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Die Kunst-Halle — 4.1898/​1899

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Nummer 17
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Preisausschreiben
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Vom Kunstmarkt
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Technischer Briefwechsel
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.63302#0309

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Nr. l7

4- Die Run st-Halle

269

Rath der Stadt einen Wettbewerb unter den deutschen
Architekten aus. Zur vertheilung kommen ein x. Preis
r>on Hooo Mk., ein 2. Preis vor: 2000 Mk., ein 3. Preis
von tooo Mk. Ls bleibt jedoch Vorbehalten, auch eine
andere Vertheiluna der Summe von 7000 Mk. nach dem
dafür maßgebenden Urtheile des Preisgerichts vorzunehmen.
Die Entwürfe sind bis x. Okt. bei dem Rathe der Stadt
Chemnitz einzureichen. Die Bedingungen für den Wett-
bewerb nebst den zugehöriger! technischen Unterlagen werden
gegen porto- und bestellgeldfreie Einsendung des Betrages
von 3 Mk. von dem unterzeichneten Rathe versendet.
* München. Im Sitzungssaals des bayerischen
Landwirthschaftsrathes soll aus Mitteln der Freiherr von
Riel'schen Stiftung ein Freskogemälde ausgeführt
werden. Als Thema wurde die heilige Nothburga als
Beschützerin der Landwirthschaft und als Preis 3OOO Mk.
bestimmt. Die Studirenden der Komponirschulen, wie auch
frühere Schüler der Akademie sind aufgefordert bis 50. Juni
1^899 Farbenskizzen bei dem Akademiesekretariat einzu-
reichen.
* Eisenach. Das Preisgericht für den Wettbewerb-
um die Bismarcksäulen hat, wie wir zur Ergänzung einer
früheren Mittheilung hinzufügen, von den zss eingegangenen
Entwürfen über 200 als minderwerthig von vornherein
ausgeschieden und 29 zur engeren Wahl gestellt. Die preis-
gekrönten Entwürfe find folgende: t- „Götterdämme-
rung", 2. „Wuotan", 3. Eroika", alle drei von W. Kreis-
Dres'den „Altar" von stud. arch. Willy Fränkel Dresden,
5. „Dem deutschesten Deutschen" von Architekt Paul Möbius-
Leipzig, 6. „Dein großen Deutschen" von Architekt Wilh.
Brurein-Charlottenlmrg, 7. „pöhenfeuer" von stud. arch.
Rudolf Pickisch-Dresden, 8. „Säulenstamm" von Baumeister
Möller-Berlin, 9. „Für ihn, für uns, für sie" von Architekt
Rudolf Riffe-Dresden und zo. „Friedrichsruh" von Gustav
Rückgauer-Berlin. Die Preise bestehen bekanntlich in einem
Eichenkranz mit vergoldeten Eicheln, gestiftet von der
Schlosserschule zu Roßwein in Sachsen. Der zur Aus-
führung gelangende Entwurf „Götterdämmerung" ist ein
auf einem Stufenunterbau ruhender massiger thurmartiger
Bau, der von vier Rundsäulen stankirt wird und auf der
Pöhe den Feuerbehälter trägt. Stufen führen hinauf zum
Eingang, der mit einem mächtigen Wappenschild mit dem
Reichsadler und dem Wappen der Bismarckschen Familie
gekrönt ist. Die Ausführung des t7,5 Meter hohen Baues
ist in Granit gedacht; die Rosten einer solchen Ausführung
belaufen sich auf ea. t 8,000 Mk.
Krefeld. Die hiesige evangelische Gemeinde hatte
für den Bau zweier neuer Rirchen ein Preisausschreiben
erlassen. Der Preis von 2500 ' Mk. für die Kirche im
Süden der Stadt wurde den Entwürfen von Prof. Stier
in Pannover und Architekt Arnold in Nienburg an der
Weser zu gleichen Theilen zugesprochen. Den Preis von
2000 Mk. für den besten Entwurf zu einer Kirche im
Norden der !^tadt erhielt Architekt L. Pofmann in Perborn.
Die Ausführung der Bauten wird hiesigen Baumeistern
übertragen werden.
Nom Mrmmarltt.
* Große Berliner Kunstausstellung. Die Ver-
käufe von Kunstwerken haben sich recht gut angelassen und
gingen nachstehende Objekte in den Besitz von Sammlern
über: pelfriede pauxt, Stettin, „Kornblume", Oelgemälde,
M. Rabes, Berlin, „Verkaufsstand", Oelgemälde, Earl
Spielter, Bremen, „vor d. Auktion", Gelgemälde, p. Pagels,
Berlin, „Untröstlich", Plastik, Turt Sturm, Berlin, „Fürst
rmf i)em Ozean, Oelgemälde, p. kiesegang,
Düfieldorf, „Gelbes Laub", Oelgemälde, pugo Schaper,
Berlin, eine Vase und eine Gürtelschnalle, Elara Lobedan
u. Lehnert, Berlin, diverse Kunst-Töpfereien, Fr. Schennis,
„pain F>er Egeria" und „Bei Rom", Ernst Pausmann,
„Line Studie", I. Lieck, „Dämmerstunde", I. Schweminski,
„Flieder", N. Sichel, „Semiramis", p. Reinhold, ,^Rast nacb
der Arbeitp „Ausverkauft", Gixs getönt, Johanna Lngeh
„Lckudienkopf", Wilh. Bröker, „Sommertaq", p. Eschke,
„Mondnacht", Ludwig partwig, „Auf der Streife", Adolf
Schladitz, „Sonntagnachmittag". Ferner lief eine Bestellung

auf eine große Plastik sowie auf ein Gelbild von einem
Sammler aus München ein.
* Graudenz. Lin seltenes Kunstwerk hat hier der
Kaiser von Frau Rentiere B. gekauft. Ls ist dies ein
Schrank von ca. t700. Die bisherige Besitzerin hatte den-
selben vor so Jahren als Pathengeschenk von der Gattin
eines Danziger Kaufherrn erhalten. Der Schrank stammt
aus der alten Danziger Familie Kaunhoven. Das auf
Kugelfüßen ruhende Möbelstück hat eine pöhe von Np,
eine Breite von 2 und eine Tiefe von Meter. Besonders
kunstvoll gearbeitet ist die zweiflügelige Thür mit ihren
Füllungen. Der Abschluß des Kaufes erfolgte auf Grund
einer dem Kaiser überreichten Photographie, nach welcher
das Pofmarschallamt den Werth des Schrankes auschoooM.
tarirte.
* Brüssel. Der Kirchenvorstand des Brabanter Ortes
peuthy schreibt den verkauf von zwei der Kirche gehörigen
alten Gemälden von De Crayer und David Teniers für
25 000 Fr. amtlich aus. Die betreffende Martinskirche be-
sitzt ein dem De Crayer (st58H bis ^669) zugeschriebenes
Gemälde „Der heilige Leonhard von Limoges und die heilige
Klotilde, Königin der Franken", aber zwei Teniers von
von ungleichem Werthe: Das eine von David Teniers dein
Kelteren (t582 bis x6^9): „Die sieben Werke der Barm-
herzigkeit" und das andere „Die heilige Familie" von David
Teniers dem Jüngeren (lOO bis ^690). Welches der
beiden Gemälde gemeint ist, wird nicht angegeben.
* Versteigerungen. Gemälde- und pandzeich-
nungen-Sammlung sowie einiger Pauptstiche A. Dürers
aus dem Besitze des perrn Albert Langen, München.
Auktion von Albert Riegner, Kgl. Pofbuchhändler und
P. pelbing, München, am Montag, den 5. Juni. Be-
merkenswerth ist die illustrirte Luxusausgabe des Katalogs
(Verlag von Albert Langen, München Z899). Die Kunst-
werke sind hier nicht nach Schulen, sondern alphabethisch
geordnet, von 97 Gemälden sind die Urheber weit über-
wiegend alte Niederländer, zum Theil hervorragende Namen,
darunter der Lehrer Rembrandts, Pieter Lastmann (Kruzifix).
Die Lichtdruck-Tafeln und Text-Autotypien sind durchweg
von großer Feinheit und lassen die Besonderheiten der Dar-
stellungen scharf erkennen. — Versteigerung von Originalen
der „Jugend" aus den Jahren x896/97 bei p. pelbing,
Müncken, am 21,. Juni.
Lecknisclm SneUvectuel.
* R. St. in Stettin. Ihre Meinung ist nicht zu-
treffend. Echter Karmin also Kochenille-Karmin ist ein
guter lichtbeständiger Farbstoff, der nur einen eigenthüm-
lichen Fehler hat, daß er, wenn auf schwach resp. dünn
untermalten Stellen angewendet — diese durchdringt, eben-
so die Grundirung der Leinewand und in die Leinewand-
fäden einzieht. Ist der Karmin also von Ihrem Bilde
verschwunden, so werden Sie ihn auf der Rückseite des-
selben wohl wiederfinden. Also gut und reichlich mit Weiß
untermalen! — Künstliche Karmine, die aus Rothholz her-
gestellt oder alizarinhaltig sind, empsehlen wir nicht.
* Corvus, Luzern, z. Wir bitten, uns diese Proben
nicht zu senden, sondern sich dort an einen zuverlässigen
Chemiker zu wenden. 2. Die gewöhnliche weiße Kreide
können Sie zum Pastellmalen sehr wohl als weiße Farbe
benutzen, nur müssen Sie dann sehr vorsichtig und gut
fixiren mittelst Zerstäubers. 3. Kreide zu Gelfarbe zu
verarbeiten ist, wie wiederholt bemerkt, unmöglich. Setzen
Sie ihr Del zu, so erhalten Sie eine schmutzig gelbliche,
zähe Masse, Glaserkitt, aber keine Oelfarbe.
Spektator.
kückerzcbau.
* Tausend-Bilder-Bibel oder die ganze peilige
Schrift des Alten und Neuen Testaments nach der deutschen
Uebersetzung V. Martin Luthers. Mit xooo Bildern nach
den Meisterwerken christlicher Kunst. (^0 Liefgn. ü q^o Pf.)
peft Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt (^899). — Die
Illustrationen im Text sind Autotypien, denen die Originale
der besten Bibelschilderer aller Völker von der Renaissance
bis auf die Gegenwart zu Grunde gelegt werden sollen.
 
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