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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 17
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Lasar, Bela: Jung-Ungarische Kunst, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0297

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Aumuier 17. Verlin, 5. Zuni 1902, _VIT. Jahrgaug.

Zeitschrift für Runst und Runstgewerbe. *
Organ für die Intereſſen aller Gikdenden Rünſtker.
2

e
Herausgeber: Prof. Dr. Georg Galland, Charlottenburg.
Telephon Amt Charlottenburg, No. 1083.



Erſcheint anı 5. und 20. des Monats. Abonnenients pro Quartal 2 ML —

2 Ur. A0 Hr. (bei direkter Zuſendung 230 Mk. — 2 Kr. 80 Hr.) bei allen

Buchhandlungen und Poſtämtern. Goſtzeitungs-Preisliſte Nr. 4304). Einzel-

nummer 40 Pf. = 50 Hr. Inſeratenpreis für die dreigeſpalt. Millimeterzeile
207f. Z256x)

Derlag hermann Walther Verlagsbuchhandlung, G. m. b. H.,
Berlin SW., Kommandantenſtr. 14.

Inhalt: Jung Ungariſche Kunft. . Von profeſſor Dr. Bela Lafarı. —

Düſſeldorf 1902: DeutſchNationale Kunſtausſteilung. (II.) von Max Harrach.

— V. Ausſtellung der Berliner „Sezeffion“ (I). Don G. G. — Die Karlsruher

Jubiläunis-Ausſtellung. (I.) Don Dr. H. Pudor. — Münchener Kunftfchau.

Don Leopold Guſtav. — Kunftchronif; Ausſtellungen; Reue Denkniäler;

Perſönliches; Preisausſchreiben; Kunſt- und Künftlervereine; Aus der Praris;
Dom Kunſtmarkt; Bücherſchau. — Unſere Abbildung.

Zung-Ingariſche Fruntt.

Von Prof. Dr. Bela L,aſar.

̃

ie im Allgemeinen in der modernen Kunſt, ſo offenbarten
* ſich auch bei uns im Landſchaftsbild die vielen intereſſan-
ten Probleme der modernen Farbenanſchauung. „Unter
Thränen beluſtigt ſich der Ungar,“ ſagt das Sprüchwort.
Der leidenſchaftliche Ausdruck der Gefühle iſt der gemeinſame Sug der
ungariſchen Landſchaftsmaler. Sie gingen hinaus in die ungariſche Land-
ſchaft, damit ihnen Berg und Thal, die Akazien und die Pappel, die
Fichte und die Weide in märchenhaften Viſionen erſcheine.

Die mächtigen Farbenſymphonien von Guſtav Magyar⸗Mannheimer
mit ihren vollen, üppigen } Farbenflecken, zeigen harmoniſche große Ein-
heiten, in den zarten Tonalitäten des Frühroths, wie auch in der Trans-

ſtription der ſcharfen Farben der Abenddaͤmmerung. Johann Vaszary
Zeichnet mit ſcharfen Linien und breiten, ſicheren Farben ſeine Bilder, die
viel mehr ſind als einfache Naturausſchnitte, in denen die Seele eines indi-
viduell ſehenden Dichters weint und lacht. Béla Grünwald drückt die Weh-
muth des Ralbdunkels aus, auch ſucht er nicht an der Natur feſtzukleben,
ſeine Gedichte üben eine faſt zeitlofe Wirkung, wie Melodien aus einem
fernen, ahnungsvollen Elyſium, während Franz Olgyap der Realift die
 
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