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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 16
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0291

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Vr. 16




der Kgl. Aelteren Pinakothek zu München“ und „Die
Meiſterwerke der Kal. Gemälde-Gallerie zu Dresden“ reiht
ſich würdig dieſer Band an. Aach einer alles Weſentliche
über Geſchichte, Bedeutung, Gemälde der berühmten
Londoner Gallerie enthaltenden Einleitung von Dr. Voll
folgen in 222 Munftörucken reproduzirt die hauptſächlichſten
Gemälde dieſer Sammlung. Die Reproduktionen ſind nach
Original⸗Aufnahmen hergeſtellt und geben ſie in vollendeter
Weiſe wieder. Der Preis des Buches iſt bei der vor-
nehmen Ausſtattung und dem Umfang des Gebotenen ein
mäßiger. Mit den „Meiſterwerken“ der Muſeen zu München,
Dresden, London iſt dem Kunſtſtudium ein höchſt ſchätzbares
Hülfsmittel und ein unentbehrliches Nachſchlaͤgebuch geboten,
während andererſeits das Verſtändniß für die Kunft der
alten Meiſter dadurch immer mehr verbreitet und volks-
thümlich gemacht wird. Der Befucher dieſer Gallerien
findet darin als liebgewonnene Bekannte alle die Meiſter-
werke, die ihm dauernd in Erinnerung bleiben und die
er ſich ſo jederzeit wieder vergegenwärtigen kann. Dem-
jenigen aber, welcher nicht Gelegenheit hät, die GOriginal-
gemälde ſelbſt zu bewundern, geben dieſe Ausgaben ein
abgerundetes Bild der Kunſtſammlung. Wir moͤchten die
Anſchaffung der Bücher daher allen Kunftfreunden ange-
legentlichſt empfehlen.

*Monagramme. Sammlung praktiſcher Mono-
gramme für Gewerbe und Haus, herausgegeben von Albert
Zchiller. (Pr. 2 Mk. pro Heft) Periag von Otto Maier,
Ravensburg.

Unter dieſem Titel ſind 10 Hefte mit je 8—9 in
Farbendruck ausgeführten Tafeln erſchienen, auf denen
nicht weniger als 650 Monogramme in vielgeſtaltigen
Dariationen enthalten ſind. Bei der großen Mannigfaltig-
keit der durchweg für die Praxis beſtiminten, f{tets Flaren
und deutlichen Monogramme wird darin jeder für ſeine
Zwecke geeignetes Vorlagenmaterial finden, deſſen geſchmack-
volle, flott gehaltene Ausführungen unſern modernen kunſt-
gewerblichen Anſchauungen und Anſprüchen mit vielem
Geſchick und Takt angepaßt ſind. Je nach der Beſtimmung,
dem Zweck der Anwendung, der Art der Wiedergabe, für
welche die Monogramme berechnet ſind, iſt der Stil und
Charakter der kunſtgerechten Vorbilder treffend beobachtet.
unter ſteter Berückſichtigung unmittelbarer Herwendbarkeit
und leichter Reproduktion für den Praktiker.

*Internationale Bibliographie der Kun ſt-
wiſſenſchaft, herausgegeben von Arthur L. Jellinek.
Heft L 1902 Jahrlich 6 Hefte MF, 10). B. Behrs Der-
lag Gerlin W..35).

Die Nothwendigkeit einer derartigen Zeitſchrift wird
ſchon lange in allen Kreiſen erkannk, die an aͤlter oder
neuer Kunft lebendigen Antheil nehmen. Sie alle haben
es oft empfunden, daß mit dem Aufſchwung, den die Kunft-
wiſſenſchaft und Kunftliteratur in den letzten Jahrzehnten
genommen, die bibliographiſchen Hülfsmittel nicht Schritt
gehalten haben. Die neue Bibliographie will eine rafch
orientirende, umfaſſende und ſyſtematiſche Ueberſicht über
die weit verſtreuten Erſcheinungen geben, die hier in Be-
tracht kommen. Sie enthält folgende, in ſich wieder mehr-
lach gegliederte Hauptkapitel: ı) Bibliographie, Lexika,
Neue Zeitſchriften; 2) Aeſthetik, Kunftphilofophie, Uunſt-
lehre; 3) Kunſtgeſchichte; 4) Baukunſt; 5) Skulptur;
6) Malerei; 7) Graphiſche Künfte; 8) Kunſtgewerbe; 9) Der-
zeichniß der wichtigſten neu erſchienenen Reproduktionen
(da oft Stiche, Radirungen, Photogravuren, Holzſchnitte ꝛc.
dem Intereſſenten allein die Kenntniß unzugänglicher oder
ſchwer erreichbarer Kunſtwerke zu vermitteln vermögen).
Ein forgfältig gearbeitetes Sachregiſter am Schluſſe jedes
Bandes wird die Benutzung erleichtern.

* DerKaifer, die neue Kultur und die deutſchen
Einzelſtaaten. Don Guſtav Schiefler. (Pr. 0,é0 M.)
Derlag von Alfred Janſſen, Hamburg 1902.

Weil der deutſche Kaifer die Sezeſſionen nicht anerkennt,
glaubt der Verf. die deutſche Kultur fei in Gefahr; er
hofft aber, daß das geliebte Hamburg von dem furchtbaren
Unglück, das die offizielle Mißachtung der Herren Sezeſſio-
niſten unbedingt heraufbeſchwören müffe, verſchont bleiben
werde. Es geht doch nichis über die kunſtäſthetiſch und

lokalpatriotiſch perbrämte Angſtmeierei des Hexrn Schiefler,
der das Schriftchen ſeiner Frau zugeeignet haf.. Sapienti gat!

»Zeitſchriften. Mailleft der Münchener Zeitſchrift
Dekoratide Kunſt“ (erlagsanſtalt F. Bruckmann A.G.
München). Das Heft iſt gleichſam eine Monographie des
Bilderbuches und bringt neben 80 Illuſtrationen, welche
den beſten deutſchen, engliſchen und niederiändiſchen Bilder-
hüchern entnommen wurden, einen doppelten Irisdruck von
Ernſt Kreidolf, drei Dreifarbendrucke von Arpad Schmid-
hammer, Emil Orlik und Oscar Zwintſcher und einen
Vierfarbendruck von R. M. Eichler. - — O68

Lkhotographiſche Kunſt, Jahrg. I, Ar. 17 ‚(Derlag
der vereinigten Druckereien und Kuſtſtanſtalten Schön E
Maiſon, G. m. b. 5., München). — Bühne und welt, Zeit
ſchrift f. Theaterweſen 2c. Hefte 13 —15. Gerlag v. Htto
Elsner, Berlin)

5
Der Amateur · Photograph.

7 Wettbewerb Eetecec Gejellidaft:
Berlin, Friedrichſtr. 16,- vergiebt in Preiſen einen
Heſammt- Werth über 1000 M. für die beſten Reſultate,
die auf ihren neuen lichtempfindlichen Poſtkarten erlangt
werden. Dex Mitbewerb beſchränkt ſich ausſchließlich auf
Einwohner Heutſchlands, doch macht die Geſellſchaft abſolut
keine Einſchränkung, was die Hamera ſelbſt oder das Negativ
anbetrifft. Näkere Einzelheiten ſendet die K.-Gef. auf
Wunſch zu.

Die Rettung geſprungener Negative iſt am
ſicherſten auszuführen durch Abziehen der Schicht. Wenn
das Vegativ lackirt war, ſo legt man es für 1—2 Stunden
in eine Schaale mit denaturirtem Spiritus, die zur Der-
minderung der Berdunſtung mit einer Glasplatte bedeckt
wird. . Dann ſpült man mehrere Male mit friſchem Spiritus
ab und läßt trocknen. Das gilt für gewöhnlichen Negativ-
lack. War aber das Aegativ mit Dammaͤrlack überzogen,
ſo muß man die Lackſchicht mit Benzol entfernen, das man
mehrfach mit einem Wattebauſch darüber reibt. Zaponlack
wird mit Amplacetat entfernt. Die bloßgelegte Gelatine-
ſchicht muß nun gehärtet werden, indem man fie 10 Minuten
in 10fach verdünntes Formalin des Handels legt und dann
gut abſpült und trocknet. Wenn der Sprung im Aegativ
fo gefährlich iſt, daß auch die Schicht leicht zerreißen
Fönnte, ſo muß das Negativ vorher auf eine größere Glas-
platte geklebt werden, was mittelſt einiger Eropfen dicker
Kautſchuklöſung geſchieht, die auf verſchiedene Stellen der
Glasſeite aufgetragen werden.

Das trockene gehärtete Negativ wird nun auf eine
nipellirte Platte gelegt und mit Lederkollodion begoſſen, in
(olcher Menge, daß die Flüſſigkeit eben nicht herunterfließt.
Nach einer Stunde iſt der Neberzug erſtarrt und die Platte


abfließt, wenn man ſie herausnimmt! Man ſchneidet nun
mit einem ſcharfen Meſſer die Ränder, etwa 2 mm von
den Glaskanten, bis auf das Glas ein und legt dann die
Platte in eine Hartgummiſchaale mit Waſſer, dem auf je
30 cem einige Tropfen Flußſäure hinzugefügt ſind. Wenn
man langſam ſchaukelt, ſo löſt ſich die Schicht vollkommen
ab. Man hebt ſie mit der Glaspiatte aus dem Bade und
bringt ſie in reines Waſſer, das mehrfach erneuert wird,
um die Säure auszuwaͤſchen. Man kann nun die Haut
unter Waſſer auf einer friſchen Glasplatte, die vorher mit
einer dünnen Gelatinelöfung begoſſen und zum Erſtarren
hingelegt war, auffangen und freiwillig trocknen laſſen,
oder man trocknet ſie zwiſchen Fließpapier und kann fie
dann als Filmnegativ von beiden Seiten kopiren. Ein
ſehr glattes Blatt erhält man, wenn man die Haut auf
einer Ferrotypplatte trocknen läßt. Statt der Flußſäure
kann man auch Salzſäure verwenden, um die Schicht zum
Loslöſen zu bringen, aber die erſtere iſt ſicherer. Wenn
man für die verdünnte Flußſäuré keine Ebonitſchale zur
Hand hat, ſo kann man auch eine Japanſchale oder eine
mit Wachs ausgegoſſene Holzſchale benutzen.

(Ohot. Wochbl. Nr. 41, 1901, nach Brit. Journ.)
 
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