenden Erwähnungen
bedacht und zum Ankauf empfohlen die Entwürfe von
Hans Dietrich Leipheimer in Darmſtadt und Paul Leuteritz
in München.

»Pforzheim. Ein Preisausſchreiben zur Er-
langung von Entwürfen für ein ſtädtiſches Hallen-
ſchwimmbad erläßt der Oberbürgermeiſter mit Friſt bis
zum ı. Auguſt 1902. Die Preiſe betragen 3000 M.,
2000 M. und 1000 M.

* Drag. Die geplante Kunſtausſtellung des „Vereins
deutſcher bildender Künſtler in Böhmen“ wird mit Unter-
ſtützung der Geſellſchaft zur Förderung deutſcher Wiſſen-
ſchaft, Kunft und Literatur in Böhmen in Wien, Salon
Utiethke, vom ı. November 1902 bis 31. Januar 1905

ſtattfinden Der verein deutſcher bildender Künſtler
hat im Monat März d. J. für dieſe Kunſtausſtellung einen
Wettbewerb unter deutſchen, in Böhmen geborenen,
lebenden oder nach. Böhmen zuſtändigen Künftlern zur Er-
langung von geeigneten Entwürfen für ein künſtle-
riſches Ausſtellungsplakat, welches zugleich dem
Dereine dauernd als ſolches zu dienen beſtimmt iſt, ausge-
ſchrieben, zu der nur perſönliche Einladungen erfolgtẽn.
Für die 3 beſten Arbeiten ſind Preiſe im Betrage von
500, 300 und 200 Kronen ausgeſetzt worden.

®

Wirthschaltiches.

* Dresden. Ueber den Nothſtand unter den Bild-
hauern, der ſchon vor etwa Jahresfriſt der Gegenſtand
lebhafter Erörterungen war, kommen jetzt neue Nachrichten,
die noch immer nicht die Situgtion in beſſerem Lichte er-
ſcheinen laſſen. Es wird als Beweis für einen mehr oder
weniger allgemeinen Vothſtand bei den Bildhauern der
ungewöhnlich ſtarke Zudrang zu den Wettbewerben für
Denkmäler angeführt. So betheiligten ſich an dem Wett-
bewerb für ein Denkmal des Herzogs Ernſt des Frommen
in Gotha, das nur 30000 Mk koſten ſollte, nicht weniger
als 60 Bildhauer, und zum Hamburger Bismarckdenkmal,
für das eine halbe Million zur Derfügung ſtand, waren
ſogar 240 Entwürfe eingegangen In beiden Fällen hat
der Aufwand für die Herſtellung der eingeſandten Skizzen
die Berſtellungskoſten des Zenkmals übertroffen.
Die weniger Bemittelten werden unter dieſem Zuſtand
natürlich am härteſten getroffen. Die unmittelbare Denk-
mälerbeſtellung des Staates und der Gemeinden kann nur
Wenigen Hülfe bringen, und nur die bekannteren Künſtler
haben davon einen Vutzen. Ein Weg zur Hülfe, der von
der Stadt Dresden beſchritten worden iſt, ſcheint Ausſicht
auf Erfolg zu haben. Er beſteht in der Gewährung von
Mitteln zur Ausführung von Bildwerken in dauerndem
Material, die dem freien Schaffen der Künſtler entſprungen
ſind. Ein anderer Weg wird in der Förderung der ſoge-
nannten plaſtiſchen Kabinetskunſt, die für den Innenraum
und das Haus beſtimmt iſt, gefunden. Die ſächſiſche Re-
gierung hat ſich für dieſes Mittel, dem Nothſtand abzu-
helfen, entſchieden und dem Landtag vorgeſchlagen, den
Kunſtfonds um jährlich 20000 Mk. zu erhöhen. Für dieſe
Summe ſollen zur Ueberweiſung an öffentliche Gebäude
und Sammlungen geeignete Bildhauerwerke, vorzugsweiſe
kleineren Umfanges, wie Büſten, Statuetten, Beliefs,
Plaketten, Denkmünzen, künſtleriſch ausgeſtattete Gebrauchs-
gegenſtände und dergleichen, nicht nur in Marmor, Bronze
und Edelmetallen, ſondern auch in Zinn, Elfenbein und
Holz, gebranntem und glaſirtem Thon und Porzellan u. ſ.w.
beſtellt werden. Die zweite Kammer hat erfreulicher Weiſe
die Mehrforderung der Kegierung bewilligt. Hoffentlich
gelingt es, den Künſtlern Gelegenbeit zur Arbeit zu geben,
damif dem leider etwas vernachläſſigten Gebiet neue Aus-
ſichten auf Erfolg gegeben werden.

$

Runst- und Rünstlervereine.

»Berlin. Künftler-Kolonie. Auf der Königl.
Domäne Dahlem iſt die Gründung einer „Künftler-
kolonie“ in die Wege geleitet worden. Das am Grune-
wald belegene Terrdin von 22 Morgen iſt mit 140 Mk.
für die Gu.-Ruthe angeboten worden. Eine „Künftler-
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ will hier Künftler-
heimſtätten zum Kauf und zur Miethe bauen. Der Geſell-
ſchaft ſollen bereits zehn Künſtler mit einem Kapital von
50000 Mk. beigetreten ſein. Ausgegeben werden Antheil-
ſcheine zu 500 und 1000 ME.; das eingezahlte Kapital ſoll
verzinſt und bei etwaiger Auflöſung der Geſellſchaft mit
entſprechendem Gewinn zurückgezahlt werden. Väheres
durch Bildhauer H. Hidding, Achenbachſtr. 17.

»Berlin. Ein Fachperband für die wirthſchaft-
lichen Intereſſen des Kunſtgewerbes hat ſich unter
Betheiligung namhafter Firmen gebildet. Den Satzungen
gemäß hat der Fachverband aus ſeinen 22 SpezialBerufs-
zweigen (Gruppen) je zwei Mitglieder in den Arbeits-
 
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